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Wetter Weihnachten 2016: Wettertrend vom 12. Dezember - Die Weihnachtsprognosen gehen in eine klare Richtung

| M. Hoffmann

Noch 12 Tage bis Weihnachten und so langsam zeigt sich in der Vorweihnachtszeit ein sich zunehmend festigendes Zirkulationsmuster ab - allerdings bleibt die Schwankungsbreite im Detail noch hoch, so dass wir zunächst noch bei einem Wettertrend für Weihnachten bleiben. Die aktuellen Berechnungen der Wettermodelle zeigen in der Vorweihnachtszeit im Zeitraum vom 17./19. Dezember eine hohe Wahrscheinlichkeit für den neuerlichen Aufbau eines Hochdrucksystems über Deutschland in Form einer Hochdruckbrücke, welche nach den Simulationen des amerikanischen Wettermodells nur bis zum 19. Dezember Bestand haben kann. Nachfolgend kann sich im Zeitraum vom 19./22. Dezember ein Tiefdrucksystem im Bereich zwischen Portugal, Spanien, Frankreich und der westlichen Mittelmeerregion durchsetzen. Zwar bedeutet diese Veränderung die Zufuhr weiterer milder Luftmassen, aber immerhin mal eine mögliche Veränderung der Großwetterlage, aus der sich nachfolgend weitere Wetterentwicklungen ergeben können (Details s. Wetter Winter 2016/17).

Mit anderen Worten hat der Winter zum heutigen Stand kaum Chancen, sich in der Vorweihnachtszeit durchzusetzen. Das bestätigen auch die Kontrollläufe, deren Mittelwert des Temperaturspektrum etwa um +2/+4 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm ist. Schaut man kurz auf den aktuellen Temperaturmittelwert, so hat sich dieser in den letzten Tagen von -0,6 Grad auf +1 Grad von leicht zu kalt bis leicht zu warm entwickeln können - im Zuge der nun ebenfalls zu warm verlaufenden Tage bis zum 21. Dezember ist ein Temperaturüberschuss bis dahin von +1,5/+3 Grad zu erwarten.

Aufgrund der für die Jahreszeit zu milden Temperaturentwicklung, passt sich das Langfristmodell in den letzten Tagen mehr und mehr den aktuellen Gegebenheiten an. So liegt die Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert im Dezember über der Mitte bei -0,5/+1 Grad im leicht zu milden und mit +1/+2 Grad über dem Norden und Süden im zu warmen, im Januar 2017 mit +0,5/+1 Grad im ebenfalls leicht zu milden und im Februar 2017 mit +1/+2 Grad im zu warmen Bereich. Über alle Wintermonate hinweg zeigt sich im Mittel eine Temperaturabweichung von +1/+2 Grad im zu warmen Bereich. Nichtsdestotrotz sind die Simulationen des Langfristmodells, selbst bei einem tatsächlichen Eintreten der zu warmen Temperaturverhältnisse, nicht mit einem kompletten Ausfall des Winters gleichzusetzen. Warum? Weil sich selbst in einem komplett zu warmen Winter kalte und warme Phasen abwechseln können.

Wie stehen die Chancen auf weiße Weihnachten? Das Hochdrucksystem dominiert mit einer höheren Wahrscheinlichkeit noch das Wetter bis zum 24. Dezember. Das "spannende" zeigt sich aber in der Wetterentwicklung zum 23. Dezember mit einem Tiefdrucksystem über Island, welches über die Weihnachtsfeiertage das Hochdrucksystem weiter nach Norden in Richtung Skandinavien aufstreben lassen kann. Ob das so kommen mag, bleibt dahingestellt, viel wichtiger scheint die Tatsache, dass das "Betonhoch" über Mitteleuropa zum heutigen Stand keinesfalls bis Weihnachten als "gesetzt" betrachtet werden kann und noch weitere Wetterentwicklungen möglich sind.

Die Kontrollläufe bestätigen eine leicht zunehmende Niederschlagstendenz im Zeitraum vom 23./26. Dezember. Das Temperaturspektrum erstreckt sich bspw. an heilig Abend von -5/+7 Grad bei einem Mittelwert von +3 Grad über dem Norden, Süden und Westen und +2 Grad über Ostdeutschland - insgesamt und zum heutigen Stand wenig winterlich, was die Chancen auf weiße Weihnachten in tiefen und mittleren Lagen weiterhin niedrig hält, aber auch in den höheren Lagen zwischen 800-1.500 Meter sieht die Schneelage nicht sonderlich gut aus (Bspw. liegt rund um den Bayerischen Wald derzeit nur wenig bis gar kein Schnee - aktuell zeigt sich der große Arber mit 1.455 Meter Höhe etwas angezuckert).

Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) gegenüber gestern Abend, so liegen diese am 21. Dezember bei 5/50/45 (gestern Abend: 20/65/15) und am 26. Dezember bei 20/35/45 (gestern Abend: 30/55/15) und zeigen einen deutlichen Anstieg der Wahrscheinlichkeiten für normale bis zu warme Temperaturverhältnisse über Weihnachten. So schnell wie die Wahrscheinlichkeiten für zu warme Temperaturen über Weihnachten angestiegen sind, genau so schnell kann sich das im Tagesverlauf auch wieder ändern. Festigt sich hingegen der zu warme Temperaturtrend im Tagesverlauf, umso geringer werden die Chancen auf weiße Weihnachten. Mehr dazu an dieser Stelle heute Abend gegen 20:45 Uhr in einem kurzen Update zum Wettertrend an Weihnachten.

Update Wetter Weihnachten:
Tagsüber bestätigte sich in den Simulationen der Aufbau der Hochdruckbrücke im Zeitraum vom 16./22. Dezember - sowohl beim amerikanischen, als auch europäischen Wettermodell. Die Kontrollläufe stützen diese Variante mit einer geringen Niederschlagswahrscheinlichkeit. Die Temperaturen werden maßgeblich abhängig von der Hochdruckposition und von der Auflösung von Nebel- und Hochnebelfelder sein, zum aktuellen Stand sind Werte im Bereich zwischen +3/+7 Grad am wahrscheinlichsten, wobei die Tiefstwerte in den Nächten wieder in den Frostbereich absinken können.

Für den Zeitraum kurz vor Weihnachten kommt auch heute Abend Schwung in die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells. So wird erneut die Möglichkeit der Ausbildung von hohem Luftdruck über dem skandinavischen Raum berechnet, was über Umwege - und über Weihnachten hinweg - kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz aus östlichen Richtungen führen kann. Aufgrund zur Nähe des Hochdrucksystems aber voraussichtlich ohne Niederschlag, was die Wahrscheinlichkeiten auf weiße Weihnachten niedrig hält.

Aber wie bereits heute Nachmittag angedeutet kommt es im Detail gar nicht darauf an, wo sich das Hochdrucksystem positionieren mag. Zunächst ist - für alle die auf weiße Weihnachten hoffen - wichtig, dass sich eine Veränderung der Großwetterlage kurz vor, bzw. über Weihnachten ergeben könnte, denn alles andere hätte mehr oder minder neblig-trübes und mäßig mildes Hochruckwetter an Weihnachten zur Folge. Dabei ist auch nicht auszuschließen, dass es bei einer Veränderung auch noch wärmer und auch unbeständiger werden kann.

Die Kontrollläufe weisen am 24. Dezember ein Temperaturspektrum von -6/+8 Grad bei einem Mittelwert von +3 Grad über dem Westen, +2 Grad über dem Norden, +1 Grad über dem Süden und +0 Grad über dem Osten aus. Der Spielraum für die Wetterentwicklung an Weihnachten bleibt also erhalten. Und auch die Höhentemperaturen in 1.500 Meter weisen nun ein breiteres Entwicklungsspektrum aus, wenngleich der Mittelwert mit +0/-3 Grad noch immer in dem für die Jahreszeit zu warmen Bereich liegen mag.

Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) gegenüber heute Mittag, so liegen diese am 21. Dezember bei 20/50/30 (heute Mittag: 5/50/45) und am 26. Dezember bei 40/40/20 (heute Mittag: 20/35/45) und bestätigen damit den milden Trend von heute Mittag nicht - was zum aktuellen Stand auch eine Aussage ist.

Die Betrachtung des Polarwirbels zeigt nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells eine erneute Störung des Polarwirbels in Form des Skandinavienhoch im Verbund mit einem Hoch über Alaska, welche beide in Richtung Polregion vordringen wollen. Auch das ist im Detail weniger wichtig - wichtiger ist auch hier für Freunde der weißen Weihnachten, dass der Polarwirbel sich nicht nachhaltig stabilisieren und weiterhin zu Wellenbewegungen entlang der Polarfront neigt. AO-Index zieht da noch nicht mit, der neigt nach einem positiven Verlauf mehrheitlich in Richtung neutrale Bedingen im letzten Dezember-Drittel, ebenso wie der NAO-Index. Mit anderen Worten ist für das Wetter Weihnachten noch vieles an Möglichkeiten offen, wenngleich eine Hochdruckdominanz weiterhin die wahrscheinlichere Option darstellt.

Wie stehen die Chancen auf weiße Weihnachten? Zum aktuellen Stand: Aufgrund in Ermangelung des Niederschlags weiterhin für tiefere und mittlere lagen schlecht, in höheren Lagen mäßig.


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