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Wir klären auf: Ist die Hitze noch normal?

| M. Hoffmann
Ist die Hitze noch normal?
Ist die Hitze noch normal?

Die Hitze hat Deutschland momentan fest im Griff und am 17. Juni wurde der Erste und am heutigen 18. Juni mit +35,6 Grad der zweite Wüstentag des Jahres erreicht. Gab es da früher auch schon, oder hat sich das in Zeiten der Klimaerhitzung markant verändert?

Die hohen Temperaturen geben derzeit vielen unseren Lesern Anlass, um einmal nachzufragen, ob das mit der Hitze noch normal ist oder ob das nun unmittelbar mit der Klimaerhitzung zu tun hat? Wir stöbern einmal im Archiv und haben interessantes feststellen können.

Nicht normal

Selbst im Hochsommer sind Temperaturen von mehr als +30 Grad eher selten. Vielmehr erstrecken sich die Temperaturen in einem Spektrum, dass zwischen +22 bis +27 Grad liegen kann. Das ist das, was für den Sommer normal ist. Das hat sich jedoch in den letzten 20 Jahren verändert und ganz speziell in den letzten 4 Jahren. Anders formuliert sind die aktuellen Temperaturen gegenüber dem vieljährigen Mittelwert um +8 bis +14 Grad zu warm! Das ist schon einmal eine Ansage.

Früher gab es nur wenige Hitzetage

Wir schauen einmal zurück - weit zurück. Und damit man die Daten gut miteinander vergleichen kann, nehmen wir jeweils den 30-jährigen Mittelwert und reproduzieren daraus die durchschnittliche Anzahl an Hitzetagen - also die Tage, an denen die Temperatur die +30 Grad-Marke überschritten hat und betrachten die Monate Juni, Juli und August von 1881 bis 2020.

Sommer- und Hitzetage
Zeitraum Sommertage (>+25 Grad) Hitzetage (>+30 Grad)
1881 - 1910 21,3 Tage 3,6 Tage
1891 - 1920 21,4 Tage 3,7 Tage
1901 - 1930 21,1 Tage 3,9 Tage
1911 - 1940 22,8 Tage 3,4 Tage
1921 - 1950 24,4 Tage 5,4 Tage
1931 - 1960 23,9 Tage 4,8 Tage
1941 - 1970 22,5 Tage 4,6 Tage
1951 - 1980 21,2 Tage 3,6 Tage
1961 - 1990 22,8 Tage 4,0 Tage
1971 - 2000 25,3 Tage 5,0 Tage
1981 - 2010 28,7 Tage 6,4 Tage
1991 - 2020 32,3 Tage 8,3 Tage
2001 - 2020 34,0 Tage 9,1 Tage

Zunahme an Sommer- und Verdoppelung der Hitzetage

Lange Zeit bliebt das Verhältnis stabil und schwanke zwischen drei und fünf Hitzetagen. Ab 1981 hat sich das gravierend verändert und bis in die aktuelle Dekade hat sich die Anzahl der Hitzetage von mehr als +30 Grad verdoppeln können.

Betrachtet man die Steigerungsrate der Sommertage, so hat diese sich von durchschnittlich von 24 Tage auf 33 Tage um 37,5 Prozent steigern können.

Auf den Punkt gebracht: Es wird wärmer

Es wird nicht nur gefühlt wärmer. Tatsächlich steigt die Anzahl der Sommer- und Hitzetage kontinuierlich an und die Begrifflichkeit von Wüstentagen - also mit Temperaturen von mehr als +35 Grad nimmt von Sommer zu Sommer zu - bislang kontinuierlich.

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