Wetter Weihnachten 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 14.12.2019 - Sorgt der Polarwirbel noch für eine Überraschung?
Die Vorweihnachtzeit wird richtig warm - außergewöhnlich warm. Ändert sich das Setup noch vor und über Weihnachten?
Schwere Sturmböen ziehen in den kommenden 48 Stunden über Deutschland hinweg. Im Schwerpunkt über exponierten Lagen und entlang der Küstenregionen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind orkanartige Windböen nicht auszuschließen. Der Wind wird voraussichtlich am 3. Advent seinen Höhepunkt erreicht haben (Windprognose | Wetterwarnungen).
Der Wind führt richtig milde Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte ohne Probleme in Richtung der +10 Grad Marke ansteigen lassen kann. Im Verlauf der Woche ist örtlich auch mit dem übersteigen der +15 Grad Marke zu rechnen. Bei starker bis wechselnder Bewölkung ist die Niederschlagsneigung noch hoch, sinkt aber im weiteren Wochenverlauf ab. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019.
Der Rekord ist nicht in Gefahr
Das der Dezember aber noch wärmer ausfallen kann, zeigt die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur von +24 Grad und auch der Rekord des wärmsten Dezembers - mit einer durchschnittlichen Temperatur von +6,49 Grad aus dem Jahre 2015 - ist aktuell nicht in Gefahr, eingestellt zu werden (Mehr dazu im Wetter Dezember).
Rekorde zu Weihnachten
Und auch die Rekorde zu Weihnachten sind aktuell nicht in Gefahr, eingestellt zu werden. Die höchste Temperatur der letzten 20 Jahre wurde mit +19,35 Grad am ersten Weihnachtsfeiertag 2013 gemessen. Die wärmste Weihnacht gab es mit einer durchschnittlichen Temperatur von +8,62 Grad im Jahre 2015. Im krassen Gegensatz dazu der Durchschnittswert von -5,2 Grad an Weihnachten 2010, wo zugleich mit -18,8 Grad am zweiten Weihnachtsfeiertag die niedrigste Temperaturen der letzten 20 Weihnachten aufgestellt wurde. 2010 war eben eine absolute Ausnahmeerscheinung (Mehr dazu im Wetter Weihnachten).
Die Weihnachtsprognose nach dem europäischen Wettermodell: Es tut sich was
Die Berechnungen der letzten Tage mit einer Veränderung des Strömungsmusters innerhalb des Polarwirbels werden in der heutigen Wetterprognose bis zum Heiligabend gestützt. Doch ob es für alle die sich weiße Weihnachten wünschen etwas nützt, bleibt infrage zu stellen.
Kaltluftvorstoß wird in Gang gesetzt
Das Hoch innerhalb des Polarwirbels verändert seine Achsausrichtung und blockiert vom 20 bis 24. Dezember die Kaltluftzufuhr in Richtung Kanada. Durch die Drehrichtung des Hochdruckgebietes werden die Kaltluftzentren über Alaska und die Aleuten und über die Kara- und Barentssee transferiert. Eigentlich gute Voraussetzungen, damit sich die Kaltluftmassen über Skandinavien auf den Weg nach Mitteleuropa machen können.
Atlantische Frontensysteme halten dagegen
Doch ist das Wetter über Mitteleuropa vom Atlantik geprägt und so erweisen sich nach der aktuellen Wettervorhersage der Europäer die Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik als Spielverderber
der weißen Weihnacht. Der Kaltluftvorstoß wird über Skandinavien blockiert und aus südlichen Richtungen werden warme Luftmassen zugeführt. Knappe Kiste - aber nach der aktuellen Prognose wäre mit grünen Weihnachten zu rechnen. Doch der Spielraum bleibt erhalten und in den kommenden Stunden und Tage kann noch einiges verändern.
Weihnachtsvorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Blockierter Kaltluftzustrom
Die Ausgangslage ist zunächst anders, hat aber einen ähnlichen Effekt, wie nach der Prognose der Europäer. Die Hochdruckachse verläuft am 22. Dezember von Sibirien bis nach Grönland. Somit wird der Kaltlufttransport nach Kanada zwar unterbunden, doch bedingt durch die Hochdruckachse gelangen über dem östlichen Kanada kalte Luftmassen nach Süden in Richtung Neufundland.
Hohe Tiefdruckaktivität
Im Zeitraum vom 22. bis 23. Dezember entsteht auf dem Atlantik ein kräftiges Tiefdrucksystem, welches ein Kerndruck von bis 955 hPa erreichen kann. Egal wie kräftig der Kaltluftvorstoß innerhalb des Polarwirbels nach Süden ausfallen sollte - das Tief ist entsprechend konfiguriert, um für eine milde Weihnachtszeit über Deutschland zu sorgen.
Grillwetter
zu Weihnachten?
Das Tiefdruckgebiet auf dem Atlantik verlagert sich über Weihnachten nach Westen und schiebt auf seiner Vorderseite sehr warme Luftmassen nach Norden. Über Deutschland, Österreich und die Schweiz hätte diese außergewöhnliche Wetterentwicklung an Heiligabend in 1.500 Meter Höhe Tageswerte von+10 bis +15 Grad zur Folge. Über tieferen Lagen würde sich das Thermometer ebenfalls bei +10 bis +15 Grad einpendeln können. Kommt noch etwas Sonnenschein hinzu, könnten daraus +16 bis +18 Grad werden. Und da wir in den letzten Tagen tatsächlich einige Male gefragt wurden ob man an Weihnachten auch grillen kann, so würden es die Temperaturen nach dem amerikanischen Wettermodell durchaus hergeben.
Weihnachtstrend der Kontrollläufe: Amerikanisches Wettermodell ein zu warmer Ausreißer
Die Wetterprognose der Amerikaner ist eine Möglichkeit, wie sich das Wetter über Weihnachten entwickeln kann - mehr aber auch nicht. Im Vergleich zu den Kontrollläufen stellt die Variante des amerikanischen Wettermodells mit Abstand die wärmste Variante dar. Der Mittelwert zieht nicht mit und bleibt - wie in den letzten Tagen - im nasskalten Bereich. Anders formuliert bleibt die Weihnachtsprognose dabei: nasskalt mit wenig Chancen auf weiße Weihnachten.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
20. Dezember | +5 bis +10 Grad |
+7 bis +8 Grad |
24. Dezember | -1 bis +10 Grad |
+6 bis +7 Grad |
Zweiter Weihnachtsfeiertag | -3 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Spekulation: Gibt es noch kalte Varianten?
Die Varianten, welche zu Schnee an Weihnachten führen können, gibt es. Die Anzahl derer hat in den letzten Stunden sogar noch etwas zugenommen und liegt in der unsicheren Hochdruckentwicklung innerhalb des Polarwirbels begründet. Damit also weiße Weihnachten noch in Erwägung gezogen werden können, muss ich das Hoch innerhalb des Wirbels anders strukturieren. Wie das sein und klappen kann, zeigt exemplarisch der nachfolgende Kontrolllauf. Das ist aber für alle die sich Schnee wünschen - nur ein vager Hoffnungsschimmer
. Ein Strohhalm sozusagen.
Die oben gezeigte Wetterkarte berechnet im Übrigen einen vollständig gestörten Polarwirbel, der einer nachträglichen Einwinterung
über Deutschland - in dieser Form - zuträglich wäre. Wie sich der Polarwirbel tatsächlich entwickelt, ob der zu instabilen Verhältnissen neigt und was das für den weiteren Verlauf des Winters bedeutet, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer neuen Wettervorhersage zum Wetter Winter 2019/2020.