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Bilanz der Unwetter über Deutschland: Gewitterherde sorgten für Starkregen, Blitz-, Hagelschlag und Extremwindereignisse

| C. Bertram
Gewitter mit einer Böenfront

Subtropische Luftmassen entladen sich am heutigen Sonntag und in der Nacht auf Montag über Deutschland. Wo ist mit Unwettern zu rechnen und wie steht es um die Gefahr von Tornados?

Unwetter über Deutschland. Gleich vorweg, es empfiehlt sich heute, die Warnhinweise und die Unwetterwarnungen zu beachten. Die Gewitter teilen sich in zwei Cluster auf. Der erste Schwerpunkt war bereits über dem Norden und dem Süden aktiv und die Lage beruhigt sich nun vorübergehend.

Schwül-warm

Die Sonne wird sich zum Nachmittag wieder häufiger zeigen und dann geht es mit dem schwül-warmen Gemisch zur Sache. Mächtige Quellwolken schießen hoch und entladen sich in lokalen Gewittern. Ab den späten Nachmittagsstunden zieht von Südwesten ein zweiter Gewittercluster auf und dehnt sich über Baden-Württemberg und Bayern aus. Dort steigt das regionale Potential schwerer Unwetter an.

Unwetter

Noch in der ersten Nachthälfte dehnt sich der Gewittercluster weiter nach Norden aus und können im Schwerpunkt entlang einer gedachten Linie von Stuttgart und Rostock zu schweren und unwetterartigen Gewittern sorgen. Mehr zum Schwerpunkt des Gewitterclusters in der Gewitterprognose.

Wie hoch ist das Gefahrenpotential?

Die Gewitterherde können über den betroffenen Regionen binnen kürzester Zeit zu Niederschlagsmengen von 30 bis 50 und örtlich bis 60 l/m² sorgen. Überflutete Straßen, Tunnels oder Unterführungen sind möglich. Durch die voraussichtlich hohe Blitzrate ergibt sich die Gefahr von Blitzschlag.

Da die Turbulenzen hoch sind und die Luftmassen innerhalb einer Superzelle ordentlich durchmischt werden, kommt es zu sog. Böenwalzen und Downburst-Varianten. Heftige Winde sind die Folge, die zu stürmischen Winden führen können. Zudem sind diese Auf- und Abwinde ideale Voraussetzungen für Hagelschlag. Korngrößen von bis zu 5 cm sind möglich.

Tornado?

Das Potential für Extremwindereignisse ist vorhanden und das lokale und stark begrenzte Auftreten von Tornados ist bei dieser Wetterlage nicht auszuschließen. Verbreitet aber wird der Wind in der Nähe von Gewittern mit kräftigen Windböen von 110 bis 120 km/h auf sich aufmerksam machen können, was wiederum den Bäumen zu schaffen macht. Umstürzende Bäume sind möglich.

Bilanz

Die höchste Temperatur wurde um 12:50 Uhr mit +36,0 Grad über Manschnow (Brandenburg) registriert. Der meiste Niederschlag ging mit 42,0 l/m² über Carlsfeld (Sachsen-Anhalt) nieder, gefolgt mit 39 l/m² von Schleusingen (Thüringen) und 37,4 l/m² über Dinkelsbühl (Bayern). Insgesamt wurden 41.000 Blitze gezählt. Es gab zahlreiche Rotationsbewegungen, was den Rückschluss auf Extremwindereignisse in Form von Tornados zulässt, doch ist es im Moment noch zu früh um als gesichert zu gelten. Wir reichen die Daten im Tagesverlauf nach.

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