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Wetter Ostern 2021 Wetterprognose vom 23.03.2021 - Es bahnt sich ein Wetterwechsel an

| M. Hoffmann
Markanter Wetterwechsel?

Hoher Luftdruck dominiert das Wetter über Deutschland und lässt die Temperaturen in den frühlingshaft milden Bereich ansteigen. Kurz vor Ostern kann es dann richtig warm werden, doch zeichnen sich innerhalb des Polarwirbels Veränderungen ab, die zum Osterfest einen Arctic Outbreak ermöglichen können.

Hoher Luftdruck sorgt in den kommenden Stunden für ein paar sonnige Momente, bevor ab der Wochenmitte ein Tiefdruckzentrum sich von Island in Richtung Skandinavien verlagert und das Wetter über Deutschland an seinem südlichen Gradienten beeinflusst.

Erst ruhig, dann windig

Der Wind dreht auf südwestliche Richtungen und führt mit +12 bis +16 Grad spürbar mildere Luftmassen nach Deutschland. Der Wind gewinnt ab Donnerstag an Intensität und dreht zum Wochenende mit kräftigen Windböen auf westliche Richtungen. Über exponierten Lagen und den Küstenregionen können stürmische Windböen nicht ausgeschlossen werden. Der Wind treibt Wolken- und Schauerfelder über das Land, die aber erst zum Sonntag über dem Norden zu nennenswerten Niederschlag führen können. Verbreitet bleibt es trocken. Mit Änderung der Windrichtung werden zum Wochenende kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt, was die Temperaturen auf +7 bis +12 Grad und örtlich bis +5 Grad zurückgehen lässt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2021.

Die atlantische Frontalzone dehnt sich in Richtung Skandinavien aus und beeinflusst ab der zweiten Wochenhälfte das Wetter über Deutschland
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Die atlantische Frontalzone dehnt sich in Richtung Skandinavien aus und beeinflusst ab der zweiten Wochenhälfte das Wetter über Deutschland
© www.meteociel.fr

Noch vor Ostern: Frühsommerlich warm

Beide Vorhersage-Modelle bestätigen den frühsommerlich warmen Temperaturtrend vor Ostern der letzten Tage. Der Grund ist ein Kaltluftausbruch über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland, was die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ordentlich befeuert.

Wie warm kann es werden?

Das Hoch über Mitteleuropa stemmt sich gegen die Tiefdrucksysteme und lässt diese regelrecht auflaufen. Was entsteht, ist eine vom 28. März bis 2. April anhaltende Südwestwetterlage. Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells berechnet vor Ostern Temperaturen von +17 bis +23 Grad. Die Wettervorhersage der Europäer simulieren mit +17 bis +22 Grad und örtlich bis +25 Grad ebenfalls frühsommerliche Werte und mit der +25 Grad-Marke rückt ein Sommertag in den Bereich des Möglichen.

Viel zu warm!

Die normale Temperaturspanne bewegt sich Ende März und Anfang April zwischen +5 bis +20 Grad bei einem Mittelwert der letzten 30 Jahre von +13 Grad. Anders formuliert liegen die berechneten Werte der Prognose-Modelle um bis +10 Grad über dem schon - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020!

Kurz vor Ostern wird es über Deutschland frühlinghaft warm und mancherorts können frühsommerliche Werte erwartet werden
Wetterprognose nach dem amerikanischen (re.) Wettermodell: Kurz vor Ostern wird es über Deutschland frühlingshaft warm und mancherorts können frühsommerliche Werte erwartet werden
© windy.com

Kommt Regen?

Nicht wirklich. Beide Prognose-Modelle bestätigen die bis zum 2. April anhaltende Hochdruckdominanz und so werden die Feuchtpakete weit um Deutschland, Österreich und die Schweiz herumgeleitet. Simuliert werden Regensummen zwischen 0 und 5 l/m². Über dem Nordwesten und Norden können es mit 10 l/m² sein. Viel ist das nicht und der März hat eine hohe Wahrscheinlichkeit am Ende zu trocken und zu warm auszufallen.

Eine bis Ostern nur schwache Niederschlagsentwicklung
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Eine bis Ostern nur schwache Niederschlagsentwicklung
© windy.com

Markanter Wetterwechsel über Ostern

Der April ist bekannt für seinen launischen Wettercharakter. Da kann einem frühlingshaft milden Tag schon einmal ein Schneeschauer nachfolgen. Damit das aber möglich ist, muss das Zirkulationsmuster meridional aufgestellt sein. Das Hoch über Europa müsste in diesem Fall nach Westen auf den Atlantik ausweichen und sich nach Norden aufstellen.

Dem Polarwirbel geht es nicht gut

Eine weitere Bedingung für einen Arctic Outbreak an Ostern ist ein instabiles Verhalten des Polarwirbels. Das ist im April auch keine Seltenheit, da der Polarwirbel mit einem Final-Warming seinem winterlichen Ende entgegenstrebt. In Summe resultiert daraus das häufig abwechslungsreiche Wetter im April.

Schaut man sich den Wettertrend des amerikanischen Wettermodells bis Ostern an, so verlagert sich das Hoch auf den Atlantik. Die erste Bedingung ist erfüllt. Vom 3. bis 4. April (Karsamstag und Ostersonntag) keilt das Hoch weit nach Norden auf und dringt tief in den Polarwirbel vor und sorgt bis zum 5. April (Ostermontag) für einen Polarwirbelsplit. Die zweite Bedingung ist somit erfüllt.

Mithilfe eines Tiefdruckzentrums über der Barentssee werden kalte Luftmassen nach Süden geführt. Das Strömungsmuster meridionalisiert vollständig und die kühlen Luftmassen verdrängen den frühsommerlich warmen Wettercharakter über Ostern. Damit ist dann auch die dritte Bedingung für den Arctic Outbreak erfüllt.

Die atlantische Frontalzone formiert sich, doch das Hoch wölbt sich an Ostern auf und lässt das Strömungsmuster über Deutschland meridionalisieren
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Die atlantische Frontalzone formiert sich (li.), doch das Hoch wölbt sich an Ostern auf und sorgt über Deutschland für eine meridionale Grundströmung (re.)
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Frostschock über Ostern?

Man sieht schon vor dem inneren Auge die Schlagzeilen, um die sich einige Medien wieder bemühen werden, dabei ist ein Arctic Outbreak im April etwas völlig normales. Und wenn man sich die oben stehende Wetterkarte einmal genauer anschaut, so wird der Kaltluftvorstoß über Skandinavien nach England abgelenkt. Deutschland, Österreich und die Schweiz könnten somit auf die milde Anströmung der kalten Luftmassen gelangen.

Was an Ostern für ein Wetter wahrscheinlich ist

Nimmt man also den Temperaturmittelwert aus der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells, so sind über Ostern Temperaturen von +7 bis +12 Grad und über dem Süden von bis +15 Grad möglich. Nach einem Frostschock sieht das nicht aus. Fairerweise muss man aber sagen, dass das Potential für einen nasskalten Wettercharakter mit spätwinterlichen Wettererscheinungen vorhanden ist.

Mischwetter

In der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells gehört über Ostern im Vergleich zu den Kontrollläufen zu den kältesten Varianten. Skepsis ist also angebracht. Doch die Kontrollläufe selbst sind gespalten. Einigkeit herrscht über die vom 24. März bis 3. April anhaltende zu warme Temperaturentwicklung. Nachfolgend teilt sich das Spektrum in eine deutlich zu kalte (Arctic Outbreak) und gemäßigt milde Variante auf. Die erste Erkenntnis daraus ist, dass die Wärmeblase kurz vor Ostern zu Ende gehen wird. Die zweite Erkenntnis ist, dass der April über Ostern zu seinem launischen Wettercharakter zurückfinden kann.

Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe ist vom 26. März bis 5. April (Ostermontag) als schwach ausgeprägt und so sind lediglich leichte und regional begrenzte Schauer zu erwarten. Wirklich turbulentes und aufregendes Wetter ist wenig wahrscheinlich.

Die Wetterprognose Ostern der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
1. April - Gründonnerstag +3 bis
+24 Grad
+12 bis
+14 Grad
2. April - Karfreitag +2 bis
+22 Grad
+13 bis
+15 Grad
3. April - Karsamstag +2 bis
+21 Grad
+11 bis
+13 Grad
4. April - Ostersonntag +2 bis
+21 Grad
+10 bis
+12 Grad
5. April - Ostermontag +4 bis
+19 Grad
+10 bis
+12 Grad

Mit dem Mittelwert liegen die Kontrollläufe exakt in dem Bereich, der für Anfang April normal ist, was den Wettertrend der letzten Tage nochmals bestätigt: Ein Jahreszeit-typisches Wetter über Ostern.

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