Skip to main content

Weiße Weihnachten 2020 Wettervorhersage vom 11.12.2020 - Strukturelle Veränderungen vor Weihnachten?

| M. Hoffmann
Grund, weiß oder auch bunt - alles bleibt an Weihnachten möglich

Die Großwetterlage stellt sich in der zweiten Dezember-Dekade um und könnte die Weichen für das Weihnachtswetter frühzeitig stellen. Es gibt aber auch einen Trend, der es zu Weihnachten kühler werden lassen kann.

Ungewöhnlich mild präsentiert sich der Dezember in der kommenden Woche. Verbreitet steigen die Werte auf +7 bis +12 Grad an und können über dem Westen mit Sonnenschein örtlich auf bis +14 Grad ansteigen. Das ist ungewöhnlich warm, aber mit einer strammen Vorderseitenanströmung eines Tiefdrucksystems auf dem Atlantik mehr als plausibel.

Etwas Niederschlag

Das Tiefdrucksystem wird durch das Kontinentalhoch blockiert und kommt nicht sonderlich weit nach Osten voran. Deutschland, Österreich und die Schweiz verbleiben im schwachgradientigen Wetterumfeld. Bei starker bis wechselnder Bewölkung ist etwas Niederschlag möglich, der über dem Westen häufiger als über dem Osten auf sich aufmerksam macht. Viel an Regen ist nicht zu erwarten. Zwischendurch sind auch immer wieder sonnige Abschnitte möglich. Mehr dazu in der Wettervorhersage zum Wetter Dezember 2020.

Das Wetter wird in der Vorweihnachtszeit extrem mild
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Das Wetter wird in der Vorweihnachtszeit extrem mild
© www.meteociel.fr

Der Fahrplan bis Weihnachten

Aufgrund der Tatsache, dass das Tief auf dem Atlantik blockiert wird, kommt es nur sehr langsam nach Osten voran und so verbleiben Deutschland, Österreich und die Schweiz bis zum 18. Dezember in der warmen Südanströmung der Luftmassen. Der Winter zieht sich in der Vorweihnachtszeit bis auf die höheren Lagen zurück und unterhalb etwa 800 Meter schwindet die Schneedecke relativ zügig.

Tiefdruckzentrum Island - beginnende Zonalisierung?

Die Zonalisierung - also die Westwetterlage - wird immer wieder zur Diskussion gestellt. Bislang aber vergebens, scheiterte der letztliche Durchbruch doch immer wieder an den Hochdrucksystemen. Der Ansatz ist dieses Mal vielversprechend und so wird der Wettercharakter vom 18. bis 20. Dezember turbulenter werden können. Der Wind gewinnt an Dynamik, die Niederschlagstätigkeit steigt an und die Temperaturen verbleiben auf einem mäßig hohen Niveau. Zum 20. Dezember sind Starkwindereignisse nicht auszuschließen. Was aber auszuschließen ist, ist der Winter - der hat in der zweiten Dezember-Dekade nichts zu melden.

Die Zonalisierung wird in Gang gesetzt und Starkwindereignisse sind vor Weihnachten nicht auszuschließen
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Die Zonalisierung wird in Gang gesetzt und Starkwindereignisse sind vor Weihnachten nicht auszuschließen
© www.meteociel.fr

Die Zonalisierung schwächelt vor Weihnachten

Die atlantische Frontalzone gewinnt im Zeitraum vom 20. bis 24. Dezember an Dynamik, trogt phasenweise aber weit nach Süden aus, was die Wellenbewegung entlang der Polarfront erhöht. Eine stringent verlaufende Westwetterlage ist nicht zu erwarten.

Weiße Weihnachten?

Nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells fällt die Amplitude an Weihnachten über Deutschland ab und aus mildem Dezemberwetter wird ein zunehmend nasskalter Wettercharakter mit einer absinkenden Schneefallgrenze, was den Winter - und damit weiße Weihnachten - ab den mittleren Lagen optional macht. Über tiefere Lagen reicht es - nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells - allenfalls für Schneeregen- oder Graupelschauer.

Grüne Weihnachten?

Bei einer erhöhten Wellenbewegung kommt es darauf an, auf welcher Seite der Amplitude man sich befindet. Neben der kalten/kühlen Variante gibt es auch den warmen Wellenberg. Man sieht also, dass für das Wetter an Weihnachten noch vieles möglich und nichts gesichert ist.

Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront - Ein Wellental oder Wellenberg entscheidet über weiße Weihnachten
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront - Ein Wellental oder Wellenberg entscheidet über weiße Weihnachten
© www.meteociel.fr

Was an Weihnachten wahrscheinlich ist

Der Wettertrend über Weihnachten zeichnet sich seit ein paar Tagen ab und wird zunehmend wahrscheinlicher. Bis zum 20. Dezember kann sich das viel zu warme Niveau halten. Nachfolgend gehen die Temperaturen zurück und können sich zu Weihnachten in einen Bereich einpendeln, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 normal und einen Tick etwas zu mild ist.

Der nasskalte Wettertrend

Bestätigt wird dieser Trend durch die Kontrollläufe. Das Temperaturspektrum sinkt in der Höhe von 1.400 Meter im Zeitraum vom 24. bis 26. Dezember auf +0 bis -4 Grad ab. Das könnte - unter bestimmten Voraussetzungen - für Schneefall ab den mittleren Lagen reichen. Für tiefere Lagen aber ist - zum aktuellen Stand - nicht mit der Ausbildung einer Schneedecke über Weihnachten zu rechnen.

Was an Weihnachten möglich ist

In den letzten 24 Stunden hat sich die Anzahl der Varianten unterhalb der -5 Grad-Marke in 1.400 Meter erhöht und im gleichen Maße haben sich die wärmeren Varianten verringert. Ab einem Höhenwert von -5 Grad kann die Schneefallgrenze bis auf die tieferen Lagen absinken. Eine nachhaltige Zonalisierung kann bis und über Weihnachten weiterhin infrage gestellt werden.

Die Weihnachtsprognose der Wettermodelle
Tag Temperatur-Spektrum Mittelwert Wetter
24. Dezember / Heiligabend -1 bis
+9 Grad
+3 bis
+5 Grad
Leichter Niederschlag
Erster Weihnachts­feiertag -1 bis
+9 Grad
+3 bis
+5 Grad
Leichter Niederschlag
Zweiter Weihnachts­feiertag -2 bis
+8 Grad
+2 bis
+5 Grad
Leichter Niederschlag

Schneeprognose über Weihnachten

Die Wahrscheinlichkeit, dass es von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag schneien wird, liegt nördlich der Linie vom Saarland und Berlin zwischen 0 und 15. Prozent. Weiter südlich der Linie steigt die Wahrscheinlichkeit auf 30 bis 45 Prozent an.

Die Wahrscheinlichkeit für Dauerfrost liegt über Weihnachten zwischen 0 und 10 Prozent und die Wahrscheinlichkeit für eine nasskalte Witterung liegt zwischen 50 und 70 Prozent. Klare Ansage!

Nichtsdestotrotz gibt es viele Faktoren, die bis und über Weihnachten für Störimpulse und damit für eine Veränderung des Wetters sorgen können. Welche das sind und welche Konsequenzen das für den Winter hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:15 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2020/2021.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)