Wetter im Frühling und Sommer 2017 - Wettertrend vom 28. Februar

| M. Hoffmann
Als durchaus turbulent sind die Tage bis einschließlich Donnerstag zu bewerten. So kommt es bei einem böigen, teils auch stürmischen Wind (Windprognose) immer wieder zu Niederschlägen, welche am heutigen Dienstag und auch am Mittwoch teils bis auf mittlere Lagen hinab in Schnee übergehen können. Der Höhepunkt der Wetterdynamik wird für Donnerstag mit einem Sturmtief über Deutschland erwartet und erst zum Wochenende beruhigt sich das Wetter, so dass zum Sonntagnachmittag auch häufiger die Sonne zum Vorschein kommen kann. Mild wird es wohl am Freitag und in Teilen über Ostdeutschland auch noch am Samstag, bevor zum Sonntag die Temperaturen mit +6/+12 Grad wieder einheitlicher werden können (Details s. Wetter März 2017).

Gelingt der Hochdruckkeil über Mitteleuropa?

Im Zeitraum vom 5./7. März berechneten die Wettermodelle in den letzten Tagen durchaus plausible Varianten für einen Hochdruckkeil von den Azoren in Richtung westliches Russland. Diese Varianten werden heute nur noch im Ansatz gestützt, so dass der Wettercharakter in diesem Zeitraum relativ ruhig und vor allem über dem Norden auch weitgehend trocken verlaufen könnte. Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 7./10. März die Ausbildung eines Hochdrucksystems westlich von Deutschland, welches zum 10./11. März seinen Hochdruckkern über England positionieren kann. Deutschland, die Schweiz und auch Österreich würden somit östlich der Hochdruckgradienten liegen, was die Zufuhr kühlerer Luftmassen aus nördlichen bis östlichen Richtungen ermöglichen kann.

Wahrscheinlichkeit für einen kalten Start in das zweite März-Drittel nimmt zu

Die Wettermodelle berechnen durch die westliche und auch nördlichere Verlagerung des Hochdrucksystem im Zeitraum vom 9./14. März durchaus Varianten, welche das Hochdrucksystem noch weiter nach Westen in Richtung Island "abdriften" lassen könnten. Das wurde bereits in den letzten Tagen des Öfteren berechnet und bestätig auch heute eine zunehmend höhere Wahrscheinlichkeit für ein meridionales Strömungsmuster im zweiten März-Drittel, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz mit Beginn des zweiten März-Drittels auch in den Einflussbereich einer mäßig kalten Nordwest- bis Nordströmung gelangen könnten.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für einen kühleren Start in das zweite März-Drittel? Die Kontrollläufe bestätigen - wie in den letzten Tagen - mehrheitlich eine für die Jahreszeit typische Temperaturtendenz, welche im Trend allenfalls auch als leicht zu kühl bewertet werden kann. So liegt das Temperaturspektrum am 8. März zwischen +1/+11 Grad (Mittelwert: +7/+8 Grad) und am 15. März zwischen +1/+16 Grad (Mittelwert: +6/+8 Grad). Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (< +3) / normal (+4/+9) / zu warm (>+10) gegenüber gestern, so liegen diese am 9. März bei 10/50/40 (gestern: 10/55/35) und am 14. März bei 45/40/15 (gestern: 20/60/20). In Summe heute eine deutliche Verschiebung in Richtung kühlere Varianten.

Mögliche Ursachen für kühles Wetter im zweiten März-Drittel

Ein Hochdrucksystem über dem nördlichen Kanada wird von den Wettermodellen im Zeitraum vom 4./12. März als wahrscheinlich berechnet. In Folge daraus schwächt sich der aktive Kältewirbel über Kanada und Grönland ab, was die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik zurückgehen lässt. Das Wetter wird also mit höherer Wahrscheinlichkeit zum 5./6. März nachhaltig ruhiger werden können. Durch die nachlassende Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik bieten sich dem Azorenhoch mehr Spielräume, sich in Richtung Norden auszudehnen und nachfolgend das Strömungsmuster zu meridionalisieren. Im Ergebnis daraus können über Mitteleuropa kältere Trogwetterlagen entstehen, welche gerade im zweiten März-Drittel aus statistischer Sicht auch häufiger vorkommen können.

Zusammenfassend:Die Großwetterlage befindet sich in der Übergangsphase vom Winter in den Frühling. Dazu gehören auch turbulente Wetterphasen, wie sie in den kommenden Tagen zu erwarten sind. Winterliche, bzw. kühlere "Rückschläge" sind durchaus normal und gehören zur Übergangsphase dazu. Auch wenn die Temperaturen kurzweilig mal die 15 Grad Marke erreichen können, so sollte man also mit den Frühlingsgefühlen noch sparsam umgehen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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