Wetter im Sommer 2014 - Wettertrend vom 6. Juni
Die Schwankungen nehmen in den Simulationen der Wettermodelle ab dem 12./13. Juni zu - insbesondere das amerikanische Wettermodell zeigt nun von Lauf zu Lauf unterschiedliche Varianten, was grundsätzlich als ein Indiz für eine Umstellung der Großwetterlage gedeutet werden kann. Die Frage die sich stellt: kann sich die atlantische Frontalzone mit Kerntief bis über Skandinavien durchsetzen? Wenn ja, so hätte das einen deutlich kühleren und wechselhafteren Wetterabschnitt zur Folge, da Deutschland bei solch einer Konstellation zumeist in eine Nordwest- bis Nordlage gelangen könnte. Das amerikanische Wettermodell zeigt in seiner heutigen Simulation auch die Entstehung einer klassischen Troglage im Zeitraum zwischen dem 13./16. Juni, bei der sich das Azorenhoch gänzlich von Europa wegbewegt und sich auf dem Atlantik steil in Richtung Grönland aufwölbt. Deutschland würde somit in den kühlen Trogbereich gelangen, was Temperaturen zwischen +15/+20 Grad zur Folge hätte (je nach Niederschlagsintensität auch nur +10/+15 Grad). Auch das europäische Wettermodell zeigt eine Abkühlung nach dem 13. Juni, allerdings kann sich demnach der hohe Luftdruck über dem nördlichen Europa behaupten, so dass eine Troglage nach dieser Simulation auszuschließen ist. Vielmehr kippt das Azorenhoch über Mitteleuropa in eine südwestliche Ausrichtung, wobei der Hochdruckkeil über Deutschland endet. Somit kommt die Grundströmung im Norden aus nordwestlichen, im Süden aus nordöstlichen bis östlichen Richtungen. Tendenziell bleibt auch nach dem europäischen Wettermodell das Wetter im Zeitraum zwischen dem 13./17. Juni wechselhaft, jedoch können die Temperaturen mit +18/+23 Grad entsprechend wärmer sein. Ist das die Wettersingularität der sog. Schafskälte? Nach dem amerikanischen Wettermodell ja, nach dem europäischen Wettermodell nein. Ist die hochsommerliche Phase nach dem 13. Juni vorläufig beendet? Geht es nach den Kontrollläufen, so ist diese Frage mit ja zu beantworten. Denn hier geht der Temperaturtrend klar nach unten, was aber nach der kommenden "Hitzephase" wenig verwunderlich ist. Zwar ist die Differenzierung der Kontrollläufe untereinander noch hoch, der mittlere Trend geht jedoch in eine normalisierende Richtung (normale Sommertemperaturen). So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 16. Juni zwischen +13/+31 Grad bei einem Mittelwert von +21 Grad im Süden und +16 Grad im Norden. Wie ist ein "normaler Sommer" in Deutschland zu definieren? Temperaturen von +22/+26 Grad, selten stabiles Hochdruckwetter. Das Langfristmodell bestätigt den "normalen" Wettertrend in Summe für die Sommermonate Juni, Juli und August und auch im Niederschlagsverhalten sind keine Auffälligkeiten zu beobachten.