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Wetter Weihnachten 2018: aktuelle Wetterprognose vom 05.12.2018 - Was spricht für und was gegen weiße Weihnachten?

| M. Hoffmann

Nach dem Sturm folgt eine winterliche Temperaturphase. Ein Hoch könnte mit seiner Struktur und Position schon frühzeitig für eine Entscheidung sorgen.

Vollwetter ist in den kommenden Tagen angesagt. Die atlantische Frontalzone rauscht bis zum Wochenende über Deutschland, Österreich und der Schweiz hinweg und sorgt neben kräftigen Niederschlag auch für kräftigen Wind, welcher örtlich auch zu Starkwindereignissen mit erheblichen Potential für Unwetter sorgen kann. Zeitweilig können die Niederschläge auch von Gewittern begleitet werden. Wie so oft werden auf der Vorderseite eines Tiefdrucksystems sehr warme und nachfolgend kältere Luftmassen nach Deutschland geführt. Das Maximum könnte mit +8 bis +13 Grad am Freitag erreicht sein, bevor die Werte zum Start in die neue Woche auf +1 bis +6 Grad absinken können. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer wären bis in tiefere Lagen herab möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2018.

Winterliche Vorweihnachtszeit?

Nach den aktuellen Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle positioniert sich im Zeitraum vom 10. bis 15. Dezember ein Hochdrucksystem über Skandinavien und blockiert somit die atlantische Frontalzone und auch arktische Kaltluftmassen. Die Konfiguration und Position des Hochdrucksystems entscheidet nicht nur, wie kalt es in diesem Zeitraum über Deutschland, Österreich und der Schweiz werden kann, es entscheidet wohl auch darüber, ob das Wetter Weihnachten 2018 mild oder winterlich kalt werden kann. Zum aktuellen Stand sind im Zeitraum vom 10. bis 14. Dezember Tageswerte von -2 bis +3 Grad über dem Süden und +1 bis +6 Grad über dem Norden ebenso wahrscheinlich, wie Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen herab und die Ausbildung einer Schneedecke ab den mittleren Lagen (300 bis 600 Meter). Mehr dazu im aktuellen Wettertrend für den Winter 2018/19.

Weiße Weihnachten 2018 mit Schnee und Frost? Vieles hängt von einem Hochdrucksystem ab
Weiße Weihnachten 2018 mit Schnee und Frost? Vieles hängt von einem Hochdrucksystem ab

Eine normale Vorweihnachtszeit?

Betrachtet man nur das, was die Wettermodelle aktuell berechnen, so zeigt sich nach dem 15. Dezember eine langsame aber kontinuierliche Milderung in den Jahreszeit-typischen Bereich. Was wäre normal? Tageswerte von +1 bis +6 Grad sind in der Regel nicht außergewöhnlich. Die Kontrollläufe stützen diesen Wettertrend in der Vorweihnachtszeit mehrheitlich. Deutlich zu warme Varianten sind ebenso wenig vertreten, wie tiefwinterliche.

Weiße Weihnachten in den höheren Lagen?

Was aber in den Kontrollläufen zu erkennen ist, ist eine etwas erhöhte Niederschlagsleistung in der Zeit vor Weihnachten. Schaut man sich die Temperaturen in ca. 1.400 Meter Höhe an, so schwankt das Spektrum zwischen -7 bis +6 Grad bei einem Mittelwert von -2 Grad. Zusammen mit dem Niederschlag sollte sich in Höhenlagen oberhalb etwa 1.000 Meter eine gute Schneegrundlage vor Weihnachten ausbilden können.

In den Alpen ist durch staubedingte Niederschläge einiges an Neuschnee möglich - eine gute Grundlage für weiße Weihnachten
In den Alpen ist durch staubedingte Niederschläge einiges an Neuschnee möglich - eine gute Grundlage für weiße Weihnachten? Mehr dazu in der aktuellen Schneeprognose

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86 Prozent unserer Leser wünschen sich weiße Weihnachten 2018

Ganz abwegig davon, was Sie glauben, wie das Wetter an Weihnachten 2018 werden wird. Die Wünsche unserer Leser sind eindeutig. Die meisten unserer Leser wünschen sich Schnee über die Weihnachtsfeiertage. Nur 11 Prozent können damit so gar nichts anfangen und 3 Prozent haben keine Meinung dazu!


Umfrage: die meisten wünschen sich weiße Weihnachten
Umfrage: die meisten wünschen sich weiße Weihnachten


Ausgleichsverhalten und die Erhaltungsneigung

Daran hat sich in den letzten Tagen nichts verändert. Entscheidend wird sein, ob das Hochdrucksystem über Skandinavien das normale Zirkulationsmuster wird stören können, oder ob sich mit einer zweiten Welle der atlantische Westdrift nachhaltiger durchsetzen wird und somit für ein Ausgleichsverhalten sorgen können.

Struktur des Polarwirbels

Ein Indiz darauf kann der Zustand des Polarwirbels geben. War in den letzten Tagen der Trend des NAO- und AO-Index eher neutral bis positiv bewertet, so sinken beide Werte ab dem 10. Dezember in den überwiegend negativen Bereich ab. Somit bleibt das Potential eines wenig stabilen Polarwirbels grundsätzlich erhalten, ebenso wie die Möglichkeit zum Erhalt einer gestörten Zirkulation. Schaut man sich die Kontrollläufe genauer an, so berechnen diese in 60 Prozent der Fälle einen mehr oder wenig gut strukturierten Polarwirbel. Die restlichen 40 Prozent zeigen eine erhebliche Störung des Polarwirbels in Form von Hochdruckeinschüben.

Schaut man sich die Druckanomalien der kommenden 10 Tage genauer an, so schwindet die Hochdruckzone zwischen Sibirien und Alaska. Stattdessen tummeln sich wieder vermehrt Tiefdrucksysteme und verhindern somit die erneute Ausbildung eines Kältepools über Kanada. Das eröffnet grundsätzlich eine Vielzahl an Wetterentwicklungen. Anders formuliert ist für das Weihnachtswetter zum aktuellen Stand alles möglich und keineswegs - wie im letzten Jahr bereits frühzeitig - alles klar.

Druckanomalie bis 15. Dezember
Druckanomalie bis 15. Dezember © climatereanalyzer.org

Was spricht für weiße Weihnachten?

Ganz klar die Erhaltungsneigung, welche zum 10. Dezember den Versuch unternimmt, sich erneut über Mitteleuropa in Form einer gestörten Zirkulation durchzusetzen. Ein weiterer Punkt ist der sog. QBO, welcher in diesem Winter wieder auf Ost-West kippen sollte und Hochdrucksysteme über dem nördlichen Europa begünstigt. Die Statistik ist auch ein Fürsprecher, auch wenn sich das Wetter nicht daran halten mag. Letztmalig gab es weiße Weihnachten im Jahre 2010. Die schwache Sonnenaktivität ist auch ein Faktor, welche eher für als gegen gestörte Zirkulationsmuster spricht.

Ein gestörtes Zirkulationsmuster über Mitteleuropa mit winterlichen Ambitionen
Berechnung der Großwetterlage nach Kontrolllauf: Ein gestörtes Zirkulationsmuster über Mitteleuropa mit winterlichen Ambitionen © www.meteociel.fr

Was spricht gegen Schnee an Weihnachten?

Der Klimawandel steht ganz klar im Vordergrund. In 60 Prozent der Fälle war der Dezember zu warm. In den letzten 20 Jahren waren die Dezembermonate um etwa +1,1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm. Aus statistischer Sicht wäre zudem noch das Weihnachtstauwetter zu benennen. Auch die aktuelle Zonalisierung in der ersten Dezemberdekade ist für sich genommen ein Fürsprecher einer milden Weihnachtszeit. Warum? Normalerweise zeigt sich der Zyklus mit einer milden ersten und einer kälteren zweiten Dezember-Dekade, bevor kurz vor Heiligabend eine Milderung einsetzt - diesem Schema entspricht der Dezember 2018 bislang. Die aktuelle Wetterprognosen der Wettermodelle unterstützen diesen Trend ebenso, wie die Kontrollläufe.

Intakter Polarwirbel mit einer sehr ausgeprägten Zonalisierung (Westdrift)
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell in der Vorweihnachtszeit: Intakter Polarwirbel mit einer sehr ausgeprägten Zonalisierung (Westdrift) © www.meteociel.fr

Langfristmodell: Wettertrend für den Dezember 2018 deutlich zu warm

Das Langfristmodell hat in den letzten Tagen einiges an Korrekturen an seiner Prognose für den Dezember 2018 vorgenommen und geht voll in die Richtung des Ausgleichsverhaltens. Demnach soll der Dezember 2018 mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm ausfallen. In der Niederschlagsprognose wird der Dezember deutlich zu nass bewertet. Schnee zum Weihnachtsfest ist demnach weniger wahrscheinlich.

Zusammenfassung: Was sich über das Wetter Weihnachten 2018 sagen lässt

  • Überwiegende Westwetterlage in der ersten Dezember-Dekade 2018
  • Ab dem 9. Dezember meridionalisiert die Großwetterlage
  • Winterliche Temperaturen bekommen bis zum 15. Dezember ihre Chance
  • Die Schneedecke kann in den höheren Lagen ordentlich anwachsen
  • Entscheidend für das Wetter an Weihnachten wird sein, ob sich nach dem 15. Dezember das Ausgleichsverhalten oder die Erhaltungsneigung durchsetzen wird
  • Langfristmodell berechnet den Dezember 2018 deutlich zu warm
  • Klimatologisch wird das Wetter zunehmend wärmer, was Schnee an Weihnachten wenig wahrscheinlich macht
  • Im rechnerischen Schnitt gibt es alle 8,5 Jahre flächendeckend weiße Weihnachten - 2018/19 wäre es an der Zeit
  • Das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von rund 12 Prozent
  • Das Wetter hält sich nicht an Statistiken
  • Der Dezember ist in den letzten 20 Jahren im Schnitt um +1,1 Grad wärmer geworden
  • Die Schneefallgrenze hat sich dadurch um 100 bis 150 Meter nach oben verschoben
  • Schnee bis ins Flachland ist nur mit außergewöhnlichen Großwetterlagen zu machen
  • Wettersingularität spricht zusätzlich noch gegen weiße Weihnachten

Wie ist das Wetter an Weihnachten normalerweise?

Geht es nach dem langjährigen Schnitt, so wären an Heiligabend und über die Weihnachtsfeiertage Tageswerte von +4 bis +8 Grad bei einem leicht unbeständigen Wettercharakter zu erwarten.

Eine vage Weihnachtsprognose

Es gibt ein paar Wettermodelle, welche schon so weit in die Zukunft rechnen, dass auch das Wetter an Weihnachten erfasst wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch so eintritt, ist zum aktuellen Stand sehr unwahrscheinlich. Es bildet lediglich einen Stand wider, wie sich das Wetter aus der heutigen Datensammlung bis zum 24. Dezember 2018 entwickeln könnte. Demnach wäre an Heiligabend, über dem Süden und Osten leichter Frost und über dem Nordwesten bis +8 Grad zu erwarten. Dazu von West nach Ost durchgreifende Niederschläge mit nachfolgender Milderung.

Ab dem 7. Dezember erfolgen tägliche Updates zum Wetter Weihnachten 2018.

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