Wetterprognose und Wettervorhersage
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Der Trend für Anfang Mai ist klar in Richtung milder werdende Temperaturen gesetzt. Das bestätigt sich auch in den Simulationen von heute Nachmittag. Der Aufbau eines Hochdrucksystems über dem skandinavischen Raum sorgt für eine weitgehende Blockierung der atlantischen Frontalzone, welche - mal wieder - den Sprung bis nach Skandinavien, bzw. Mitteleuropa nicht schafft und im Verbund mit dem Hoch wärmere Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland führen kann. Da sich das kommende verlängerte Wochenende um den 1. Mai herum aber genau in dieser Umstellungsphase befindet, ist zum heutigen Stand noch nicht abzuschätzen, ob die Temperaturen sich der +20 Grad Marke nähern können. Simuliert werden in den Simulationen von heute Nachmittag meist Werte im Bereich zwischen +10/+15 Grad und könnten am Sonntag kurzzeitig auf bis +18 Grad ansteigen. Dazu bleibt es wechselhaft und der 1. Mai könnte auch regnerisch ausfallen.
Großwetterlage stellt sich um
Das Hochdrucksystem westlich von Europa, welches im April mit für die kalten Temperaturen verantwortlich war, wird in den kommenden Tagen nach Süden verschoben und baut sich zum 3. Mai über Skandinavien auf. Der Kerndruck ist mit bis zu 1045 hPa zu dieser Jahreszeit beachtlich und könnte das Wetter im Mai noch nachhaltig mit beeinflussen. Kommt nun der Frühling? Das lässt sich leider zum heutigen Stand noch nicht so einfach beantworten. Zwar kann so ein Hoch über Skandinavien schon zu einer länger andauernden Angelegenheit werden, allerdings sind die Grundströmungen im ersten Mai-Drittel noch als labil zu bezeichnen, was schnell zu Veränderungen führen kann. So könnte bspw. mit einer westlichen Verlagerung des Hochdruckgebietes zum 8./11. Mai wieder kühlere Luft nach Deutschland geführt werden, was sich dann in die Kategorie der "Eisheilige" einordnen lässt. Aber das sind im fortgeschrittenen Mai dann nur noch "Ausrutscher" und eine lang anhaltende Kälteperiode wie im April ist erst einmal nicht in Sicht. Dazu wird die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik zu kräftig berechnet, was eine südwestlich bis westlich orientierte wahrscheinlicher als eine meridionale Großwetterlage macht. Deutlicher zeigt sich das im nachfolgenden Diagramm der Temperaturentwicklung im ersten Mai-Drittel:
Ein Skandinavienhoch könnte das Wetter im Frühling nachhaltig beeinflussen
Sollte sich aber das Skandinavienhoch tatsächlich im ersten Mai-Drittel durchsetzen können, so hat dieses durchaus Potential den restlichen Frühling nachhaltig mit zu beeinflussen. Warum? Bedingt durch die Strömungsverhältnisse mit einer hohen Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik kann so ein Hoch über Skandinavien im Frühling durchaus ein Garant für eine stabile Wetterlage sein. Gestützt wird das mehr oder minder auch heute vom Langfristmodell, welches den Mai mit einer Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +0,5/+1 Grad im leicht zu warmen Bereich berechnet. Ein weiteres Indiz für eine Hochdruckdominanz im Mai ist die Niederschlagsberechnung des Langfristmodells, welche für Deutschland negativ ausfällt (zu trocken). Der Blick auf Europa zeigt aber ein ganzes Areal, welches von Skandinavien über Deutschland, Österreich, der Schweiz bis über das östliche Europa zu trocken berechnet wird. Der Westen von Europa wird insbesondere über Portugal und Spanien, sowie die westlichen Küstenregionen des Mittelmeeres deutlich zu nass berechnet - Frankreich und England befinden sich in der Mittelzone zwischen zu nass und zu trocken.
Das Wetter im Sommer hat Potential zu warm auszufallen
Aber nicht nur der Frühling könnte mit einem zu warmen März, einem leicht zu kalten April und einem leicht zu warmen Mai zu warm ausfallen, auch der Sommer hat weiterhin ein hohes Potential zu warm zu werden und somit der 21. Sommer in Folge zu werden, welcher gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm ausfallen kann. Im Einzelnen:Noch ist aber nichts in Stein gemeißelt und das Langfristmodell ist trotz beeindruckender Ergebnisse in der Vergangenheit auch immer wieder dazu genötigt worden, Korrekturen durchzuführen. So wie beispielsweise im aktuellen Monat April, der ursprünglich über Wochen hinweg mit einer Abweichung von +1/+2 Grad deutlich zu warm berechnet wurde und zwischenzeitlich mit einer Abweichung von -1/+0,5 Grad zu kalt simuliert wird (die aktuelle Temperaturabweichung der vergangenen April-Tage beträgt +0,45 Grad).
Temperatur- und Niederschlagsverlauf im Sommer 2017
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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