Skip to main content

Update: Wetter Ostern 2019 aktuelle Wetterprognose vom 29.03.2019 - Eine Hochdruckdominanz hat gute Chancen

| M. Hoffmann

Der Frühling ist in weite Ferne gerückt. Vieles deutet darauf hin, dass die erste April-Dekade zu kühl ausfallen wird. Doch gerade für das Wetter über Ostern sind das gute Aussichten.

Frühlingshaft frisch, so könnte man das aktuelle Wetter bewerten. Zwar wird es kurz vor dem Wochenende wieder wärmer, doch von Dauer ist das nicht. Bereits Anfang April sind Schnee- und Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab zu erwarten.

Der Grund für den Kaltluftausbruch ist ein Hochdrucksystem auf dem Atlantik und ein Tief über Skandinavien. Über der Mittelmeerregion fehlt ein stützenden Hochdrucksystem und so trogt das Tief über Mitteleuropa nach Süden aus und führt kalte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Schneefallgrenze kann zeitweilig bis auf die mittleren Lagen absinken. Mehr Details in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2019.

Frühlingsdurchbruch zu Ostern?
Frühlingsdurchbruch zu Ostern?

Kontrollläufe und Prognose-Modelle: Trogwetterlage dominiert die erste April-Dekade

In den letzten Wetterprognosen festigte sich die Hochdruckposition auf dem Atlantik, sodass im Zeitraum vom 3. bis 10. April immer wieder Tiefdrucksysteme aus nördlichen Richtungen nach Deutschland abtropfen können. Die Temperaturen verhalten sich leicht zu kühl bis Jahreszeiten-typisch, doch für alle - die sich den Frühling herbeiwünschen - bedeutet das, dass man sich noch etwas in Geduld üben muss. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für den Frühling und Sommer 2019.

Gestörtes Zirkulationsmuster

Dieses Hochdrucksystem auf dem Atlantik blockiert die Tiefdrucksysteme, bzw. zwingt sie auf eine deutlich nördlichere Zugbahn. Eine normale West-Ost Zirkulation ist somit erst einmal vom Tisch. Besonders deutlich zeigt sich dieses gestörte Strömungsmuster in der nachfolgenden Wetterkarte, welche geradezu ein Paradebeispiel für eine gut ausgeprägte Trogstruktur ist. Die Hochdrucksystem links und rechts von dem Tief stützen dieses Konstrukt. Eine längere Wartezeit auf den Frühling wäre so vorprogrammiert.

Gestörtes Zirkulationsmuster mit Trog Mitteleuropa
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Gestörtes Zirkulationsmuster mit Trog Mitteleuropa © www.meteociel.fr

Wetteraussichten für Ostern 2019: Kein Trog hält ewig

Wie wird das Wetter an Ostern 2019? Viele solcher und ähnlicher Anfragen erhalten wir in den letzten Tagen häufiger. Kein Wunder, beginnen doch bereits am 12. April in einigen Bundesländern die Osterferien. Zeit, dass man sich das Osterwetter einmal genauer anschaut.

Erhaltungsneigung und Ausgleichsverhalten

Das Wetter im März 2019 war durchwachsen und über weite Teile zu nass. Letzten Endes aber wird der März voraussichtlich mit einem Temperaturüberschuss von rund +2,4 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm ausfallen können.

Anfang April bleibt der Wettercharakter durchwachsen und so ist seit Anfang März kaum mehr eine stabile Großwetterlage möglich gewesen (Erhaltungsneigung). Es ist also wieder an der Zeit, dass sich nach der Trogwetterlage im Verlauf der zweiten April-Dekade - und damit vor Ostern - noch eine Hochdruckdominanz aufbaut und somit das Wetter beständiger und auch wärmer werden lassen wird (Ausgleichsverhalten). Die Prognose-Modelle deuten das in ihren Wetterprognosen hin und wieder an und zeigt sich häufig in der Form, dass sich das Azoren- und Kontinentalhoch zu einer Hochdruckbrücke über Mitteleuropa oder dem nördlichen Europa zusammenschließen.

Hochdruckzone über Europa
Berechnung Großwetterlage nach Kontrolllauf: Hochdruckzone über Europa © www.meteociel.fr

Skandinavienhoch

Gerade im Zeitraum vom 15. bis 22. April zeigen sich in der Statistik häufiger mal Hochdruckgebiete über dem skandinavischen Raum. Zwar gehört diese Großwetterlage ebenfalls zu den gestörten Zirkulationen, doch sind diese deutlich trockener und auch milder. Der Frühling hätte nach dem Prinzip des sog. Ausgleichsverhaltens zu Ostern seine berechtigten Chancen.

Unterstützung erhält diese Variante momentan von den Kontrollläufen. In der nachfolgenden Wetterkarte wird der Mittelwert aller Berechnungen dargestellt. Was man sieht ist eine mehr oder minder gut ausgeprägte Hochdruckzone von Sibirien bis über das westliche Europa reichend.

Frühlingshoch kurz vor dem Osterfest?
Mittelwert aller Kontrollläufe: Frühlingshoch kurz vor dem Osterfest? © www.meteociel.fr

Der Polarwirbel hat auch noch ein Wörtchen mitzureden

Auch wenn - zum aktuellen Stand - vieles auf eine hochdruckdominierte Großwetterlage vor Ostern hindeutet, so ist dies keinesfalls gesetzt. Denn die Volatilität des Polarwirbels ist im eigentlichen Sinne verantwortlich für das Auf und Ab der Temperaturen im April. Ausgelöst wird das durch den steigenden Sonnenstand und den sich in Stratosphärenhöhe abschwächenden Polarwirbel.

Solange dieser Zustand anhält, sind apriltypische Wetterereignisse und rasche Wetterumschwünge weiterhin zu erwarten. Unterbunden werden kann das meist nur durch eine stabile Hochdruckwetterlage, wie sie bspw. im letzten Jahr zugegen war.

Der Stratosphärenwirbel schwächt sich weiter ab
Berechnung Stratosphäre nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der Stratosphärenwirbel schwächt sich weiter ab © www.meteociel.fr

Zonale Winde außergewöhnlich positiv

Ebenfalls in Stratosphärenhöhe können die Zonalen-Winde (West-Ost) entlang des 65. Breitengrades mit ausschlaggebend sein, wie sich eine Großwetterlage entwickelt. Normalerweise betragen die Windgeschwindigkeiten in dieser Höhe um den 20. April herum zwischen 2 bis 20 km/h. Aktuell betragen sie 90 km/h und werden bis Ostern (21. April) auf 140 km/h berechnet. Das ist außergewöhnlich, muss sich aber in den kommenden Tagen erst noch verifizieren.

Die Konsequenzen hieraus wäre eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine erhöhte Wetteraktivität in Bereich von Neufundland und Skandinavien. Entscheidend aber, ob sich die Westwindzone auch über Mitteleuropa zu Ostern durchsetzen könnte, wird die Hochdruckposition sein.

Wetterprognose des Langfristmodells: April zu warm, Ostern zu warm?

Das Langfristmodell berechnet zum aktuellen Stand den April 2019 mit einer Abweichung der Temperaturen von +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm. Da die erste April-Dekade etwas zu kalt ausfallen könnte, muss nach dieser Prognose die zweite und letzte Dekade normal bis zu warm ausfallen. Das betrifft größtenteils auch den Zeitraum rund um Ostern.

Das diese Wetterprognose plausibel erscheint, zeigt sich in der Niederschlagsprognose. Demnach soll der April zu trocken ausfallen. Das stützt den Wettertrend mit einer Hochdruckzone über Mitteleuropa, bzw. dem nördlichen Europa, so wie es mehrheitlich die Kontrollläufen auch berechnen. Anders formuliert könnte das Wetter an Ostern 2019 nicht nur warm, sondern auch trocken ausfallen.

Zusammenfassung

Wie das Wetter an Ostern im Detail werden wird, darüber lässt sich für den Moment nur spekulieren. Die Großwetterlage im März war über weite Strecken hinweg zonal (West-Ost) geprägt und beginnt nun mit dem April zu meridionalisieren (Nord-Süd, Süd-Nord), was die Chancen auf eine Hochdruckdominanz vor Ostern erhöht. Man wird abwarten müssen. In den kommenden Tagen werden die Wetterprognosen für das Osterwetter regelmäßiger aktualisiert.

Update der Wetterprognose vom 29.03.2019 um 20:04 Uhr
Der Trogansatz Anfang April wurde im Tagesverlauf bestätigt. So wird ein nasser und apriltypischer Wettercharakter bis zum 7./8. April sehr wahrscheinlich. Die Tageswerte liegen meist in einem Bereich zwischen +2 bis +7 Grad und können örtlich auf bis +12 Grad ansteigen.

Unter bestimmten Voraussetzungen wäre auch Schneefall bis auf die mittleren Lagen herab möglich.

Im Zeitraum vom 10. bis 15. April zeigt sich eine höhere Tendenz zum Aufbau einer Hochdruckbrücke von den Azoren, über Skandinavien bis über das westliche Russland reichen. Gelingt dieser Brückenschlag, so handelt es sich um eine gestörte Zirkulation, was die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik blockiert und über Deutschland, Österreich und der Schweiz vor Ostern für einen ruhigen Wettercharakter sorgt.

Gelingt und stabilisiert sich die Hochdruckbrücke, so hält der Frühling vor Ostern Einzug
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Gelingt und stabilisiert sich die Hochdruckbrücke, so hält der Frühling vor Ostern Einzug © www.meteociel.fr


Gelingt der Brückenschlag jedoch nicht, so bleibt die Lücke zwischen den beiden Hochdrucksystemen bestehen und weitere Tiefdrucksysteme können aus nördlichen Richtungen nach Mitteleuropa ziehen, was vor Ostern für einen unterkühlten und nassen Wettercharakter sorgen kann.

Andernfalls kann der Trog - auch zum Start in die Osterferien - das Wetter über Mitteleuropa weiterhin dominieren
Berechnung Großwetterlage nach Kontrolllauf: Andernfalls kann der Trog - auch zum Start in die Osterferien - das Wetter über Mitteleuropa weiterhin dominieren © www.meteociel.fr


So oder so, eine Westwindzirkulation scheint in der zweiten April-Dekade wenig wahrscheinlich zu sein. Vielmehr wird die Entscheidung zwischen einer Hochdruckbrücke/Skandinavienhoch, oder einem Trog über Mitteleuropa ausgemacht. Die Kontrollläufe stützen weiterhin eine Hochdruckzone bis nach Mitteleuropa reichend. Von gradientenstarken Großwetterlagen (Wind, Sturm und viel Regen) ist in der Zeit vor Ostern wenig zu sehen.
Gradientenschwache Großwetterlage nach dem Mittelwert der Kontrollläufe
Gradientenschwache Großwetterlage nach dem Mittelwert der Kontrollläufe © www.meteociel.fr


Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)