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Wetter Sommer 2016 - Wetterprognose vom 9. August

| M. Hoffmann
Teils unwetterartige Niederschläge sind am heutigen Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch entlang des Alpenrandes zu erwarten, wo örtlich 20-70 l/m² an Niederschlag erwartet werden kann, aber auch sonst bleibt es bis zum kommenden Freitag bei einem Wechselspiel aus Sonne, Wolken und Niederschlag unbeständig und mit Temperaturen von +14/+18 Grad, örtlich auch bis +20 Grad für die Jahreszeit etwas zu kühl. Erst zum Wochenende kann sich von Süden her hoher Luftdruck durchsetzen, den Wettercharakter stabilisieren und die Temperaturen wieder in den sommerlichen Bereich ansteigen lassen (Details s. Wettervorhersage August 2016).

Das amerikanische und auch europäische Wettermodell simulieren im Zeitraum vom 12./18. August einen beständigen Aufbau eines Hochdrucksystems, welches sich von der Mittelmeerregion bis über Skandinavien erstrecken kann. Die Übereinstimmungen beider Wettermodelle sind hoch, so dass die Eintreffwahrscheinlichkeit einer sommerlichen Hochdruckwetterlage entsprechend groß ist.

Mit welchen Temperaturwerten ist zu rechnen? Nach den aktuellen Berechnungen liegt der Mittelwert meist im Bereich zwischen +24/+25 Grad über dem Süden und Westen und kann mit +21/+22 Grad über dem Norden und Osten etwas kühler ausfallen. Warum es über dem Osten kühler sein kann, wo es dort doch bei hohem Luftdruck meist wärmer ist? Das liegt an der Hochdruckachse. Die östlichen Regionen liegen auf der östlichen Seite der Hochdruckgradienten, so dass die Luftmassen dort aus nördlichen Richtungen herangeführt werden, während sie über dem Westen aus östlichen bis südöstlichen Richtungen kommen können - Veränderungen sind also Aufgrund einer geringfügigen Verschiebung der Hochdruckachse noch möglich.

Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist - trotz des Hochdrucksystems - als intakt zu bezeichnen, so dass nach den aktuellen Berechnungen des amerikanischen Wettermodells im Zeitraum vom 18./24. August die Tiefdrucksysteme wieder vermehrt Einfluss auf das Wetter über Mitteleuropa nehmen können. Das geschieht meist in der Form, als dass die Hochdruckverbindung von der Mittelmeerregion bis nach Skandinavien "zerstört" werden kann. So entstehen zwei Hochdrucksysteme - das eine über dem Bereich nördliches Skandinavien und Barentssee, das zweite erstreckt sich von den Azoren mit einem Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa. Wie stark der Tiefdruckeinfluss also werden kann, wird auch maßgeblich davon abhängen, wie stark der mögliche Einfluss des Hochdruckkeils vom Azorenhochs auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz ausfallen wird.

Im Grunde ergeben sich aus diesen Simulationen aber drei wahrscheinliche Varianten für den Zeitraum vom 18./24. August. In der ersten Variante wird der Hochdruckkeil über Mitteleuropa abgebaut und es kommt zu einem von West nach Ost verlaufenden Zirkulationsmuster, so dass in Folge daraus ein unbeständiger und auch mäßig warmer Wettercharakter daraus entstehen kann. In der zweiten Variante bleibt der Hochdruckkeil von der Mittelmeerregion bis über Skandinavien bestehen und kann sich weitgehend gegen die Tiefdrucksysteme behaupten. Eine solch blockierende Wirkung hätte ein Abtropfen der Tiefdrucksysteme vor Mitteleuropa zur Folge, was eine warme, aber auch zunehmend schwül-heiße Südströmung zum Ergebnis hätte. In der dritten Variante bestimmt der Hochdruckkeil des Azorenhochs das Wettergeschehen über Deutschland, bei der die Tiefdruckrinne zwischen Neufundland, Island und Skandinavien und der Hochdruckkeil von den Azoren über Spanien, Frankreich und Deutschland verlaufen kann. Das Zirkulationsmuster wäre in dieser Konstellation südwestlich ausgeprägt, was über dem Nordwesten von Deutschland generell eine höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit und gemäßigte Temperaturen als über dem Südosten zur Folge hätte.

Was aber ist - zum heutigen Stand - wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe bestätigen auch heute einen sich normalisierenden Temperaturtrend im Zeitraum vom 18./24. August. Etwas deutlicher zeigt ich das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+19) / normal (+20/+25) / zu warm (>+25), welche am 19. August bei 40/45/15 und am 23. August bei 35/45/20 liegen. Mit anderen Worten: ein normaler bis leicht zu kühler Temperaturtrend ist zum Ende des zweiten und zu Beginn des letzten August-Drittels wahrscheinlicher als ein zu warmer.

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