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Wetter Sommer 2016 - Wetterprognose vom 11. Juni

| M. Hoffmann
Unbeständig - so lässt sich der Wettercharakter der kommenden Tage bis einschließlich Donnerstag wohl am besten beschreiben. So ziehen in regelmäßigen Abständen immer wieder Regengebiete über Deutschland hinweg und sorgen bis einschließlich Donnerstag verbreitet für Niederschlagssummen, welche zwischen 30-70 l/m² liegen können. Örtlich - und vor allen in Staulagen der Mittelgebirge, des Schwarzwaldes und der Alpen sind auch bis 60-90 l/m² nicht auszuschließen. Etwas weniger an Niederschlag ist mit 15-30 l/m² über den nördlichen Landesteilen zu erwarten. Mit Sommerwetter hat dieser Wettercharakter aber wenig zu tun, da die Temperaturen mit +15/+20 Grad sich allenfalls im mäßig warmen Bereich bewegen und mancherorts auch zu kühl ausfallen können (Details s. Wettervorhersage Juni).

So richtig stabiles Sommerwetter gab es bislang im Juni noch nicht - zwar gab es immerhin mal ein paar Tage mit Temperaturen von +25 Grad und mehr, aber diese waren meist nicht von langer Dauer. Die Frage ist und bleibt also berechtigt: Wann kommt der Sommer 2016?

Betrachtet man die Simulation des amerikanischen Wettermodells, so zeigt sich mit dem heutigen Samstag der Beginn der Einflussnahme der atlantischen Frontalzone mit ihren ersten Tiefdruckausläufern, welche sich bis zum kommenden Donnerstag im Bereich zwischen England, Skandinavien und Deutschland positionieren. In Folge dessen bleibt der Wettercharakter bis dahin wechselhaft und unbeständig. Im Zeitraum zwischen dem 16./23. Juni verlagert sich die Frontalzone über Skandinavien und das Azorenhoch liegt auf dem Atlantik in "runder" Position über den Azoren etwas nach Norden verschoben und fällt in Richtung Mitteleuropa ab, so dass sich kein Hochdruckkeil von den Azoren bis über Mitteleuropa ausbilden kann. In Folge dessen gelangt Deutschland, Österreich und die Schweiz in eine westliche bis nordwestliche Grundströmung, bei der in raschen Abständen immer wieder Tiefdrucksysteme das Wetter beeinflussen können. Anders formuliert ist nach dieser Berechnung des amerikanischen Wettermodells so schnell keine stabile Wetterphase zu erwarten, welche der Definition von Sommer entspricht.

Betrachtet man die Simulation des europäischen Wettermodells, so ist die Wetterentwicklung bis zum 18. Juni zunächst einmal der des amerikanischen Wettermodells ähnlich. Im weiteren Verlauf kann das Azorenhoch jedoch einen Hochdruckkeil nach Mitteleuropa aufbauen, so dass die Tiefdruckrinne der Frontalzone weiter nach Norden verschoben werden könnte. In Folge ist zwar etwas weniger an Niederschlag und etwas wärmere Temperaturen zu erwarten, aber mit Sommer hat das bis zum 21. Juni zunächst einmal weniger was zu tun.

So bestätigt sich mehr oder minder der Wettertrend von gestern. Die Kontrollläufe berechnen mehrheitlich eine mäßig hohe bis hohe Niederschlagserwartung im Zeitraum vom 12./26. Juni, welche sich ab dem 19. Juni - zumindest über dem Norden - etwas abschwächen kann. Das Temperaturspektrum orientiert sich am unteren Bereich, welcher für die Jahreszeit noch als typisch zu bezeichnen wäre und liegt am 18. Juni zwischen +15/+25 Grad (Mittelwert: +20 Grad über dem Süden und Osten und +18 Grad über dem Norden und Westen) und am 25. Juni zwischen +15/+28 Grad (Mittelwert: +21/+22 Grad). Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+17) / normal (+18/+24) / zu warm (>+24) gegenüber gestern, so liegen diese am 20. Juni bei 35/55/10 (gestern: 35/60/5) und am 25. Juni bei 10/70/20 (gestern: 35/50/15) und bestätigen die höhere Wahrscheinlichkeit von einem normalen Temperaturverlauf im letzten Juni-Drittel mit dem Trend auch zu warm ausfallen zu können. Zusammenfassend: für alle, die sich den Sommer in einer stabilen Form herbeisehnen, müssen sich nach den heutigen Berechnungen wohl noch etwas gedulden.

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