Wetter im Frühling und Sommer 2017 - Wetterprognose vom 11. März

| M. Hoffmann
Im Verlauf der kommenden Woche kann sich von den Azoren über Mitteleuropa bis über das westliche Russland eine Hochdruckbrücke ausbilden und somit für meist sonniges und überwiegend trockenes Wetter über Deutschland sorgen. Der Wind kommt anfangs noch böig aus östlichen Richtungen, dreht dann aber auf westliche und bis zum Donnerstag auf südliche Richtungen, was die Temperaturen von mild auf frühlingshaft mild ansteigen lassen kann. So werden bspw. für den Donnerstag Temperaturen von +13/+18 Grad, örtlich auch bis +20 Grad von den Wettermodellen berechnet (Details s. März 2017).

Wann kommt der Frühling?

Zumindest von den Temperaturen her zeigt sich die Wetterentwicklung vielversprechend, was die Wahrscheinlichkeit auf frühlingshaft milde Werte zum Ende der kommenden Woche in Aussicht stellt. Noch ist aber März und das Zirkulationsmuster stellt sich gerade erst von Winter auf Frühling um, so dass weiterhin mit Turbulenzen in der Wetterentwicklung gerechnet werden kann.

Es bleibt noch etwas länger frühlingshaft mild

Wie nachhaltig also ist die Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa? Nach den Berechnungen beider Wettermodelle hält die Hochdruckbrücke nicht allzu lange. Die atlantische Frontalzone strebt in Richtung Skandinavien und kann sich dort zum 14./15. März positionieren. Gleichzeitig kann sich in diesem Zeitraum über Mitteleuropa ein Hochdrucksystem ausbilden und sich zumindest noch bis zum 17. März gegen die voranschreitenden Tiefdrucksysteme "erwehren". In Folge daraus ist mit einer Fortdauer der frühlingshaft milden und relativ ruhigen Wetterlage bis zum 15./17. März zu rechnen.

Wetterumschwung zum Ende des zweiten März-Drittels?

In den letzten Tagen berechneten die Wettermodelle ab dem 18. März eine zunehmende Einflussnahme atlantischen Frontalzone. Daran hat sich heute kaum etwas verändert. Sowohl das amerikanische, als auch europäische Wettermodell berechnen eine zunehmende passive Wetterwirksamkeit des Hochdrucksystems, welches sich bis zum 20. März über die Azoren zurückzieht und dort in einer relativ flachen Achsausrichtung von West nach Ost verlaufen kann. Das erweitert den Spielraum der atlantische Frontalzone ihren Einfluss mehr auf Deutschland, Österreich und der Schweiz auszudehnen. In Folge daraus wäre mit einem unbeständigen Wettercharakter zu rechnen und das Potential für Starkwindereignisse könnte ansteigen.

Für das letzte März-Drittel ist noch nichts entschieden

Das Hochdrucksystem über den Azoren neigt nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells zum 22. März dazu, sich in Form eines Hochdruckkeils nach Norden auszudehnen. Das lässt grundsätzlich zwei Wetterentwicklungen zu. Zum einen könnte sich das Hochdrucksystem auf dem Atlantik behaupten und ein meridionales Strömungsmuster herbeiführen, was über Mitteleuropa zu einer sog. Trogwetterlage führen kann, bei der kühlere Luftmassen aus nordwestlichen bis nördlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden kann. Bei Temperaturen von +4/+8 Grad wären Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen nicht auszuschließen.

In der zweiten Variante kippt der Hochdruckkeil nach Osten weg und legt sich quer über Mitteleuropa, was zu einer Wiederholungsneigung der Wetterlage vom zweiten März-Drittel führen und die frühlingshaft milde und trockene Wetterlage bis in das letzte März-Drittel hinein dominieren lassen könnte.

So wie sich viele den Frühling herbeisehnen, so bekommen wir auch viele E-Mails mit der besorgten Frage, ob sich nun wieder eine markant trockene Hochdruckwetterlage einstellen kann. Denn der Niederschlag der letzten Tage reicht bei weitem nicht aus, um das Niederschlagsdefizit vom Winter auszugleichen.

Kontrollläufe berechnen eine einheitlich Tendenz im letzten März-Drittel

Zwar ist es noch eine Weile hin, aber die Kontrollläufe berechnen im Zeitraum vom 18./26. März eine mäßig hohe Niederschlagsentwicklung, was eine neuerliche Dauerhochdruckwetterlage - zumindest zum heutigen Stand - weniger wahrscheinlich macht. Schaut man auf die Temperaturentwicklung, so liegt der Mittelwert des Temperaturspektrums bis zum 18. März etwa um +4/+6 Grad über dem langjährigen Mittelwert, hat aber im letzten März-Drittel eine eindeutige Tendenz, sich zu normalisieren.

Deutlicher zeigt sich das in den Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (< +5), normal (+6/+12), zu warm (>+13), welche am 21. März bei 15/45/40 und am 26. März bei 20/60/20 liegen. Die Veränderungen gegenüber gestern sind gering und normale bis zu warme Temperaturen sind zum Beginn des letzten März-Drittels wahrscheinlicher als zu kalte Werte.

Wahrscheinlichkeiten der Temperaturentwicklung im letzten März-Drittel

Polarwirbel zeigt sich stabil - meridionale Wetterlagen weniger wahrscheinlich

Im Zeitraum vom 20./25. März zeigt sich der Polarwirbel in seiner Entwicklung relativ stabil. Der sog. AO-Index ist positiv und auch der NAO-Index bleiben jeweils im positiven Bereich. Das macht meridionale Wetterlagen weniger wahrscheinlich und erhöht gleichzeitig die Chancen auf West- und Südwestwetterlagen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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