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Hitze, Unwetter und Starkregen - Der Juni der Superlative oder der Rekorde?

| P. Stratmann
Zwischen Hitze und Sommer - Der Juni ein Monat der Superlative?

Der Hochsommer fährt in dieser Woche auf vollen Touren und die Temperaturen streben in Richtung der +35 Grad-Marke und ermöglichen so den ersten Wüstentag des Jahres. Doch nicht nur das - auf dem Atlantik braut sich etwas zusammen, dass zum Ende der Woche zu weiteren - schweren - Unwettern führen kann. Der Juni, ein Monat der Superlative und möglicherweise auch der Rekorde?

Temperaturen von mehr als +25 Grad sind im Juni ungewöhnlich. Mehr als +30 Grad außergewöhnlich und alles, was über die +35 Grad-Marke hinausgeht, ist selbst für den Sommer bemerkenswert. Das unterstreicht einmal mehr, wie außergewöhnlich die aktuelle Wetterlage ist.

Viel zu warm

Die vorläufige Spitze der Hitzewelle wird für den 17./18. Juni simuliert. In diesem Zeitraum liegen die Temperaturen um 8 bis 14 Grad über dem, was für die Jahreszeit normal wäre. Zudem ist der Juni zum aktuellen Stand schon um +2,5 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm (91/20: +1,5 Grad). Man braucht also kein Experte zu sein, um das Wetter im Juni als zu warm zu definieren.

Rekordhitze oder einfach nur Hitze?

Die höchste jemals in einem Juni gemessene Temperatur wurde am 30. Juni 2019 mit +39,6 Grad über Bernburg/Saale (Sachsen-Anhalt) registriert. Dass dieser Rekord in den kommenden Tagen eingestellt werden kann, ist möglich, doch weniger wahrscheinlich. Regionale Wettermodelle berechnen das Maximum der Hitze bei +38 Grad. Doch gibt es orografische Gegebenheiten sowie die Beton-Ballungsgebiete, wo das Erreichen des Rekordes nicht ausgeschlossen werden kann.

Heftige Unwetter mit Tornado, Blitz und Hagelschlag

Es gab in diesem Monat schon eine Häufung von unwetterartigen Wetterereignissen. Mit 99,6 l/m² wurde am 6. Juni 2021 über Dillingen (Bayern) die höchste Niederschlagsmenge eines Tages registriert. Das ist noch weit vom Rekord vom 29. Juni 2017 entfernt, als über Berlin Tegel eine 24-stündige Niederschlagssumme von 196,9 l/m² gemessen wurde.

Aber was nicht ist, kann noch kommen. Werden die heißen Luftmassen von einem Tief verdrängt, kommt es in der Umstellungsphase zu erheblichen Turbulenzen und da die Luftmassen voll mit Energie sind, kann es im Zeitraum vom 18. bis 23. Juni über Deutschland zu schweren Unwettern kommen und das Auftreten regionaler Tornados bleibt ein Thema. Dass der Niederschlagsrekord aus dem Jahre 2017 aber eingestellt werden kann, ist fraglich - zu extrem war das Wetter damals. Das Potential aber ist vorhanden.

Der Sonnenschein

Den meisten Sonnenschein gab es über Deutschland mit 306,1 Stunden im Juni 2019. Auch damals war das Wetter ungewöhnlich. Aktuell liegt die Sonnenscheindauer bei 110 Stunden und da die kommende Wetterentwicklung mehr zu Schauern und Gewittern neigt, ist ein Rekord in Sachen Sonnenschein sehr unwahrscheinlich.

Auf den Punkt gebracht: den Temperaturrekorden sehr nahe

Das Potential den Temperaturrekord zu knacken ist vorhanden und an einigen Wetterstationen werden auch neue Allzeitrekorde aufgestellt werden können. Was einen aber aufhorchen lässt, ist die Tatsache, dass alle Rekorde aus einem Zeitraum der letzten drei Jahre entstammten. Der wärmste Juni stammt aus dem Jahr 2019, der um satte +4,38 Grad zu warm war. Das ist zwar im Juni 2021 mit der Vielzahl an Schauern und Gewittern nicht zu erwarten, doch sollte sich das Tief westlich von Europa nur ein Tick anders verhalten, so steigt das Potential, dass dieser Juni als einer der wärmsten Junimonate in die Wettergeschichte eingehen kann.

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