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Wetter an Ostern 2015 - Wettertrend vom 28. März

| M. Hoffmann
Bis zum Karfreitag zeigt sich in den aktuellen Simulationen der Wettermodelle eine turbulente Wetterentwicklung, welche durchaus Potential für Unwetterereignisse hat - insbesondere für Anfang der kommenden Woche werden auch Starkwind-, mit Potential für Extremwindereignisse simuliert und auch im Niederschlagsverhalten zeigt sich mit möglichen Niederschlagssummen von 40-70 l/m² (in Staulagen auch über 100 l/m²) bis einschließlich dem 2. April eine erhöhte Wetteraktivität. Der Grund hierfür ist ein Zentraltief über dem skandinavischen Raum, welches das Wetter über Mitteleuropa weitestgehend beeinflussen und im Verbund mit dem Azorenhoch weitere Tiefdruckausläufer über dem Atlantik advehieren kann. In Teilen kommt es zu sog. Randtiefentwicklungen, wobei die gefährlichen Schnellläufer Systeme nicht ausgeschlossen werden. Die Wetterlage selbst wird als Westwindzirkulation bezeichnet. Die spannende Frage: ist auch über Ostern mit Starkwindereignissen, kühlen Temperaturen und reichlich Niederschlag zu rechnen, oder könnten sich auch Möglichkeiten einer ruhigeren und vielleicht auch wärmeren Wetterlage ergeben? So einfach bleibt die Frage nicht zu beantworten. Zwar gibt es nach einer erhöhten Wetteraktivität durchaus öfters Phasen einer Wetterberuhigung mit einer raschen Erwärmung, schaut man sich jedoch die zu Grunde liegende Zirkulationsstruktur an, so meridionalisiert diese sich zunehmend über Mitteleuropa. Was bedeutet das? Vereinfacht ausgedrückt wölbt sich das Azorenhoch nach Norden auf und blockiert den Nachschub an Tiefdrucksystemen für das Tief über Skandinavien. Im Süden fehlt der hohe Luftdruck und das Tief "tropft" nach Süden ab und meridionalisiert dabei die Grundströmung über Mitteleuropa (Nord-Süd Ausrichtung). Diese Variante war in den Wettermodellen in den letzten Tagen für das Wetter an, bzw. über Ostern die favorisierte Variante. Daran hat sich auch heute nichts verändert. In einigen Varianten der Kontrollläufe können auch Luftmassen arktischen Ursprungs direkt "angezapft" werden, so dass die Schneefallgrenze am Ostersonntag bis auf 500 Meter absinken kann und somit auch in tieferen Lagen Schnee-, Schneeregen- und Graupelschauer möglich sein können. Deutlicher wird dieser kühle bis normale Temperaturtrend zu Ostern anhand der Kontrollläufe. Hier liegt das Temperaturspektrum bspw. am 3. April (Karfreitag) zwischen +0/+12 Grad (Mittelwert: +6/+8 Grad) und am 6. April (Ostermontag) zwischen +4/+16 Grad (Mittelwert: +8/+10 Grad). Die Temperaturverhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+6) / normal (+6/+12) / zu warm (>+12) liegen an Ostersonntag zwischen 35/45/20 - gesichert ist zum heutigen Stand noch nichts, der Trend geht jedoch in Richtung normale bis leicht zu kühle Temperaturverhältnisse bei einem wechselhaften und winden Grundcharakter. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:50 Uhr in einem Update von dieser Wetterprognose zum Wetter an Ostern.
Update:
Für Meteorologen und alle die sich für das Wetter interessieren steht eine abwechslungsreiche und spannende Zeit bevor. Mit einem Kerntief über dem skandinavischen Raum und einem relativ flachen Gradientenverlauf des Azorenhochs ergibt sich eine Tiefdruckrinne, welche im Zeitraum vom 29. März bis zum 3. April zwischen Neufundland, Island und Skandinavien verläuft und Mitteleuropa liegt direkt im südlichen Gradienten der Tiefdruckrinne, so dass Randtiefentwicklungen mit Starkwindereignissen sehr wahrscheinlich und Extremwindereignisse nicht auszuschließen sind. Der voraussichtliche Höhepunkt der Starkwindphase wird für Dienstag simuliert. Oftmals kippt im weiteren Verlauf mit einem Tiefdrucksystem über Skandinavien das Zirkulationsmuster, so dass das Azorenhoch nach Westen ausweicht oder sich gen Norden aufwölben kann und nachfolgen das Zirkulationsmuster über Mitteleuropa meridionalisiert. Das bleibt auch heute Abend nach den gängigsten Varianten der Wettermodelle über Ostern der Fall. Nun entspricht so eine Nord-Süd Ausrichtung auch nicht dem normalen Zirkulationsmuster, so dass man bei einer entsprechenden Stabilität des Musters auch von einer gestörten Zirkulation sprechen kann. Das dies über Ostern wahrscheinlicher wird, zeigen beide Wettermodelle mit einem mäandrieren der Gradienten zueinander, so dass ein weiteres Andauern der aktiv-dynamische Westwetterlage über Ostern weniger wahrscheinlich ist. Stattdessen ist zum heutigen Stand immer wieder mit kurzen Schauern - zumeist als Regen - kurzweilig aber auch als Schnee-, Schneeregen oder Graupelschauer bei Temperaturen zwischen +3/+8 Grad zu rechnen. Wie wahrscheinlich ist der normale bis leicht zu kühle Temperaturtrend an Ostern? Die Kontrollläufe simulieren am 5. April (Ostersonntag) ein Temperaturspektrum von +1/+10 Grad bei einem Mittelwert von +5/+7 Grad bei einer nachlassenden Niederschlagstendenz.

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