Wetter Weihnachten 2020 Wettervorhersage vom 19.12.2020 - Das Potential unwetterartiger Wetterereignisse nimmt über Weihnachten zu

Ein Sturmtief trogt an Weihnachten über Deutschland nach Süden aus und lässt das Potential unwetterartiger Wetterereignisse ansteigen. Winterwetter ist ebenso möglich wie weiße Weihnachten, doch zeichnet sich über die Feiertage eine Zweiteilung beim Wetter ab.

Ruhiges Dezemberwetter ist noch bis einschließlich Montag zu erwarten. Bei einem Mix aus Sonne, Wolken und örtlich dichten Nebelfeldern kann es am Sonntag zu etwas Niederschlag kommen, viel ist nicht zu erwarten. Der Wind kommt schwach aus südlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen milde +6 bis +12 Grad. Bei Dauernebel werden kaum mehr als +5 Grad zu erwarten sein.

Vor Weihnachten weht Frühlingsluft nach Deutschland

Tiefer Luftdruck verlagert sich zum Beginn der neuen Woche von England in Richtung Skandinavien und führt auf seiner Vorderseite sehr milde Luftmassen nach Deutschland. Mit einem stark böigen Wind - der über den exponierten Lagen und den Küstenregionen zu schweren Sturmböen führen kann - erreichen die Werte +8 bis +14 Grad und über dem Süden und Südwesten sind unter bestimmten Voraussetzungen bis +16 Grad möglich! Bei starker Bewölkung ist am Dienstag und Mittwoch nicht mit Sonnenschein zu rechnen, dafür aber mit Niederschlag, der südlich der Linie von Köln und Berlin nennenswert und länger andauernd ausfallen kann.

Markanter Wetterwechsel an Weihnachten

Bereits am 23. Dezember verlagert das Tief seinen Schwerpunkt nach etwas weiter nach Osten in Richtung Finnland. Diese Positionsveränderung ermöglicht es dem Azorenhoch auf dem Atlantik weiter nach Norden aufzukeilen. Im Zusammenspiel der beiden Wettersysteme wird ein meridional verlaufendes Strömungsmuster eingeleitet, was ab den Nachmittagsstunden vom 23. Dezember den Wind über Deutschland aus nordwestliche Richtungen drehen und mit +4 bis +8 Grad kühlere Luftmassen einsickern lässt.

Das Wetter an Heiligabend: absinkende Schneefallgrenze

Die Gradienten vom Blockadehoch auf dem Atlantik und dem Tief über Skandinavien verstärken sich am 24. Dezember und führen in der Höhe die kalten Luftmassen bis an die Alpen und zum Abend auch über die Schweiz und Österreich. Bei starker bis wechselnder Bewölkung kommt es immer wieder zu Schauern unterschiedlichster Intensität, die im Tagesverlauf bis auf die tieferen Lagen als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen können. Bei Nordwestwetterlagen sind Hebungsvorgänge entlang der Erhebungen recht interessant, die aus den Schauern länger andauernden Niederschlagsereignisse machen können.

Schnee an Heiligabend?

Die Luftmassen streichen über die warme Nord- und Ostsee und so sind am 24. Dezember nördlich der Linie von Köln und Berlin Werte von +2 bis +6 Grad möglich. Direkt an den Küstenregionen können es auch bis +8 Grad sein. Weiter nach Süden sinken die Werte auf +0 bis +4 Grad ab und die Schneefallgrenze sinkt bis auf Lagen von 400 bis 600 Meter ab. Oberhalb etwa 500 Meter kann sich eine Schneedecke ausbilden. Mehr dazu in der Schneeprognose. Der Wind macht über dem Norden mit stürmischen Windböen auf sich aufmerksam und ist über dem Süden ruppig strukturiert.

Durch die Wetterdynamik können die Schauer entsprechend heftig ausfallen und Wintergewitter sind nicht gänzlich ausgeschlossen. Zum Abend sinken die Werte südlich der Linie von Köln und Dresden in den Frostbereich ab und Schneefall ist auch über dem Flachland möglich. Weiter nach Norden bleiben die Werte mit +0 bis +3 Grad positiv, doch ist auch dort mit Schneefall zu rechnen. Oberhalb etwa 200 Meter kann der Schnee liegen bleiben. Weiße Weihnachten sind möglich.

Stürmisches und zweigeteiltes Weihnachtswetter

Kniffliger wird die Wetterentwicklung für den ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag. Das Tief intensiviert sich über Skandinavien und sorgt über Deutschland für ein zunehmendes Potential unwetterartiger Wetterbedingungen.

Über dem Norden frischt der Wind über Weihnachten stark böig auf und kann über Teile von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, sowie den exponierten Lagen für schwere Sturmböen sorgen. Bedingt durch die Lage des Tiefs dreht der Wind auf westliche Richtungen und führt nördlich der Linie von Köln und Berlin milde Atlantikluft nach Deutschland. Die Temperaturen erreichen an den Mittelgebirgen +2 bis +5 Grad und an den Küsten sind bis +8 Grad möglich. Der Niederschlag geht überwiegend als Regen nieder.

Winterwetter über dem Süden?

Anders die Situation südlich der Linie von Köln und Dresden. Der Wind pfeift einem auch hier ordentlich um die Ohren, schwächt sich über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern ab. Dank der dort vorhanden Schneedecke greift die Milderung nur zögerlich durch und die Tageswerte pendeln sich nach frostigen Nächte auf -1 bis +3 Grad ein. Über tieferen Lagen ist mit Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer zu rechnen, oberhalb etwa 400 bis 600 Meter kann mit weiterem Neuschneezuwachs gerechnet werden.

Auf den Punkt gebracht: Was an Weihnachten wahrscheinlich ist

Der Wettertrend der letzten Tage festigt sich heute und alles deutet auf die nasskalte Wetterentwicklung über Weihnachten hin. Die Chancen auf Schneefall stehen an Heiligabend sehr gut und südlich der Linie von Köln und Dresden ist auch eine weiße Weihnacht zu diskutieren. Wirklich winterlich aber wird es wohl erst oberhalb 500 Meter. Grüne, dafür aber stürmische Weihnachten wird es über Norddeutschland geben können.

Mit dem Sturmtief über Weihnachten bekommt der Winter eine Gelegenheit, die ihm schon lange nicht mehr geboten wurde. Was für Wetterentwicklungen daraus hervorgehen können, erläutern wir gegen 13:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wettervorhersage zum Winter 2020/2021, die heute Abend gegen 20:15 Uhr nochmals aktualisiert wird.