Wetteraussichten: Baut sich bis Pfingsten ein Sommerhoch über Deutschland auf?
Wechselhaft und unbeständig präsentiert sich die Großwetterlage derzeit mit eingelagerten Störungen über Deutschland. Gelingt es dem Hoch bis Pfingsten sich weiter zu stabilisieren, um sich der Störungen zu entledigen, oder zieht das Hoch den Kürzeren
?
Aus nördlichen Richtungen werden in den kommenden Stunden kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt, was die Temperaturen auf +12 bis +16 Grad zurückgehen lassen kann. Mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +18 Grad möglich sein, während es in Richtung der Alpen - mit teils ergiebigem Dauerregen - kaum mehr als +10 Grad möglich sein können.
Ein Wechselspiel aus Sonne, Wolken und Schauern
Die Großwetterlage ist zwar hochdruckdominiert, doch sind in dieser Hochdruckzone Störimpulse eingelagert, welche über Deutschland - insbesondere zum Wochenende - immer wieder für Schauer und örtliche Gewitter sorgen können. Viel an Niederschlag ist zwar nicht zu erwarten, doch da die Dynamik fehlt, können die Schauer am Sonntag nahezu ortsfest verweilen und regional für ordentliche Regensummen sorgen können. Die Temperaturen machen mit einem auf östliche Richtungen drehenden Wind einen ordentlichen Sprung und pendeln sich bis Sonntag auf +20 bis +25 Grad in einen frühsommerlich warmen Bereich ein. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai.
Der Sommer zum Pfingstfest?
In den vergangenen Tagen hatte sowohl die Vorhersage-Modelle, als auch die Kontrollläufe mehrheitlich eine sommerliche Großwetterlage bis Pfingsten berechnet. Ob diese aber so kommt, ist keineswegs eine ausgemachte Sache. Entscheidend ist, wie sich das Hoch seiner Störimpulse entledigen kann. Und in diesem Prozess sind (noch) weitere Überraschungen möglich.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Störimpulse sorgen für kräftige Schauer und Gewitter
Gleich vorweg - beide Vorhersage-Modelle berechnen aktuell eine äußerst differenzierte Großwetterlage und eine Übereinstimmung kann nicht ausgemacht werden. Insofern ist auch beim Wettertrend für Pfingsten noch lange nichts in trockenen Tüchern
.
Die Wettervorhersage der Europäer simuliert den Versuch der Hochdruckzone eine Lücke über Mitteleuropa zu schließen und so den Weg für die Störungen zu versperren. Das gelingt aber nur zum Teil und so verharren die Hochdrucksysteme über dem Atlantik und dem westlichen Russland bis kurz vor Pfingsten in autarker Position. Die Lücke über Mitteleuropa kann nicht geschlossen werden und so bleibt - zumindest nach der Wetterprognose der Europäer - der gemäßigte und abwechslungsreiche Wettercharakter vorerst erhalten. Die Temperaturen pendeln sich auf +16 bis +21 Grad ein und können phasenweise in Richtung der +25 Grad-Marke streben. Genau genommen ein für den Mai typisches Wetter.
Vom Sommer direkt in den Hochsommer?
Eine bis Pfingsten absolut gegenteilige Entwicklung berechnet der Wettertrend des amerikanischen Wettermodells. Das Hoch über den Azoren agiert aggressiver in seinen Bemühungen nach Mitteleuropa zu streben. Damit schließt sich zwar nicht die Lücke zwischen dem Hoch über den Azoren und dem westlichen Russland, jedoch wird diese ein deutliches Stück - und damit weg von Deutschland, Österreich und der Schweiz - weiter nach Osten gedrückt.
Hochdruckaufbau
Im Zeitraum vom 21. bis 24. Mai dehnt sich die Hochdruckbrücke weiter in Richtung Mitteleuropa aus und intensiviert sich in diesem Prozess. Da sich Hochdrucksystem im Uhrzeigersinn drehen, wird der Störimpuls über der Mittelmeerregion in Richtung der Azoren verfrachtet. Damit bleibt dem Hoch eine andere Möglichkeit mehr, als sich in Richtung Europa auszudehnen. Links und rechts vom Hoch formieren sich die Störungen, was über Deutschland, der Schweiz und Österreich eine Zunahme an Sonnenstunden und eine abnehmende Niederschlagsaktivität zur Folge. Die Temperaturen erreichen am 22. Mai mit +22 bis +27 Grad schon sommerliche Werte und können sich bis zum 25. Mai auf +20 bis +25 Grad einpendeln.
Sommerhoch in Omegaformation
Ob es so kommt, bleibt abzuwarten. Doch nach der aktuellen Prognose der Amerikaner wölbt sich der Hochdruckkeil bis Pfingsten weit nach Norden auf und lässt die Tiefdrucksysteme links und rechts von sich verweilen. Die klassische Omegawetterlage (Ω), bei der sich das Hoch rasch von oben herab mit warmen Luftmassen auffüllt und über weite Teile von Europa für trockenes Wetter sorgen kann. Omegawetterlagen sind bekannt für ihre ungewöhnliche Stabilität und sollte sich ein Omegahoch ausbilden können, so ist die Wahrscheinlichkeit für eine Beeinflussung der Großwetterlage bis zum Ende der ersten Juni-Dekade hoch.
Hochsommerlich warm?
Auch wenn das Konstrukt es in den nachfolgenden Wetterkarten auf den ersten Blick vermuten lässt, dass die Temperaturen rasch in Richtung sommerliche bis hochsommerliche Werte ansteigen können, so ist die Position des Hochdruckkerns von entscheidender Bedeutung. Für den Moment liegt diese an Pfingsten im Bereich von England, Skandinavien und Frankreich. Deutschland liegt am östlichen Hochdruckgradienten und durch die Drehbewegung des Hochs im Uhrzeigersinn, werden mit +20 bis +25 Grad gemäßigt kühle Luftmassen aus östlichen Richtungen nach Deutschland geführt. Abwarten!
Auf den Punkt gebracht: Stabiles Sommerwetter zu Pfingsten?
Das Fragezeichen hinter dem Sommer hat nach wie vor seine Berechtigung. Die Wetterprognose der Amerikaner ist zwar plausibel, doch in ihrer Gesamtheit abenteuerlich
. Und ja, vergleicht man die Amerikaner mit den Kontrollläufen, so bilden diese - mit Abstand eine der wärmsten Optionen für Pfingsten an.
Für die Jahreszeit zu warm
Doch abseits davon zeigt sich in den Berechnungen der Kontrollläufe ein grundsätzlich zu warmes Temperaturspektrum, welches sich im Zeitraum vom 21. Mai bis Pfingsten in einem für die Jahreszeit um +1 bis +2 Grad und phasenweise bis +4 Grad zu warmen Niveau bewegen kann. (Früh-)sommerliche Temperaturen sind in der letzten Mai-Dekade somit das Erwartbare. Hitze und Hochsommer sind zwar nicht gänzlich auszuschließen, doch zum aktuellen Stand wenig wahrscheinlich.
Abnahme der Niederschlagssignale
Und noch ein Trend, der sich in den vergangenen Tagen immer wieder bestätigt. Die Niederschlagssignale sind über dem Norden, Osten und Westen bis einschließlich Pfingsten nur leicht erhöht. Verbreitet bleibt es trocken. Über dem Süden könnte vom 23. bis 24. Mai eine kleine Störung für nennenswerten Niederschlag sorgen, sonst zeigen sich auch dort nur leicht erhöhte Niederschlagssignale. Mit anderen Worten formuliert hat der Sommer gute Chancen das Pfingstwetter zu gestalten, wobei einzelne Schauer und Gewitter nicht auszuschließen sind.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
28. Mai | +15 bis +30 Grad |
+19 bis +21 Grad |
29. Mai | +13 bis +28 Grad |
+20 bis +22 Grad |