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Wetter Weihnachten 2018: aktuelle Wetterprognose vom 16.12.2018 - Kräftige Milderung oder Abkühlung?

| M. Hoffmann

Weiße Weihnachten 2018? Die Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle festigen den Wettertrend der letzten Tage und lassen zunehmend weniger Spielraum für andere Wetterentwicklungen offen.

Der Schneefall vom dritten Advent lässt Weihnachtsstimmung aufkommen, doch so richtig winterlich ist das nicht. Bereits in der Vorweihnachtszeit wird es milder und die Schneefallgrenze steigt über die 1.000 Meter Marke an. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2018.

War es das mit weißen Weihnachten 2018?

Noch sind es rund acht Tage bis Heiligabend und nicht selten kippten sicher geglaubte Großwetterlagen in doch einem Zeitraum nochmals um. So etwas kann auch kurz vor Weihnachten noch passieren - wie aber stehen die Chancen hierfür?

Schneeschauer oder doch wieder mildes Weihnachtswetter?
Schneeschauer oder doch wieder mildes Weihnachtswetter?

Warmes Vorweihnachtswetter bis zum 23. Dezember

Die Wettervorhersagen beider Wettermodelle sind im Zeitraum vom 20. bis 23. Dezember nahezu identisch. Ein Tiefdruckwirbel auf dem Atlantik rückt bis zum 23. Dezember weiter nach Osten vor und führt auf seiner Vorderseite aus südwestlichen Richtungen milde Luftmassen nach Deutschland. Je nach Prognose-Modell können die Temperaturen auf +4 bis +8 Grad, bzw. auf +10 bis +15 Grad ansteigen. Der Winter hat kurz vor Weihnachten definit sehr schlechte Karten.

Stürmische Vorweihnachtszeit

Begleitet werden die milden Temperaturen von stürmischen Windböen, welche ihren Schwerpunkt über dem Norden und dort über den Küstenregionen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben können. Zudem ist immer wieder mit Niederschlägen zu rechnen. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 1.500 bis 2.000 Meter. Somit sind die Bedingungen für das Weihnachtstauwetter auch in 2018 erfüllt, wenngleich es einige Regionen gibt, wo es nichts zu tauen gibt!

Die Wetterdynamik kurz vor Weihnachten ist unverkennbar - Unwetterartige Starkwindereignisse sind möglich
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Die Wetterdynamik kurz vor Weihnachten ist unverkennbar - Unwetterartige Starkwindereignisse sind möglich © www.meteociel.fr

Wie stehen die Chancen auf weiße Weihnachten?

Schaut man sich die oben stehende Wetterkarte genauer an, so erkennt man auf dem Atlantik den Versuch des Azorenhochs sich nach Norden auszudehnen. Gleichzeitig hat das Tief bei England die Möglichkeit nach Süden auszutrogen. Gelingt das, so erhöhen sich beim Wetter Weihnachten 2018 die winterlichen Chancen. Gelingt das nicht, wird es richtig warm.

Viel kalte Luft über dem östlichen Kanada

Aber man erkennt auch eine massive Kaltluftansammlung über dem östlichen Kanada, welche nach Süden in Richtung Neufundland strebt und dort auf den warmen Atlantik trifft. In Folge dessen kommt es zu einer sehr dynamischen Tiefdruckentwicklung. Das Hoch hat - zumindest nach dieser Prognose - keine Chance sich dauerhaft nach Norden aufzuwölben um die Tiefdruckrinne zu blockieren.

Weihnachtsprognose amerikanisches Vorhersage-Modell: Nasskaltes Weihnachtswetter 2018

Der oben gezeigte Impuls reicht aber über die Weihnachtsfeiertage aus, um eine über Deutschland, Österreich und der Schweiz nasskalte Nordwestwetterlage einzuleiten. Nicht winterlich, doch sinkt die Schneefallgrenze im Zeitraum von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag auf 800 bis 1.000 Meter ab. Weiße Weihnachten wären in diesen Regionen sehr wahrscheinlich. Darunter sind mit +2 bis +7 Grad nasskalte Werte zu erwarten. Nichts Halbes und nichts Ganzes.

Der Ansatz zum Trog ist über Weihnachten zu erkennen, doch in letzter Konsequenz zu schwach und zu spät für weiße Weihnachten bis in tiefere Lagen
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Der Ansatz zum Trog ist über Weihnachten zu erkennen, doch in letzter Konsequenz zu schwach und zu spät für weiße Weihnachten bis in tiefere Lagen © www.meteociel.fr

Weihnachtsprognose europäisches Vorhersage-Modell: Zwischen sehr warmen und weißen Weihnachten

Einfach werden die Wetterprognosen zum Weihnachtsfest nicht sein, zumindest nicht so einfach, wie es derzeit den Anschein hat. Das Warum lässt sich gut nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells erklären.

Über dem östlichen Kanada strömen sehr kalte Luftmassen nach Süden und entfachen auf dem Atlantik ein wahres Feuerwerk an Tiefdrucksystemen. Gleichzeitig sieht sich kurz vor Weihnachten das Hoch auf dem Atlantik dazu animiert dem etwas entgegenzusetzen und sich als Störimpuls dazwischen zu schieben. Das führt zu einem meridionalen Strömungsmuster. Was gegen weiße Weihnachten spricht, ist ein Tiefdrucksystem zwischen Island und England, welches weit nach Süden austrogt. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen auf die warme Vorderseitenanströmung.

Aber über Skandinavien und dem westlichen Russland erkennt man ein imposantes Hoch mit integriertem Kaltlufttropfen, was ebenfalls einem Störimpuls gleichkommt.

Sehr warmes Wetter an Weihnachten

In letzter Konsequenz setzt sich nach den aktuellen Prognosen das Atlantikwetter durch und über die Weihnachtszeit wäre bei Tageswerten von +5 bis +10 Grad und örtlich bis +12 Grad nicht einmal an Schnee zu denken. Doch bietet diese Wetterentwicklung eben auch die Chance, dass sich das Hoch über Skandinavien positionieren und zu einer Blockadelage führen kann. Zumindest in der Theorie.

Das Hoch zu weit südlich, der Kaltlufttropfen zu weit östlich: Deutschland gelangt auf die warme Vorderseitenanströmung
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Das Hoch zu weit südlich, der Kaltlufttropfen zu weit östlich: Deutschland gelangt auf die warme Vorderseitenanströmung - an weiße Weihnachten nicht zu denken © www.meteociel.fr

Zum Weihnachtswetter ist noch nichts entschieden

Ein klarer werdender Wettertrend zeichnet sich ab, doch schaut man auf die Kontrollläufe, so erkennt man beim europäischen Vorhersage-Modell eine genau entgegengesetzte Richtung, welche der Mittelwert einschlägt. Anders formuliert ist das europäische Vorhersage-Modell ein warmer Ausreißer. Das amerikanische Vorhersage-Modell liegt im Trend ganz gut in die Kontrollläufe eingebettet, was für nasskaltes Weihnachtswetter spricht. Es zeigt aber zugleich, dass die Schwankungen zunehmen. Ein Trend ja, gesichert nein.

Das Weihnachtswetter nach den Kontrollläufen

Reiner Modelloutput
Tag Temperatur Schneefall­grenze
23. Dezember +4 bis +8 Grad 1.400 bis 1.800 Meter
24. Dezember - Heiligabend +4 bis +8 Grad 1.500 bis 2.000 Meter
25. Dezember - Erster Weihnachts­feiertag +4 bis +6 Grad 1.300 bis 1.600 Meter
26. Dezember - Zweiter Weihnachts­feiertag +3 bis +6 Grad 1.100 bis 1.500 Meter

Zusammenfassung: Was sich über das Wetter Weihnachten 2018 sagen lässt

  • Die Wettermodelle berechnen sehr geringe Chancen auf weiße Weihachten
  • Das europäische Vorhersage-Modell schließt mit einer kräftigen Milderung Schnee zum Weihnachtsfest gänzlich aus
  • Das amerikanische Prognose-Modell lässt die Optionen auf eine nasskalte Variante mit Schnee bis auf mittleren Lagen noch offen
  • Das europäische Vorhersage-Modell ist gegenüber seinen Kontrollläufen die wärmste Variante
  • Kontrollläufe sehen hohe Wahrscheinlichkeit für nasskaltes Wetter an Weihnachten 2018
  • Chancen auf weiße Weihnachten in tieferen Lagen - zum aktuellen Stand - gleich Null
  • Unsicherheiten bleiben erhalten
  • Starkwindereignisse bleiben möglich
  • Niederschlagsneigung ist über die Weihnachtszeit erhöht

Fazit: Das 8. in Folge zu warme Weihnachtsfest?

Weiße Weihnachten bis in tiefere Lagen gibt es aus statistischer Sicht alle 8,5 Jahre. Das Weihnachtsfest 2018 scheint sich nahtlos einreihen zu wollen. Der Wettertrend spricht klar gegen Schneefall über die Weihnachtsfeiertage. Ob die Wettervorhersagen in den kommenden Stunden weiteren Bestand haben, klären wir gegen 17:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2018/19 . Heute Abend erfolgt an dieser Stelle eine Aktualisierung der Wettervorhersage für Weihnachten.

Update der Wetterprognose von 20:08 Uhr
Seit gestern nehmen die Wettervorhersagen des amerikanischen Vorhersage-Modells Abstand von einer Trogentwicklung über Mitteleuropa, was milde oder nasskalte Varianten deutlich wahrscheinlicher als weiße Weihnachten macht. Doch so einfach ist es nicht.

Nasskaltes Wetter an Weihnachten 2018
Der Impuls des aufstrebenden Hochdrucksystems ist zum 23./24. Dezember weiterhin gegeben. Zeitgleich sorgt ein Tiefdrucksystem über Skandinavien im Verbund mit dem Hoch für die Zufuhr kühlerer Luftmassen, was die Temperaturen von Heiligabend mit +10 bis +15 Grad bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag auf +1 bis +6 Grad absinken lassen kann. Eine geringfügige Veränderung im Setup kann stärkere Auswirkungen auf das Weihnachtswetter haben - sowohl in die kalte, als auch warme Richtung. Der milde bis nasskalte Wettertrend zu Weihnachten bleibt heute Abend bestehen.

Aus mild wird nasskalt - weiße Weihnachten in tieferen Lagen haben demnach keine Chance
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Aus mild wird nasskalt - weiße Weihnachten in tieferen Lagen haben demnach keine Chance © www.meteociel.fr


Europäisches Vorhersage-Modell: Das Wetter an Weihnachten 2018 wird mild? Auch diese Wetterprognose scheint auf den ersten Blick recht einfach zu sein. An Heiligabend überquert ein Tiefdruckausläufer Deutschland von West nach Ost und hat führt milde Luftmassen mit sich. Bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag kann es etwas kühler werden, doch von weißen Weihnachten ist nichts zu erkennen.

Der "kritische" Zeitpunkt ist aber um den 23. Dezember gegeben. Das Hoch zwischen dem westlichen Russland und Skandinavien führt über die Karasee sehr kalte Luftmassen nach Süden. Verschiebt sich diese Hochdruckachse nur ein wenig, wäre eine andere Wetterentwicklung zu erwarten. Das aber ist zum aktuellen Stand nur eine These.

Über die Weihnachtsfeiertage wird es etwas kühler, doch weiße Weihnachten haben bis auf mittlere Lagen herab keine Chance
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Über die Weihnachtsfeiertage wird es etwas kühler, doch weiße Weihnachten haben bis auf mittlere Lagen herab keine Chance © www.meteociel.fr


Kontrollläufe: zu warm an Weihnachten
Zwar wurde erneut bestätigt, dass das amerikanische an Weihnachten zu den wärmsten Varianten der Kontrollläufe gehört, doch der Mittelwert liegt für Schnee zur Weihnachtszeit auch nach den Kontrollläufen im zu warmen Bereich. Der Mittelwert des Temperaturspektrum erstreckt sich am 24. Dezember um die +9 Grad und am 26. Dezember um die +5 Grad. In nur 20 Prozent der Fälle werden Wetterentwicklungen berechnet, welche zu einem Wintereinbruch führen können - zum aktuellen Stand versteht sich.

Das kräftige Warming in Stratosphärenhöhe wird weiterhin berechnet. Beginnend ab dem 19. Dezember mit einem Maximum am 23. Dezember. Der Temperatursprung beträgt in den Berechnungen von heute Abend 88 Grad. Eine Zonalwindumkehr in Stratosphärenhöhe mit enormen Auswirkungen auf den Polarjet ist weiterhin möglich (Major-Warming).

Wenn ein Major-Warming wetterwirksam werden sollte, dann allenfalls über, wahrscheinlicher aber erst nach Weihnachten.

3D Modellierung des Major-Warming mit anschließendem Final-Warming
Fazit
Der nasskalte bis milde Wettertrend zu Weihnachten bleibt bestehen. Unsicherheiten zeigen sich im Setup und dem zeitlichen Verlauf des aufstrebenden Hochdruckkeils (wenn überhaupt). Ein mögliches Major-Warming in Stratosphärenhöhe hätte erst um, bzw. nach Weihnachten Auswirkungen.

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