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Wetter Sommer 2016 - Wetterprognose vom 12. Juni

| M. Hoffmann
Das Wetter der kommenden Woche bis einschließlich Freitag lässt sich mit vier Wörter umschreiben - unbeständig und mäßig warm. Der Grund ist ein Tiefdrucksystem über England, Deutschland und Skandinavien, welches seine Position bis zum Freitag über den skandinavischen Raum verlagern kann. Somit ergeben sich für den Freitag über den südlichen Landesteilen durchaus Chancen für längere trockenere Wetterabschnitte. Betrachtet man die Niederschlagssummen bis einschließlich Freitag, so sind verbreitet 20-40 l/m², über Staulagen auch bis 50-80 l/m², während über dem äußersten Osten mit 10-25 l/m² etwas weniger an Niederschlag zu erwarten ist - dort bleibt es auch am wärmsten (Details s. Wettervorhersage Juni).

Auch heute stellt sich die Frage für viele unserer Leser: "Wann kommt der Sommer?" Eine Variante zeigte sich gestern in der Simulation des europäischen Wettermodells, welche den Wettercharakter verbessern könnte, jedoch von einer klassisch stabilen Sommerwetterlage noch weit entfernt ist. Das amerikanische Wettermodell übernimmt diese Variante heute. Durch die Verlagerung des Tiefdrucksystems zum 17. Juni über Skandinavien kann sich über dem westlichen Russland ein Hochdrucksystem ausbilden und seine Hochdruckachse über das östliche Europa bis über die Mittelmeerregion ausrichten. Diese Variante fehlte in den Berechnungen der letzten Tage. In Folge daraus fällt es dem Azorenhoch auf dem Atlantik leichter, eine Hochdruckbrücke in Richtung Mitteleuropa aufzubauen. Im Ergebnis daraus kann allmählich eine Hochdruckdominanz über Deutschland, Österreich und der Schweiz entstehen, welches die Niederschläge abklingen und die Temperaturen ansteigen lassen kann. Da diese Wetterentwicklung als relativ labil zu bezeichnen ist, ist zum heutigen Stand durchaus noch mit Niederschlägen zu rechnen. Anders ausgedrückt zeigt sich mit Beginn des letzten Juni-Drittels durchaus eine Tendenz für einen Wetterumschwung.

Das europäische Wettermodell berechnet die Position der Hochdruckachse nicht über dem östlichen Europa, sondern geht vom Azorenhoch aus, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz im Zeitraum vom 17./20. Juni auf die östliche Seite des Hochdrucksystems und somit auf die kühle Seite gelangen kann, jedoch zeigt sich im weiteren Verlauf bis zum 22. Juni auch hier der Aufbau eines Hochdrucksystems über Mitteleuropa, welches das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen kann.

Die Gemeinsamkeiten beider Wettermodelle liegt also in der Tendenz für den Aufbau von hohem Luftdruck über Mitteleuropa - doch wie wahrscheinlich und vor allem nachhaltig ist diese Wetterentwicklung? Die Kontrollläufe bestätigen mehrheitlich ab dem 19. Juni eine von Nord nach Süd nachlassende Niederschlagsneigung, was durchaus als Indiz für den Aufbau des Hochdrucksystems hindeutet und bei genauerer Betrachtung zeigt sich das auch im der Entwicklungstendenz des Luftdrucks, welcher vom 16. Juni mit rund 1000 hPa zum 20. Juni auf 1025 hPa ansteigen kann. Das ist zwar noch keine stabile oder gar kräftige Hochdruckentwicklung ( die liegt zwischen 1040 bis 1060 hPa), ist aber immerhin ein Anfang. Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt am 20. Juni zwischen +14/+25 Grad (Mittelwert: +20 Grad) und am 27. Juni zwischen +15/+29 Grad (Mittelwert: +22/+23 Grad). Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+17) / normal (+18/+24) / zu warm (>+24), liegen am 22. Juni bei 15/50/35 und am 27. Juni bei 20/40/40 und bestätigen den Trend von einer höheren Wahrscheinlichkeit normaler bis zu warmer Temperaturen im letzten Juni-Drittel.

Auf die Frage wann der Sommer kommt, kann heute in etwa so geantwortet werden: Voraussichtlich nicht mehr im zweiten Juni-Drittel, wenngleich die Wahrscheinlichkeiten im letzten Juni-Drittel eine ansteigende Tendenz aufweisen. Betrachtet man die Statistik, so ist das zweite Juni-Drittel oftmals geprägt von der sog. Wettersingularität der Schafskälte, bevor im letzten Juni-Drittel ein Wetterumschwung wieder für andere Wetterverhältnisse sorgen kann. Insofern ist das nun bevorstehende unbeständige Wetter nichts außergewöhnliches.

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