Wetter Frühling / Sommer 2017 - Wettertrend vom 23. Januar

| M. Hoffmann
Wie wird das Wetter im Frühling und im Sommer 2017, bzw. kann zum heutigen Stand schon eine Wetterprognose ausgestellt werden? Solche und ähnliche Fragen erreichen uns derzeit häufiger und ist auch nicht weiter verwunderlich - der erste Frühlingsmonat steht aus meteorologischer Sicht mit dem 1. März quasi schon vor der Haustüre.

Was für Wetter wäre im Frühling und Sommer 2017 zu erwarten?

So einfach die Frage klingt, umso schwerer ist die Antwort darauf. Warum? Noch ist nicht klar, wie der Winter abschließend verlaufen wird, aber in Annahme, dass nach einen deutlich zu trockenen Dezember und möglicherweise auch Januar ein deutlich zu nasser Februar nachfolgt, bleibt in Frage zu stellen. Viel wahrscheinlicher wäre zum heutigen ein insgesamt zu trockener Winter 2016/17. Das Langfristmodell stützt im übrigen einen zu milden und zu trockenen Februar 2017, was den gesamten Winter zu warm und zu trocken ausfallen lassen könnte.

Was aber hat ein zu trockener Winter für Auswirkungen auf den Frühling und Sommer?

Die vergangenen Winter haben es gezeigt, wohin das führen kann. Die hochdruckdominierte Erhaltungsneigung des Winters kippt und wird durch ein entsprechendes Ausgleichsverhalten mit Tiefdrucksystemen im Verlauf des Frühlings abgelöst. Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern braucht seine Zeit. In den letzten Jahren zeigte sich insbesondere der Mai und Juni durchwachsen und Phasenweise zu kalt, bevor zum Juli und August sich auch hochsommerliche Großwetterlagen durchsetzen konnten. Das könnte für das Wetter im Frühling und Sommer 2017 schon einmal ein Ansatzpunkt sein.

Was berechnen die Langfristmodelle für ein Wetter im Frühling und Sommer?

Das CFSv2 Modell berechnet den März 2017 noch leicht zu mild, schwenkt aber über die Monate April, Mai, Juni und Juli in einen normalen Bereich über, sodass die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5/+0,5 Grad im normalen Bereich liegen können. In der Niederschlagsentwicklung wird der April etwas zu nass berechnet, sonst liegen die Monate März, Mai, Juni und Juli im Bereich des Sollwertes mit der Tendenz auch leicht zu trocken auszufallen. Das Langfristmodell des DWD berechnet den Frühling 2017 mit einer Abweichung von +0,2/+1 Grad leicht zu warm. Das Langfristmodell der NASA berechnet den März etwas zu mild, während die Monate von April, Mai und Juni normal bis leicht zu mild berechnet werden. Das IRI Modell simuliert den Frühling von März bis Mai etwas zu warm, genauso wie die Monate von Mai bis Juli. Das METOffice berechnet die Monate von März bis Mai mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von 40-60 Prozent etwas zu warm und die Monate von April bis Juni mit einer Wahrscheinlichkeit von 40-80 Prozent zu warm. Im Schnitt berechnen die Langfristmodelle einen zu milden Temperaturverlauf im Frühling, welcher bis in den Sommer 2017 anhalten könnte. Auch das kann man als Ansatzpunkt mal so stehen lassen.

Was ist aus statistischer Betrachtung für ein Wetter im Frühling und Sommer möglich?

Die höhere Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Temperaturverlauf im Frühling und Sommer ist aus statistischer Sicht gar nicht einmal so abwegig. Denn im Rückblick auf die Sommer der letzten 20 Jahre zeigte sich eine deutliche Entwicklung: sowohl der Frühling als auch der Sommer wurden zunehmend wärmer (Grafik Frühling | Grafik Sommer). Insofern liegt man schon einmal gar nicht so falsch, wenn man sagt, dass das Wetter im Sommer 2017 zu warm werden könnte. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Information, dass letztmalig vor 20 Jahren - im Jahre 1996 - der vieljährig durchschnittliche Wert von +16,3 Grad unterschritten wurde. Anders formuliert - die Sommer der letzten 20 Jahre waren gegenüber dem Vergleichszeitraum vom 1961-1990 immer zu warm.

Was spricht gegen einen zu warmen Sommer, bzw. Frühling 2017?

Die schwache Sonnenaktivität (Grafik), was statistisch betrachtet eine höhere Niederschlagsneigung über Mitteleuropa zulässt, könnte als Indikator dienlich sein. Sie sagt aber noch nichts über das Temperaturverhalten aus, nur dass mit stärkerer Bewölkung und vermehrten Niederschlägen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Temperaturen gemäßigter ausfallen können. Gut möglich aber, dass der Klimawandel mit den immer wärmer werdenden Frühlings- und Sommermonaten dieses Phänomen überdecken kann.

In Regelmäßigen Abständen werden diese Wettertrends für das Wetter im Frühling und Sommer 2017 erneuert und ergänzt - zunächst unregelmäßig und ab dem 20. Februar erfolgt eine tägliche Aktualisierung in Form von Wettertrends, Wetterprognosen bis hin zu Wettervorhersagen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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