Wetter Weihnachten 2019 - Weitere Gedankenspiele zum Thema weiße Weihnachten
Wie wird das Wetter an Weihnachten 2019 - kalt und schneereich, nasskalt bis mild mit Tauwetter, oder gar trocken mit frostigen Temperaturen? Mit entscheidend wird sein, wie sich die Großwetterlage in der zweiten Dezember-Dekade entwickeln kann - und da ist in Sachen Winter und Schnee noch nicht Hopfen und Malz verloren.
Es ist schon manchmal ein Kreuz
mit dem Wetter - es macht einfach was es will und das stellt die Meteorologen jeden Tag aufs Neue auf die Probe. Bis Weihnachten ist es noch eine ganze Zeit lang hin und zum aktuellen Stand sind detaillierte Wettervorhersagen definitiv nicht möglich. Das ist frühestens 10 bis 14 Tage vorher machbar - wenn überhaupt - denn nicht selten sorgt das sog. Weihnachtstauwetter für spannende Wetterlagen, welche noch nicht einmal eine exakte Wettervorhersage ein oder zwei Tage vorher ermöglichen. Wir bleiben daher unseren Gedankenspielen treu - was wäre wenn?
Was sich über das Wetter Weihnachten 2019 sagen lässt
Was spricht gegen weiße Weihnachten?
Wie das Wetter an Weihnachten 2019 ausfallen mag, lässt sich zum heutigen Stand noch nicht sagen, aber die Wahrscheinlichkeiten sprechen einfach dagegen. Da muss viel passieren, damit im Zeitraum von 24. bis 26. Dezember der Schnee vom Himmel fällt und für ein Winter Wonderland sorgt. Was für den Moment dagegen spricht ist die mögliche Stabilisierungsphase des Polarwirbels. Zudem werden der AO- und der NAO-Index im Verlauf der ersten Dezember-Dekade positiv bewertet. Das spricht im Wesentlichen für eine westliche - und damit milde - Grundströmung.
Deutlicher sieht man die Bemühungen der Zonalisierung in den nachfolgenden Druckanomalien. Das Tiefdruckzentrum über Skandinavien ist das steuernde Element. Bleibt die Tiefdruckrinne auf dem Atlantik in Takt, so setzt sich die Westwetterlage durch. Wird diese durch ein Hoch blockiert, tropft das Tief über Skandinavien nach Süden ab und kann den Winter bringen.
Parallelen zu 2010?
In unserer letzten Wetterprognose hatten wir die Parallelen der Wetterentwicklung Dezember der von 2010 gegenübergestellt, welche über einen Zeitraum hinweg sehr ähnlich war. 2010? Das war das Jahr, in dem das Wetter über Deutschland ein weißes Weihnachtsfest bescherte. Bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag waren verbreitet 20 bis 30 cm anzutreffen und das selbst in Niederungen, wo nur selten eine Schneedecke vorzufinden ist - es geht also doch (noch).
Heute stellen wir einen weiteren Zeitraum vor, an dem letztes Jahr schon frühzeitig die Würfel
gefallen sind. Untenstehend die Wetterkarten vom 14. Dezember 2010 (ist) und 2019 (Soll).
Was man erkennt ist ein ähnliches verhalten. Das Hoch liegt jeweils westlich von Mitteleuropa und ermöglicht immer wieder Kaltluftausbrüche aus nördlichen Richtungen, welche vom amerikanischen Wettermodell heute Nachmittag nochmals bestätigt wurden .
Ist die Westwetterlage vom Tisch?
Das nicht, aber zum wiederholten Male wird die Zonalisierung entweder deutlich schwächer, oder ganz weg gerechnet. Das gab es in diesem Jahr schon häufiger zu beobachten. Letztlich hat sich dann doch immer wieder das meridionale Strömungsmuster durchsetzen können und das genau ist der Ansatzpunkt, der ein Fürsprecher für Schnee zu Weihnachten ist. Die kommenden Tagen werden zeigen, ob an dieser These was dran ist.
Die gestörte Zirkulation und der schwächelnde Polarwirbel
Auffällig ist die Position des Hochdrucksystems auf dem Atlantik. Immer wieder keilt es nach Norden auf und versucht eine Hochdruckverbindung in Richtung Polarregion herzustellen. Meist gelingt das nicht, doch sorgt allein schon der Impuls für eine Störung der Zonalisierung, was eine Nordwestwetterlage im Verlauf der zweiten Dezember-Dekade zunehmend wahrscheinlicher macht. Nordwest wäre in diesem Fall nasskalt mit Optionen auf Winterwetter ab den mittleren Lagen.
Diese Wetterprognose wurde heute Nachmittag bestätigt, jedoch mit dem Unterschied, dass der Trog über Mitteleuropa deutlich stärker ausgeprägt ist. Das entspricht zwar noch immer einer nasskalten und sehr ungemütlichen Großwetterlage, doch neigt sich bei Tageswerten von -1 bis +4 Grad die Schneefallgrenze den tieferen Lagen zu. Anders formuliert: eine nasskalte Wetterentwicklung bleibt nach dem 8. Dezember die erste Wahl, doch die optionalen Hintertürchen bleiben dem Winter erhalten.
Schneebringer
Eine häufig gestellte Frage - Welche Wetterlage muss eintreten, damit weiße Weihnachten möglich sind?
Langfristprognose: Dezember zu mild berechnet
Trotz des kühlen Starts in den Dezember und den mäßig kühlen Aussichten darüber hinaus bleibt die Langfristprognose des Langfristmodells seinen Berechnungen der letzten Monate treu. Zwar wurde die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittelwert auf +0,5 bis +2 Grad etwas korrigiert, es ändert aber nichts daran, dass der Dezember 2019 zu mild und zu nass ausfallen soll.
Interpretiert man dies, so ist ein Durchbruch der zonalen Großwetterlage eine wahrscheinliche Wetterentwicklung, die zur Zeit aber nicht von den Prognose-Modellen gestützt wird. Umso spannender ist die Sache, denn eines ist auch klar: Hält sich das meridionale Strömungsmuster auch in der zweiten Dezember-Dekade, dann steigen die Chancen auf weiße Weihnachten 2019 an. Soweit zum aktuellen Stand die Thesen.
In den kommenden Tagen aktualisieren wir unseren Wettertrend in zunächst unregelmäßigen Abständen. Ende November und Anfang Dezember erfolgen in regelmäßigen Abständen aktuelle Wettervorhersagen zum Wetter Weihnachten 2019.