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Wetter Weihnachten 2020 Wettervorhersage vom 13.12.2020 - Weiße Weihnachten werden optional

| M. Hoffmann
Die Wahrscheinlichkeit von weißen Weihnachten stiegt ab den mittleren Lagen an

Ungewöhnlich warm verläuft das Wetter in der kommenden Woche und nichts deutet auf einen Wintereinbruch hin - doch unter bestimmten Voraussetzungen kann sich das bis Weihnachten ändern.

Temperaturwerte von +5 bis +10 Grad und örtlich von bis +12 Grad sind für einen Dezember viel zu warm. Scheint zudem noch für längere Zeit die Sonne, sind über dem Westen bis +14 Grad nicht auszuschließen. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 sind diese Temperaturen um +2 bis +7 Grad zu warm.

Erst grau und trüb, dann sonniger

Der Zeitraum bis Mittwoch präsentiert sich meist Wolkenverhangen und hier und da ist mit etwas Niederschlag zu rechnen, der über dem Westen zahlreicher niedergeht, als das über dem Osten der Fall sein kann. Östlich der Linie von Hamburg und dem Bayerischen Wald kann es auch komplett trocken bleiben. Ab der Wochenmitte lösen sich die Wolkenfelder auf und nach Nebelauflösung scheint häufiger die Sonne. Mehr dazu in der Wettervorhersage zum Wetter Dezember 2020.

Eine milde Dezemberwoche steht bevor
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Eine milde Dezemberwoche steht bevor und der Winter zieht sich bis auf die höheren Lagen zurück
© www.meteociel.fr

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Keine weiße Weihnachten

In der Wetterprognose des europäischen Wettermodells gelingt es dem Polarhoch nicht, seine Achse in Richtung europäisches Nordmeer auszudehnen. Stattdessen wölbt sich das Azorenhoch mit einem Keil in Richtung Mitteleuropa auf mit nachfolgend verheerenden Folgen für eine mögliche weiße Weihnacht.

Die kippende Hochdruckachse mit sehr warmen Weihnachtswetter

Der Hochdruckkeil hat auf die atlantische Frontalzone eine blockierende Wirkung. Ein Durchrauschen der Tiefdrucksysteme ist nicht anzunehmen. Doch im Zeitraum vom 22. bis 24. Dezember kippt der Hochdruckkeil des Azorenhochs nach Osten ab und die Tiefdruckgebiete laufen voll auf das Hoch auf.

Infolge daraus liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz in einer gradientenschwachen Wetterlage mit einer südwestlichen Strömungskomponente. Mit viel Niederschlag ist nicht zu rechnen und die Temperaturen können sich zum 24. Dezember auf +4 bis +8 Grad erwärmen. Bei Nebel bleibt es kühler und mit Sonnenschein sind bis +12 Grad möglich. Grüne anstatt weiße Weihnachten.

Das Worst-Case-Szenario für alle die sich Schnee an Weihnachten wünschen
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Das Worst-Case-Szenario für alle die sich Schnee an Weihnachten wünschen
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: So klappt es mit Schnee zum Weihnachtsfest

Dem Polarhoch gelingt es sich bis über das europäische Nordmeer auszudehnen und reizt das Azorenhoch auf dem Atlantik sich nach Norden - in Richtung Grönland - aufzuwölben. Damit wird ein Grundstein gelegt, der das Wetter über Weihnachten nachhaltig beeinflussen kann.

Meridionales Strömungsmuster anstatt Zonalisierung

Die Nachhaltigkeit einer möglichen Zonalisierung war in den letzten Tagen immer wieder infrage zu stellen. Wahrscheinlicher ist eine erhöhte Wellenbewegung entlang der Polarfront. Entscheidend ist dabei, auf welcher Seite der Welle Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen. Nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells ist das die warme, doch die Amerikaner zeigen, dass es auch mit der kalten klappen kann.

Trog Mitteleuropa - Schneefall möglich

An Heiligabend beginnt das Hoch auf dem Atlantik die Tiefdrucksysteme zu blockieren und nachfolgend rutschen die Tiefdruckgebiete am östlichen Hochdruckgradienten nach Süden in Richtung der Mittelmeerregion ab.

Auf diesem Wege gelangen vom 24. bis 26. Dezember kalte Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen erreichen an Heiligabend +1 bis +4 Grad und über den Küstenregionen bis +7 Grad. Der Niederschlag kann am Tage bis auf die mittleren Lagen als Schnee niedergehen. In der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag könnte es bei Werten um die +0 Grad bis auf die tieferen Lagen herab Schneefall geben. Etwa nördlich er Linie von Köln und Berlin bleibt es - aufgrund der Grundströmung und der warmen Nordsee - mit +1 bis +5 Grad zu mild für Schneefall.

Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag intensiviert sich der Trog über Deutschland. Die Temperaturen sinken auf -1 bis +3 Grad ab und die Niederschläge können bis auf tiefere Lagen herab als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen. Oberhalb etwa 300 bis 500 Meter kann sich nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine Schneedecke ausbilden.

Mit einer Ausnahme: Die Grundströmung kommt aus nördlichen Richtungen und so werden milde Luftmassen der noch warmen Nordsee aufgenommen. Sollte sich der Trog tatsächlich so einstellen, dann wäre über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit Werten von +2 bis +6 Grad ein nasskaltes Weihnachtsfest zu erwarten. Weiter nach Süden aber sind weiße Weihnachten nicht vom Tisch.

Ein Trog könnte zu Weihnachten für Schneefall sogen
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Trog könnte zu Weihnachten für Schneefall sogen
© www.meteociel.fr

Was an Weihnachten wahrscheinlich ist

Mild, warm oder doch winterlich? Die Vorhersage-Modelle schwanken in den letzten Tagen zwischen mehr oder minder kuriosen Varianten hin und her. Entscheidend wird nach wie vor sein, was das Polarhoch macht und wie sich das Azorenhoch dazu verhält.

Wetter an Weihnachten? Alles ist möglich!

Bei dieser Aussage bleibt es auch heute wieder. Das hohe Temperaturniveau aus der zweiten Dezember-Dekade kann sich nicht bis in die letzte Dezember-Dekade behaupten. Dieser Wettertrend festigt sich in den letzten Stunden, was eine supermilde Wetterlage an Weihnachten zum aktuellen Stand weniger wahrscheinlich macht.

Die Kontrollläufe stützen diese Wetterentwicklung mehrheitlich. In der Höhe von 1.400 Meter sinkt das Temperaturspektrum über Weihnachten auf -2 bis -5 Grad ab. Damit liegt der Mittelwert exakt in dem Bereich, der für die Jahreszeit normal ist. Ist in Zeiten der Klimaerhitzung bemerkenswert! Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells aber gehört zu den kältesten Varianten und damit zu den Exoten. Mit Veränderungen ist weiterhin zu rechnen.

Die Höhentemperaturen sind ein guter Maßstab für die Schneefallgrenze. Ab -3 Grad sinkt die Schneefallgrenze bis auf die mittleren Lagen ab und ab -5 Grad lässt sich auch über Schneefall bis auf die tieferen Lagen herab diskutieren. Nasskalt ist somit sehr wahrscheinlich und hinsichtlich des Schneefalles wird das eine knappe Kiste!

Die Weihnachtsprognose der Wettermodelle
Tag Temperatur-Spektrum Mittelwert Wetter
24. Dezember / Heiligabend -5 bis
+12 Grad
+4 bis
+6 Grad
Mäßiger Niederschlag
Erster Weihnachts­feiertag -5 bis
+9 Grad
+3 bis
+5 Grad
Leichter Niederschlag
Zweiter Weihnachts­feiertag -3 bis
+9 Grad
+2 bis
+4 Grad
Leichter Niederschlag

Schneeprognose über Weihnachten

Dass es von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag nördlich der Linie von Köln und Berlin Schneefall geben wird, ist zwischen 0 und 15 Prozent wahrscheinlich. Weiter südlich steigt die Wahrscheinlichkeit auf 40 bis 60 Prozent und örtlich auf bis 70 Prozent an.

Die Wahrscheinlichkeit für Dauerfrost liegt über Weihnachten zwischen 0 und 10 Prozent. Ab den mittleren Lagen oberhalb etwa 400 Meter steigt die Wahrscheinlichkeit auf bis 40 Prozent an. Die Wahrscheinlichkeit für eine nasskalte Witterung liegt zwischen 75 und 95 Prozent. Der Wettertrend der letzten Tage - hin zu einem nasskalten Wettercharakter mit Schneeoptionen ab den mittleren Lagen - bestätigt sich heute.

Kommt die große Überraschung zum Weihnachtsfest? Schon lange standen die Chancen auf Schnee an Weihnachten nicht mehr so gut wie in diesem Jahr. Ob diese Wetterprognose im Tagesverlauf Bestand haben werden und ob sich der Trend noch besser herauskristallisiert, erläutern wir heute Abend gegen 20:15 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2020/2021.

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