Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die Großwetterlage stellt sich zum 2. Advent um und damit passend zur zweiten Dezember-Dekade. Die Ausgestaltung der Großwetterlage kann da schon für das Wetter an Weihnachten ausschlaggebend sein.
Bevor es aber turbulent wird, zeigt sich der Dezember zunächst noch ruhig und weitgehend trocken. Erst zum Wochenende setzt sich ein Tiefdrucksystem über Skandinavien durch und sorgt über Deutschland für kräftige Windböen. Über exponierten Lagen und den Küstenregionen sind schwere Sturmböen nicht auszuschließen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019.
Mit dem Wind wird es zudem milder und der Wettercharakter will nicht so recht winterlich werden. Mancherorts kann sogar die +10 Grad Marke überschritten werden. Der Wind treibt zudem immer wieder Niederschlagsfelder über Deutschland hinweg, was einen stabilen Wettercharakter vom 7. bis 13. Dezember erst einmal wenig wahrscheinlich macht.
Die Großwetterlage ist vom 6. bis 13. Dezember klar westlich - und damit zonal - strukturiert. Das wurde sowohl heute Nachmittag, wie auch heute Abend bestätigt. Die Niederschlagsneigung ist hoch und kann nach der aktuellen Niederschlagsprognose bis zum 13. Dezember für Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m² über dem Osten und 20 bis 40 l/m² über dem Westen sorgen - örtlich sind auch bis 60 l/m² möglich.
Man sieht es in der oberen Wetterkarte schon ganz gut - der Polarwirbel hat Struktur und tobt sich mal richtig aus, was zu den besagten Starkwindereignissen führen kann. Großwetterlage halten i.d.R. zwischen 7 bis 14 Tage, je nach strukturellem Aufbau. Rechnet man das durch, so hält sich die Zonalisierung bis zum 14., bzw. 21. Dezember und hat dann eine höhere Wahrscheinlichkeit in eine andere Grundströmung überzugehen - das kann eine warme, oder auch kalte Großwetterlage sein. Soweit die erste These.
Das Jahr 2019 war geprägt von einer erneut außergewöhnlichen Erhaltungsneigung. Immer wieder stellte sich nach einer kurzen Zonalisierung die meridional verlaufende Struktur durch. Dass kann in der zweiten Dezember-Dekade durchaus erneut der Fall sein.
Doch sollte sich mit einem intakten Polarwirbel die Westwetterlage über einen längeren Zeitraum durchsetzen können, so wäre ein sog. Ausgleichsverhalten zu diskutieren. Als Beispiel dient das Jahr 2018. Ein meridionales Zirkulationsmuster von Februar bis November - anschließend schlug die Zonalisierung bis zum Februar durch - und das wars dann mit dem Winter - weiße Weihnachten waren gar nicht erst in Betracht zu ziehen. Soweit die zweite These.
Um diese Frage zu beantworten ist es noch viel zu früh. Was aber ein frühzeitiger Indikator sein kann, ist die kommende Entwicklung der Großwetterlage. Was spricht aber im Wesentlichen für eine - nachhaltige - Zonalisierung?
In erster Linie der intakte Polarwirbel, was mit einem weitgehend positiven AO-Index heute bestätigt wurde. In zweiter Linie der ebenfalls positiv berechnete NAO-Index. Westdrift vom feinsten sozusagen - zumindest nach diesen Parametern. Schaut man sich die Druckanomalien an, so ist bis zum 12. Dezember alles klar.
Die Druckanomalien sind aber nur die halbe Wahrheit
, denn vergrößert man den Ausschnitt, so zwängt sich durch den Polarwirbel ein Hochdrucksystem und geht von Sibirien aus eine Hochdruckverbindung bis nach Kanada ein und da sich Tiefdruckgebiete gegen und Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen, werden kalte Luftmassen über das östliche Kanada nach Süden geleitet. Das ist der ideale Brennstoff
für die Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik. Eine nachhaltige Zonalisierung hat - zumindest in der Theorie - gute Aussichten auf Erfolg.
Man hat es 2019 zu genüge gesehen, wie oft sich die Zonalisierung angekündigt hat und dann doch mehr oder minder verpufft
ist. Man kann diese also durchaus infrage stellen, auch wenn derzeit vieles dafür spricht. Es reicht aber ein kleiner Impuls aus, damit die Zonalisierung nicht so glatt verläuft. Dass kann zum einen ein Hochdruckimpuls des Azorenhochs sein (nasskaltes Wetter), oder das Kontinentalhoch bringt sich wieder mit ein, was im November bereits der Fall gewesen ist.
Mit der Hochdruckausdehnung des Kontinentalhochs wäre eine östliche Grundströmung zu erwarten. Sollte das gelingen, so wer das Zirkulationsmuster vollständig gestört. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz wäre kurz vor Weihnachten eine östliche - und damit kalte - Strömung möglich. Ein Tief über Der Mittelmeerregion würde in diesem Fall noch für etwas Schnee sorgen können.
Ob sich so eine Wetterlage wird durchsetzen können, ist für den Moment eher zweitrangig. Worauf es aber ankommt, ist die Stabilität der Zonalisierung. Und in der Betrachtung der Kontrollläufen gibt es da nicht nur ein Fragezeichen dahinter zu setzen.
Soweit die Theorie. Die Modellpraxis zeigt, dass die Zonalisierung durchaus so ihre Probleme mit der Durchsetzungskraft haben kann. Geht es nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells von heute Abend, so setzt sich rasch ein von Nord nach Süd verlaufendes Strömungsmuster durch, was bis zur Monatsmitte für so etwas wie Winterwetter sorgen kann - ob das bis ins Flachland der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.
Geht es nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells, so ist eine nasskalte Wetterentwicklung für die zweite Dezember-Dekade eine gute Option. Gut ist hier der Hochdruckeinschub des sibirischen Hochdrucksystems in den Polarwirbel zu erkennen.
Wie das Wetter an Weihnachten werden wird, ist allenfalls (noch) spekulativ. Doch kündigt sich nun ein Wetterwechsel an, der durch bestimmte Voraussetzungen nachhaltig ausfallen und das Strömungsmuster komplett - und das bis Weihnachten - verändern kann. Gelingt das nicht, offenbaren sich sowohl warme, als auch kalte Varianten.
Was sich aber so oder so abzeichnet, ist eine vom 7. bis zum 15. Dezember anhaltend hohe Wetteraktivität. Langweilig wird das nicht. Soweit der Stand.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
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