Was hat es mit dem neuen Klimamittelwert auf sich - wird der Klimawandel weggerechnet oder gar verfälscht?
Nun ist es schon einige Monate her, dass der neue klimatologische Mittelwert um die Jahre 1991 und 2020 offiziell geworden ist. Es ist schon verblüffend, wie stark ein neues Klimamittel die Meinungen der Bevölkerung verändern kann. Wird die Zahl der Wissenschaftsleugner gerade aus diesem Aspekt weiter ansteigen?
Nun ist es schon einige Monate her, dass der neue klimatologische Mittelwert um die Jahre 1991 und 2020 offiziell geworden ist. Es ist schon verblüffend, wie stark ein neues Klimamittel die Meinungen der Bevölkerung verändern kann. Wird die Zahl der Wissenschaftsleugner gerade aus diesem Aspekt weiter ansteigen?
Was ist das klimatologische Mittel?
Es ist eine Leitlinie für alle Meteorologen und Klimatologen. Es bildet das arithmetische Mittel - umgangssprachlich den Durchschnitt - der Luftmassentemperatur aus den letzten 30 Jahren ab. Dieser Mittelwert entscheidet darüber, ob das Wetter über Deutschland im Vergleich als zu warm
oder zu kalt
definiert wird und hat letztlich eine große Bedeutung, wenn ein Monat oder ein Jahr mit dem Klimawandel gegenübergestellt wird. Und genau da gibt es die Herausforderungen, die das neue Klimamittel mit sich bringt. Nun ist es so, dass die Erde sich offensichtlich in den letzten 30 Jahren im Vergleich zum Klimamittel 1961 und 1990 stark erwärmt hat. Die neue Mittellinie liegt – je nach Jahreszeit – um +1,0 bis +1,5 Grad höher als im alten Mittel.
Es wird - unabhängig vom Klimamittelwert - wärmer
Die oben abgebildete Grafik verdeutlicht dies noch einmal. Es kann also festgehalten werden: Die Jahre 1991 und 2020 waren im Mittel sowohl auf der gesamten Welt, als auch in Deutschland viel wärmer als die Jahre 1961 und 1990.
Ist es schlau ein neues Klimamittel zu erstellen?
Hier scheiden sich die Geister. Auf wissenschaftlicher Seite stellt das neue Mittel eine verzerrte Sichtweise dar. Denn die Monate können im Vergleich wieder kälter ausfallen, obwohl die Klimaerwärmung kontinuierlich zunimmt. Böse Zungen könnten die Behauptung aufstellen, dass der Klimawandel gar nicht mehr existiere.
Beispiel gefällig? Das Wetter im Sommer 2020 war nach dem Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,9 Grad zu warm. Gegenüber dem Mittelwert von 1991 und 2020 war der Sommer mit einer Differenz von +0,6 Grad nahezu normal.
Andererseits - und das ist die positive Seite des neuen klimatologischen Mittels - kann ein besseres Bild der letzten Jahre entwickelt werden. Zudem kann in Erfahrung gebracht werden, wie die kommenden Monate zur nahen Vergangenheit stehen.
Fazit:
Es ist sicherlich sinnvoll das Klimamittel regelmäßig anzupassen, da sich das Klima auf lange Sicht ständig ändert – vor allem in unserer heutigen Zeit. Jedoch darf nicht der Überblick über die Klimakatastrophe verloren werden, da eine Erwärmung in neueren Mittelwerten relativiert
wird. Jedem sollte bewusst sein, dass wenn kommende Monate zu kalt ausfallen sollten, es nicht unbedingt am zu kalten Wetter, sondern am verzerrten Bild des neuen Klimamittels liegt.
Zitat: However, the period from 1961 to 1990 has been retained as a standard reference period for long-term climate change assessments. https://community.wmo.int/wmo-climatological-normals
Wie wir mit dem neuen Klimamittelwert umgehen
Wir folgen der Empfehlung der WMO (World Meteorological Organization) die Periode von 1961 und 1990 als Standard-Periode in den Vergleichen zu nehmen. Stets wird in unser Faktenübersicht und auch in den Rückblicken der neue – wärmere – Mittelwert von 1991 und 2020 mit benannt. Das sorgt für Transparenz und ein jeder kann sich daraus seine eigene Meinung bilden.