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Wetter Weihnachten 2016: Wettertrend vom 9. Dezember - schlägt das Weihnachtstauwetter zu?

| M. Hoffmann

So langsam zeichnet sich eine Entwicklungstendenz hinsichtlich der Hochdruckposition im zweiten Dezember-Drittel ab. Dominant für das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt sich das Hochdrucksystem im Zeitraum vom 12./15. Dezember. Darüber hinaus verlagert sich die Hochdruckposition weiter nach Osten, bzw. Nordosten, was - je nach Position - zu Dauerfrost oder mäßig milden Temperaturen führen kann. Egal wie aber letztlich sich das Hochdrucksystem positionieren mag und unter Umständen auch Dauerfrost zur Folge haben kann - mit einem Wintereinbruch, oder winterlichen Verhältnissen ist das nicht gleichzusetzen (Details s. Winter 2016/17).

Eher das Gegenteil ist mit der Ostwärtsverlagerung womöglich der Fall. In den letzten Tagen haben wir bereits über die verschiedenen Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Hochdruckposition berichtet, seit gestern Abend werden aber von beiden Wettermodellen Varianten bevorzugt, welche den Freunden des Winterwetters so gar nicht passen werden.

Mit einem heute beginnenden kräftigen Kaltluftvorstoß arktischer Luftmassen über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland wird die "Tiefdruckproduktion" auf dem Atlantik in Gang gesetzt werden können. So bleibt dem Hochdrucksystem auf dem Atlantik wenig Platz, sich dort zu positionieren - somit ist eine westliche Verlagerung des Hochdrucksystem bis zum 20. Dezember wenig bis kaum wahrscheinlich. Stattdessen verlagert sich das Hoch bis zum 15. Dezember über den Bereich zwischen Skandinavien und dem östlichen Europa und zum 20. Dezember zeigt sich mit höherer Wahrscheinlichkeit die Ausbildung einer Hochdruckbrücke von den Azoren über die Mittelmeerregion bis über das westliche Russland zum Kontinentalhoch. Gleichzeitig sorgt ein unentwegter Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland für die Produktion weiterer - teils kräftiger - Tiefdrucksysteme, welche von Neufundland aus in Richtung Mitteleuropa ziehen können.

Somit sind milde Südwest-, bzw. nasskalte Westwetterlagen im Zeitraum vom 18./21. Dezember wahrscheinlicher als ein nachhaltiger Wintereinbruch. Damit sich daran noch etwas verändern kann, muss sich das Hochdrucksystem anders positionieren, sonst wird das auch in diesem Jahr nichts mit weiße Weihnachten. Warum? Die sich nun möglicherweise entwickelnde Großwetterlage ist geradezu prädestiniert für mildere Südwestwetterlagen über Mitteleuropa verantwortlich zu sein.

Wie wahrscheinlich ist aber die Berechnung des amerikanischen Wettermodells? Es geht gar nicht einmal so sehr darum, was das amerikanische Wettermodell aktuell berechnet, das mag sich in den kommenden Stunden und Tagen sicherlich noch ändern. Viel interessanter ist, wie sich das Zirkulationsmuster vor Weihnachten einstellen wird und der Knackpunkt ist hierbei tatsächlich das Hochdrucksystem zur Monatsmitte. Lässt es sich tatsächlich nach Osten ab drängen, so sind milde Varianten wahrscheinlicher, als wie wenn es sich über Skandinavien behaupten, oder wie im wenig wahrscheinlicheren Fall sich auf dem Atlantik als Blockadehoch positionieren könnte.

Und wie stehen die Chancen auf weiße Weihnachten? Aufgrund der Wettersingularität des sog. Weihnachtstauwetter sind die Chancen auf grüne größer als auf weiße Weihnachten - im Schnitt reicht es etwa alle 8 Jahre mal für weiße Weihnachten und zuletzt war das 2010 der Fall. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache des Klimawandels - aber auch hier hat 2010 gezeigt, dass auch in Zeiten des Klimawandels weiße Weihnachten möglich sind. Damit es also bis in tiefere Lagen Schnee geben kann, sollten die Höhentemperaturen in ca. 1.500 Meter zwischen -4/-7 Grad liegen. Schaut man sich die aktuellen Kontrollläufe und deren Höhentemperaturprognose um die Weihnachtszeit an, so liegt das Spektrum zwischen -10/+7 Grad bei einem Mittelwert von 0 Grad. Mit anderen Worten stehen die Chancen auf weiße Weihnachten - zum aktuellen Stand - in tieferen und mittleren Lagen nicht sonderlich gut und selbst in höheren Lagen ist es fraglich, ob sich eine Schneedecke bis 1.500 Meter ausbreiten kann - denn dort wo hoher Luftdruck vorherrscht ist kein Niederschlag zu erwarten. Und selbst in den Alpen ist unterhalb etwa 1.500 Meter kaum mehr Schnee vorzufinden. Ob sich an der Hochdruckposition im Verlauf des Abends noch etwas verändert, klären wir gegen 20:45 Uhr in einem kurzen Update der Wetterprognose Winter 2016/17 - es sind ja immerhin noch knapp 14 Tage bis Weihnachten und gerade beim Wetter kann da noch viel passieren.



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