Wetter Weihnachten 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 13.12.2019 - Sorgt der Polarwirbel noch für eine Überraschung?
Außergewöhnlich milde Temperaturwerte sind in der Vorweihnachtszeit zu erwarten. Doch verändert sich kurz vor Weihnachten innerhalb des Polarwirbels verändert sich die Zirkulationsstruktur.
Warme Luftmassen werden mit Hilfe eines Sturmtiefs in den kommenden 48 Stunden nach Deutschland geführt. Aus nasskalt wird mild und begleitet wird der Temperaturanstieg von zahlreichen Wolken- und Niederschlagsfeldern. Zwischendurch sind immer wieder sonnige Lücken möglich. Unwetterartige Starkwindereignisse sind über den exponierten Lagen, sowie den Küstenregionen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern am Samstag und am 3. Advent zu erwarten (Windprognose).
Die Temperaturen erreichen bis zum Sonntag Werte von +8 bis +13 Grad. Zum Start in die neue Woche beruhigt sich der Wettercharakter und die Niederschlagsneigung nimmt ab, doch die warmen Temperaturen bleiben und pendeln sich auf +7 bis +13 Grad ein. Unter Föhnbedingungen sind über dem südlichen Bayern bis +15 Grad möglich. Mit Winter hat das wenig gemeinsam. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019.
Ungewöhnlich mildes Dezember-Wetter
Rückblickend war die Woche von einer nasskalten Witterung geprägt und hin und wieder gab es auch etwas Schnee bis auf die mittleren Lagen herab, der in der letzten Nacht bis auf 400 Meter herab liegen geblieben ist. Schaut man sich die Temperaturbilanz des Dezembers an, so ist der erste Wintermonat in Vergleich zum langjährigen Mittelwert um +2,0 Grad zu warm. Die kommenden Tage sind im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert um bis 7 bis 12 Grad zu warm und so steht jetzt bereits fest, dass der Dezember 2019 insgesamt zu warm ausfallen wird. Warum? Kumuliert man diese Werte, so müsste die letzte Dezember-Dekade um 3 bis 5 Grad zu kalt ausfallen. Doch selbst mit einem Arctic Outbreak wäre das kaum mehr zu erreichen und dieses Ereignis ist über Deutschland schon extrem selten.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Umbau der Strukturen innerhalb des Polarwirbels
Kurz zur Einleitung. Vor ein paar Tagen haben wir beschrieben, warum der Winter so warm ist und was sich ändern muss, damit es mit einer weißen Weihnacht klappen kann. Kurz und knapp: Das Strömungsmuster innerhalb des Polarwirbels muss sich ändern. Mehr dazu: Warum ist der Winter so warm?
Der Umbau beginnt
Seit ein paar Tagen berechnet die Wetterprognose des europäischen Wettermodells ein innerhalb des Polarwirbels kräftiger werdendes Hochdruckgebiet, welches den Kaltluftzustrom in Richtung Kanada unterbindet, bzw. blockiert.
Zum aktuellen Stand beginnt das Hoch sich bereits zum 17. Dezember in einer von Alaska nach Grönland verlaufenden Achse zu positionieren. Diese Achse wird bis zum 20. Dezember aufrecht gehalten, kippt zu Weihnachten nach Osten weg und erstreckt sich vom östlichen Kanada, Grönland, dem europäischen Nordmeer bis zur Barentssee.
Die Wetterdynamik wird herausgenommen
Diese Hochdruckposition blockiert nicht nur den Kaltluftzustrom in Richtung Kanada, sondern durch die Drehrichtung des Hochs im Uhrzeigersinn, wird die Tiefdruckdynamik am südlichen Gradienten deutlich abgeschwächt. Daraus könnte über die Weihnachtsfeiertage ein Mäandrieren des Strömungsmusters resultieren (Verschlungen).
Kalt oder warmes Weihnachtsfest?
Das lässt sich leider so pauschal nicht beantworten. Zu komplex und zu außergewöhnlich ist diese Wetterentwicklung, bei der auf den - dann doch - langen Zeitraum noch viel passieren kann. Zum aktuellen Stand tendiert die Wetterprognose des europäischen Wettermodells an Heiligabend zu nasskalten Werten. Zuvor aber ist die gesamte Vorweihnachtszeit als zu mild zu bewerten. Zudem ist im gesamten Vorhersagezeitraum mit einer gemäßigten Niederschlagsneigung zu rechnen. Wenig winterlich also.
Weihnachtprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Schlüsselszene 21. Dezember
Überraschenderweise schwingt die aktuelle Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells auf die Veränderung des Strömungsmusters innerhalb des Polarwirbels mit ein, doch ist die Durchführung mangelhaft. Die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik ist einfach zu hoch.
Mild oder kalt?
Das bleibt noch zu klären, denn in der Vorweihnachtszeit pumpt ein Hoch über Grönland und ein Tief über der Barent- und Karasee kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden. Blockiert wird der Kaltluftvorstoß aber von Tiefdruckgebieten über Mitteleuropa. Positioniert sich das Hoch aber nur geringfügig in anderer Position, so wird die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik entweder blockiert, oder weiter nach Süden gedrückt. Insofern stellt die Wetterentwicklung der Amerikaner zum 21. Dezember eine Art Schlüsselszene für die Wetterentwicklung an Weihnachten dar.
Betrachtet man aber in der unten stehenden Wetterkarte den kleiner eingezeichneten roten Pfeil, so gelingt es nicht, den Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada zu unterbinden. Insofern ist das ein halbherziger und nicht ernstzunehmender Versuch eine Veränderung herbeizuführen. Anders formuliert wird über kurz oder lang die zonale Struktur wieder durchbrechen können.
Auf den Punkt gebracht: Eine Möglichkeit - mehr aber auch nicht
Die Wetterprognosen der Wettermodelle sind eine Möglichkeit, welche den optionalen Winter über die Weihnachtsfeiertage offen hält. Geht man aber nach den Wahrscheinlichkeiten, so ist nicht mit Schnee an Weihnachten zu rechnen.
Nasskalt ist und bleibt der Weihnachtswettertrend
Klar strukturiert bleiben die Wetterprognosen der Kontrollläufe - und das seit Tagen. Die deutlich zu warme Temperaturentwicklung endet zum 22. Dezember. Vom 24. bis 26. Dezember liegt das Temperaturniveau knapp über dem langjährigen Mittelwert im etwas zu milden Bereich, was zu Tageswerten von +3 bis +6 Grad führen kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
20. Dezember | +2 bis +10 Grad |
+7 bis +8 Grad |
24. Dezember | +1 bis +10 Grad |
+5 bis +6 Grad |
Zweiter Weihnachtsfeiertag | -1 bis +10 Grad |
+4 bis +6 Grad |
Kaltluftausbrüche bleiben rund um Weihnachten mehr als spekulativ und eine nasskalte und unbeständige Witterung ist eine sehr wahrscheinlich Wetterentwicklung zum Fest. Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat und was der aktuelle Wettertrend des Langfristmodells dazu meint, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer neuen Wettervorhersage zum Wetter Winter 2019/2020.