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Wetter Weihnachten 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 04.12.2019 - Was folgt dem Sturm?

| M. Hoffmann

Vollwetter mit Wind, Sturm und Regen. Da braut sich eine Großwetterlage zusammen, die vom 6. Dezember an für ordentliche Unruhe sorgen kann. Das Tiefdruckzentrum positioniert sich dabei über Skandinavien, was für weiße Weihnachten sowohl zuträglich, als auch hindernd sein kann.

Stürmisch geht es in das kommende Adventswochenende und zum 2. Advent ist verbreitet mit stürmischen Winden rechnen. Örtlich sind schwere Sturmböen nicht ausgeschlossen und in der Nacht auf den Montag sind über höher gelegenen Regionen, sowie den Küstengebieten orkanartige Windböen möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019.

Begleitet wird der stürmische Wind von wiederholten Niederschlägen und milder werdenden Temperaturwerten. Zum 2. Advent können Werte von +7 bis +13 Grad erreicht werden. Das ist alles andere als winterlich und sind grundsätzlich erst einmal keine guten Voraussetzungen für weiße Weihnachten.

Turbulentes Wetter in der Vorweihnachtszeit
Turbulentes Wetter in der Vorweihnachtszeit

Zonales Strömungsmuster

Die Vorhersage-Modelle waren in den letzten Tagen durchaus zuversichtlich, was den optionalen Winter anging, doch zogen die Kontrollläufen nicht mit und so zeichnete sich in der zweiten Dezember ein weitgehend nasskalter - und damit für die Jahreszeit typischer - Temperaturtrend ab. Schaut man sich den Mittelwert der Kontrollläufe an, so liegt der zumeist im Bereich von +2 bis +5 Grad.

Da fehlt noch ein Stück zum Winter und noch ein ganzes Stück für Schnee zum Weihnachtsfest. Heute nun die Abkehr der Vorhersage-Modelle von den deutlich zu kühlen Berechnungen und das Einschwingen auf die Kontrollläufe. Dabei sind die Kontrollläufe in den letzten Tagen generell kälter geworden - aber eben nicht winterlich kalt. Mit entscheidend wird sein, was das Hoch auf dem Atlantik gegen die beginnende Zonalisierung (Westwetterlage) entgegenzusetzen hat.

Zum Beginn der zweiten Dezember-Dekade geht es ordentlich zur Sache - ob der Winter seine Chance bekommt, wird vom hohen Luftdruck auf dem Atlantik abhängen
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: Zum Beginn der zweiten Dezember-Dekade geht es ordentlich zur Sache - ob der Winter seine Chance bekommt, wird vom hohen Luftdruck auf dem Atlantik abhängen
© www.meteociel.fr

Erst das Westwindwetter, dann weiße Weihnachten?

Die Zonalisierung hat auch ihre Reize und hält zumeist 7 bis 14 Tage durch, bevor sich ein neues Strömungsmuster daraus ergeben kann. Der Zeitraum wäre demnach der 11. oder 18. Dezember. Daran hat sich seit der letzten Wetterprognose zum Weihnachtswetter nichts geändert. Die Zonalisierung setzt sich mit allem was dazugehört durch und wird mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit bis zum 12. Dezember anhalten können.

Störimpuls

Eine richtige Westrutsche sieht aber anders aus, als auf der oben gezeigten Wetterkarte dargestellt wird. Das Azorenhoch lässt sich immer wieder dazu verführen, einen Hochdruckkeil nach Norden aufzubauen und das Strömungsmuster - zumindest im Ansatz zu meridionalisieren. Nun haben meridional verlaufende Strömungsmuster aber die Eigenschaft einer sehr warmen und auch kalten Seite. Im oben gezeigten Beispiel würden Deutschland, Österreich und die Schweiz auf die warme Anströmung gelangen können.

Wozu so ein Störimpuls noch so alles gut sein kann, zeigt sich in den Kontrollläufen. Der Polarwirbel ist weitgehend gestört und die Anströmung der Luftmassen erfolgt über Deutschland, Österreich und der Schweiz aus südöstlichen Richtungen und in diesem speziellen Fall einen weiterhin nasskalten Temperaturcharakter zur Folge. Was die Kontrollläufe aber im Kern zeigen ist, dass die kommende Wetterentwicklung ab dem 12. Dezember alles andere als in trockenen Tüchern ist und für Weihnachten 2019 noch so ziemlich jede Option offen steht.

Langfristmodell: Der Dezember 2019 wird korrigiert

Es ist noch zu lange hin, um diese Frage zu beantworten. Beschränken wir uns zunächst auf den Trend und der ist nasskalt. Schaut man sich den erweiterten Wettertrend an, so neigen die Kontrollläufe bis zum 20. Dezember tendenziell zu etwas kühleren (nicht kälteren) Temperaturen.

Anders formuliert - normales Dezember-Wetter. Und setzt man das in Relation, sind deutlich zu warme Wetterentwicklungen zunächst einmal weniger plausibel, wenngleich nicht unmöglich. Und da eine normale Wetterentwicklung gute Aussichten auf Erfolg hat, wurde in der Wetterprognose des Langfristmodells der Wettertrend für den Dezember 2019 korrigiert.

Aus der Ursprünglich mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert zu warmen Dezember-Prognose wird nun mit einer Differenz von -0,5 bis +1 Grad ein deutlich gemäßigter Dezember in Aussicht gestellt. Das sind schon einmal ganz andere Voraussetzungen für den Winter, als das letztes Weihnachten der Fall war.

Um es aber nochmals zu verdeutlichen - bevor überhaupt so etwas wie Winterwetter sich durchsetzen kann, muss das Westwindwetter erst einmal über Mitteleuropa hinwegrauschen. Dass die Zonalisierung zunächst das Wettergeschehen dominiert, zeigen sehr eindrucksvoll die Druckanomalien von heute Nachmittag.

Druckanomalie bis 14. Dezember
Druckanomalie bis 14. Dezember - mit fast brachialer Gewalt setzt sich die Westwetterlage durch © climatereanalyzer.org

Tiefdruckzentrum Skandinavien - Winter- und Windbringer zugleich

Um es stark vereinfacht auszudrücken ist der tiefe Luftdruck über Skandinavien per se gar nicht schlecht. Eine für Freunde des Winterwetters ungünstigere Position wäre über Island, dann würde mit einer nicht enden wollenden Südwestwetterlage immer wieder warme Luftmassen nach Mitteleuropa zugeführt werden.

Mit einem Tiefdruckzentrum über Skandinavien ergeben sich aber Möglichkeiten einer nasskalten Nordwestwetterlage und sollte sich das Hoch auf dem Atlantik doch noch nach Norden aufwölben, so würde der Winter kurz vor Weihnachten seine Chancen erhalten.

Strömungsmuster in Stratosphärenhöhe zu Weihnachten

Vor rund zwei Wochen haben wir über ein Minor-Warming für den 4. Dezember berichtet. Die Ausweitung auf ein sog. Major-Warming wurde zwar kurzzeitig in Aussicht gestellt, verpuffte aber relativ zügig. Ein Minor-Warming hat so gut wie keinen Einfluss auf die darunter liegenden Luftschichten. Erst ab der Windumkehr von Ost auf West wird es interessant.

Und daran wird sich bis Weihnachten auch nichts verändern - anders war das im letzten Jahr, als pünktlich zu Weihnachten sich ein Major-Warming in Stratosphärenhöhe durchsetze. Genutzt hat es aber für den Winter über Mitteleuropa letztlich nichts. Der Polarwirbel hatte lediglich ein Displacement erfahren. Kurzum - der Winter wird zu Weihnachten 2019 von oben keine Unterstützung erhalten. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit wird für den 20. Dezember bei +72 km/h berechnet und verläuft somit von West nach Ost.

Ein leichtes Minor-Warming kurz vor Weihnachten wird keinen Einfluss auf den Polarwirbel haben
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: Ein leichtes Minor-Warming in Stratosphärenhöhe kurz vor Weihnachten wird keinen Einfluss auf den Polarwirbel haben
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht

Wir sagen immer wieder gerne Bevor es kalt werden kann, muss es warm werden. Dass die Kälte optional und eine nasskalte Wetterentwicklung in der Vorweihnachtszeit wahrscheinlich ist, stützt die Tiefdruckposition über Skandinavien. Zugleich ist aber auch ein sehr turbulenter Wettercharakter zu erwarten. Ob dann der Winter tatsächlich vor Weihnachten, oder gar über die Weihnachtsfeiertage Einzug halten kann, steht auf einem noch ganz anderen Blatt. Erstmal muss die Zonalisierung ihr volles Programm durchziehen, dann sieht man weiter. Soweit der Stand.

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