Wetterprognose und Wettervorhersage
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Ostern rückt näher und draußen tobt mit Wind, Sturm, Regen- und Graupelschauern das typische Aprilwetter. Doch in der Karwoche stellt sich das Wetter allmählich um - fraglich ist jedoch die Richtung.
Schwerer Sturm ist heute über exponierten Lagen und den Küstenregionen ein Thema. Aber auch über tieferen Lagen können stürmische Windböen erwartet werden, sodass mit einem erhöhten Unwetterpotential zu rechnen ist. Über höheren Lagen können orkanartige Winde nicht ausgeschlossen werden (Unwetterwarnung || Warnlagenbericht || Windprognose).
Der Sturm entfaltet sein volles Potential mit Durchzug einer markanten Schauerlinie (Kaltfront), bei der es auch zu Gewitter (Gewitterradar) kommen kann. Am Freitag kommt es südlich einer Linie von Köln und Dresden zu länger andauerndem und regional ergiebigen Niederschlag (Niederschlagsprognose), der südlich einer Linie von Stuttgart und Nürnberg von kräftigen Windböen begleitet werden kann. In der Nacht auf Samstag sind nochmals stürmische Windböen möglich. Weiter nach Norden trocknet es ab und zum Wochenende dehnt sich auch über dem Süden ein Hochdrucksystem aus. Die Niederschläge gehen in eine Schauerform über und lassen zum Beginn der neuen Woche nach. Die Temperaturen gehen mit dem Dauerregen auf +3 bis +7 Grad zurück, sonst sind +5 bis +10 Grad möglich. Die Schneefallgrenze sinkt vorübergehend auf 500 bis 800 Meter ab und vereinzelt sind am Wochenende Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich. Zum Beginn der Karwoche setzt sich mit +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad der Frühling durch. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2022.
Der Hochdruckaufbau über Deutschland, der Schweiz und Österreich ist in den obenstehenden Wetterkarten unverkennbar und wird für eine nachlassende Niederschlagsleistung sorgen können.
Der Himmel lockert auf und der Sonnenschein wird das Wetter zunehmend dominieren können. Die Temperaturen erreichen mit +14 bis +18 Grad zudem einen Bereich, der dem Frühling zuzuschreiben ist. Mit anderen Worten wird sich in der Karwoche bis voraussichtlich Karfreitag der Frühling über Deutschland bemerkbar machen können.
Beide Vorhersage-Modelle berechnen das Hoch über Mitteleuropa, das sich zudem nach Westen ausdehnt und Kontakt zum Azorenhoch aufnimmt. Das blockt die Tiefdrucksysteme vom Atlantik kommend ab und mit einer südwestlichen Grundströmung können am Gründonnerstag und Karfreitag die Temperaturen die +20 Grad-Marke überspringen - Vollfrühling.
Mahnend
muss an dieser Stelle einmal der Zeigefinger erhoben werden. Zwar ist das Hoch plausibel und wird auch seit ein paar Tagen so berechnet und von der Wetterprognose der Europäer über Ostern hinaus gestützt, doch die westliche Verlagerung ermöglicht das Potential einer meridionalen Grundströmung, die bereits zur Wochenmitte einsetzen und sich bis Karfreitag durchsetzen kann.
Mithilfe einer nördlichen Grundströmung würden kühlere Luftmassen nach Deutschland gelangen können. Die Temperaturen sacken auf +4 bis +8 Grad ab und da es sich um Höhenkälte handelt, wären Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab nicht auszuschließen und kurze Gewitter möglich.
Dass an der These eines schwachen Hochdrucksystems etwas dran und ein Wetterumschwung in der Karwoche plausibel ist, zeigt unter anderem die aktuelle Wetterprognose der Amerikaner.
Das Hoch weicht nicht nur nach Westen aus, sondern keilt zwischen dem Karfreitag und Karsamstag nach Norden - in Richtung des europäischen Nordmeers aus und geht eine Querverbindung zu einem Hoch über der Barentssee ein.
Diese Hochdruckverbindung schnürt einen Trogprozess regelrecht ab, der dann ohne Führung und Dynamik zwischen Skandinavien und Deutschland umher wabert. Die Niederschlagstätigkeit steigt an und sorgt am Ostersonntag und Ostermontag für einen regnerischen und kühlen Wettercharakter. Simuliert werden Tageshöchstwerte von +6 bis +12 Grad. Das ist dann ein ganzes Stück vom Frühling entfernt und schaut man noch etwas weiter in die Zukunft, so dreht sich das Tief regelrecht über Europa ein und sorgt so für kühles und regnerisches Aprilwetter.
Es bestätigt sich auch heute erneut, dass das Wetter bis Ostern keineswegs in trockenen Tüchern
ist.
Doch im Verlauf der kommenden Woche wird sich über Deutschland ein Hochdrucksystem durchsetzen und die Temperaturen auf +15 bis +20 Grad ansteigen lassen können. Das Temperaturmaximum wird im Zeitraum vom 12. bis 14. April berechnet. Zudem ist im Zeitraum vom 11. bis 14. April nicht mit Niederschlag zu rechnen, was ein weiteres Indiz für das Hoch ist.
Schaut man sich den Mittelwert aller Kontrollläufe an, so hat sich das mögliche Entwicklungsspektrum in den vergangenen 24 Stunden verringert, bleibt aber noch auf einem unsicheren Niveau. Die Temperaturen können die hohen Werte der Karwoche nicht halten und sinken über Ostern mit +10 bis +15 Grad in einen Bereich ab, der für die Jahreszeit typisch ist.
Hinzu kommt eine leicht ansteigende Niederschlagsprognose, was über Ostern den Rückschluss auf Schauerwetter zulässt. Nicht viel, aber ausreichend, um nass zu werden. Deutlicher zeigt sich das im Mittelwert aller Kontrollläufe. Der Frühling bekommt seine Chance in der Karwoche, doch ob er über Ostern einen erneuten Dämpfer erhält, oder sich nachhaltig durchsetzen kann, ist (noch) fraglich.
Ostern 2022 findet am 17. und 18. April statt. Schaut man sich die Statistik der letzten 20 Jahre an, so gab es an diesen Tagen eine durchschnittliche Tagestemperatur von rund +15 Grad. Setzt man diese mit den aktuellen Temperaturprognosen der Kontrollläufe in ein Verhältnis, so bestätigt sich seit Tagen ein typischer Wettertrend. Anders formuliert wird sich das Wetter - zum heutigen Stand - über Ostern von einer leicht unbeständigen, aber normal temperierten Seite zeigen können.
Statistik 20 Jahre | Aktuelle Osterprognose |
|
---|---|---|
Temperaturspektrum Ostersonntag und Ostermontag |
+8 bis +20 Grad | +5 bis +20 Grad |
Temperaturmittelwert | +14,8 Grad | +11,0 bis +14,0 Grad |
Niederschlag | 60 % Regen, 40 % trocken | Erhöhte Schauerneigung |
Höchsttemperatur | +28,1 Grad (18. April 2013) |
|
Tiefsttemperatur | -6,2 Grad (18. April 2008) |
Betrachtet man den Langfristtrend, so hat sich in den vergangenen 24 Stunden kaum mehr etwas verändert. Der April wird mit einer Abweichung von +0,0 bis +1,5 Grad im Vergleich zu 1961 und 1990 normal und im Trend nur etwas zu mild berechnet. Im Unterschied zur - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 beträgt die Differenz zwischen -1,6 und -0,1 Grad.
Die Niederschlagsprognose ist deutlich erhöht und spielt sich am Ende der Skala ab. Schaut man auf Europa, so wird ein - sehr breiter - Streifen von Island über England, Deutschland, Ukraine bis über das westliche Russland erheblich zu nass simuliert. Trockener zeigt sich Nord- und Südeuropa. Das lässt den Rückschluss auf eine Tiefdruckrinne und damit einer zonalen Grundstruktur zu. Schaun mer mal.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
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