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Wetter Weihnachten 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 08.12.2019 - Die Chancen für weiße Weihnachten stehen nicht gut

| M. Hoffmann

Die Westwetterlage setzt sich bis zum 3. Advent über Deutschland durch und sorgt für reichlich Niederschlag. Bleibt es bei dem milden Wetter bis Weihnachten?

Stürmisch zeigt sich der Dezember in den kommenden Stunden. Im weiteren Verlauf der Woche beruhigt sich die Windsituation, doch zum kommenden Wochenende sind im Schwerpunkt am Freitag und Samstag erneut stürmische Windböen zu erwarten. Hinzu kommen wiederholte Niederschläge, die ab Dienstag unter bestimmten Voraussetzungen auch als Schnee oder Schneeregen niedergehen können. Bei Tageswerten von +1 bis +7 Grad sind aber keine winterlichen Wunder zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019.

Hält sich die milde Westwetterlage bis Weihnachten?
Hält sich die milde Westwetterlage bis Weihnachten?

Die Zonalisierung bläst sich auf

Im wahrsten Sinne des Wortes. Da ist bis zum 3. Advent in Sachen Schnee und Winter nichts zu machen. Zu kräftig zeigt sich die westlich ausgerichtete Struktur auf dem Atlantik. Mit ein Grund für die hohe Wetterdynamik ist ein Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland.

Der Kaltluftvorstoß bei Kanada macht jeden Ansatz von Winter zunichte
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Kaltluftvorstoß bei Kanada macht jeden Ansatz von Winter zunichte
© www.meteociel.fr

Schnee zu Weihnachten? So nicht!

So lange sich dieses System immer wieder von alleine erneuert (Erhaltungsneigung), ist an weiße Weihnachten erst gar nicht zu denken. Schaut man sich die Druckanomalien bis zum 18. Dezember an (was schon zur Vorweihnachtszeit gehört), so ist die Sachlage einigermaßen klar und verständlich.

Zwischen Sibirien und Kanada sorgt eine Hochdruckverbindung dafür, dass die Kaltluftmassen durch die Drehung des Hochs um Uhrzeigersinn nach Kanada transportiert werden. Dort strömen die kalten Luftmassen nach Neufundland auf den warmen Atlantik und explosionsartig entstehen dort Tiefdrucksysteme, die in Richtung Mitteleuropa ziehen. Da sich die Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn drehen, erhält sich das System quasi von alleine. Ohne einen Störimpuls wird das nichts mit weißen Weihnachten.

Druckanomalie bis 18. Dezember
Druckanomalie bis 18. Dezember - Bis in die Vorweihnachtszeit keine Chancen auf Winter oder Schnee © climatereanalyzer.org

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Nix mit Schnee an Weihnachten

Die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells reichen nun bis zum 24. Dezember und was man sieht, ist wenig überraschend. Das kann und wird sich zwar in den kommenden Stunden und Tagen noch mehrfach ändern, doch zeigt die aktuelle Wettervorhersage wie verzwickt die Lage für den Winter derzeit ist.

Immer wieder entstehen auf dem Atlantik neue Tiefdruckgebiete und das Azorenhoch hält sich flach. Kein Aufbäumen erkennbar und so können die Tiefdrucksysteme ungehindert in Richtung Mitteleuropa ziehen. Schlimmer noch für alle Freunde der weißen Weihnachten ist, dass sich über dem östlichen Europa - oder Mitteleuropa - hoher Luftdruck aufbaut und die Tiefdrucksysteme quasi auflaufen. Die Südwestwetterlage ist somit das Worst Case Szenario für alle die sich Schnee zum Weihnachtsfest wünschen. Die Temperaturen können nach dieser Vorhersage an Heiligabend ohne weiteres +5 bis +10 Grad und örtlich bis +12 Grad erreichen.

So wird das nichts mit Schnee und Frost an Weihnachten
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: Schafft es der Winter pünktlich zu Weihnachten 2019?
© www.meteociel.fr

Höhentemperaturen zu warm

Die Kontrollläufe haben derzeit nur wenige Varianten, welche zu kalte Wetterentwicklungen zulassen. Der Mittelwert ist gegenüber heute Morgen noch etwas milder geworden und berechnet bspw. für den 19. Dezember Temperaturen in 1.500 Meter Höhe von +3 bis +5 Grad. Aufgrund der guten Durchmischung wären in tieferen Lagen +5 bis +8 Grad zu erwarten.

Die Chancen auf ein weißes Weihnachtsfest stehen schlecht

Selbst für die höheren Lagen wird es spannend, ob sich für die Weihnachtsferien noch eine ausreichende Schneedecke wird ausbilden können. In tieferen Lagen ist das - für den Moment - äußerst unwahrscheinlich.

Was bleibt ist die Hoffnung

Das Wetter wäre aber nicht das Wetter, wenn es auch immer wieder für Überraschungen gut wäre und schaut man sich die Kontrollläufe genauer an, so besteht der Funke Hoffnung in Form eines Störimpulses, der mehrheitlich von den Kontrollläufen heute Abend berechnet wird. Dabei sind sowohl sehr warme, als auch kältere Varianten möglich. Der Schuss kann also auch nach hinten losgehen, doch bedeutet das zugleich, dass eine anhaltende Zonalisierung in der Vorweihnachtszeit keineswegs gesetzt ist.

So würde das mit Schnee an Weihnachten klappen können

Egal wie, der Störimpuls muss entweder in Form eines Blockadehochs auf dem Atlantik, oder in Form eines Hochdruckkeils in Richtung Skandinavien mit nachfolgend autarkem Hochdruckgebiet erfolgen.

Ein Störimpuls schafft für das Wetter an Weihnachten andere Voraussetzungen
Berechnung Großwetterlage nach Kontrolllauf: Ein Störimpuls schafft für das Wetter an Weihnachten andere Voraussetzungen
© www.meteociel.fr

Die Erkenntnis

Die Zeichen für eine weiße Weihnacht stehen nicht gut und auch der Winter hat ganz allgemein so seine Probleme mit seiner Durchsetzungskraft. Um dem aber noch eines draufzusetzen, nahm das Langfristmodell heute bereits wieder Abstand von seiner Korrektur eines fast normalen Wetters im Dezember. Zwischenzeitlich sind die Berechnungen mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert in den deutlich zu warmen Bereich zurückgekehrt.

Was bleibt sind die beim Wetter nicht unüblichen Störimpulse, die frühestens ab dem 18. Dezember zu erwarten sind. Bis dahin tobt sich die atlantische Frontalzone mit Niederschlagsmengen von 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² ordentlich aus. Soweit der Stand.

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