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Langfristprognose: Wie wird der Sommer 2020 und welche Großwetterlage setzt sich im Siebenschläferzeitraum durch?

| C. Bertram
Welche Großwetterlage setzt sich im Siebenschläferzeitraum durch und was bedeutet das für den Sommer 2020?
Welche Großwetterlage setzt sich im Siebenschläferzeitraum durch und was bedeutet das für den Sommer 2020?

Der Siebenschläferzeitraum steht bevor - wie stellt sich die Großwetterlage ein und wie sieht die Wetterprognose der Langfristmodelle für den Sommer 2020 aus?

Der Sommer 2020 war bisweilen um 1,5 Grad zu warm und in Betrachtung der Niederschlagssummen im Flächenmittel mit einer Sollerfüllung von 95 Prozent normal - auch wenn es regional große Unterschiede gab. Ein nachhaltig stabiles Sommerwetter hat es bislang noch nicht gegeben.

Der Siebenschläferzeitraum

Momentan befinden wir uns noch bis zum 10. Juli im sog. Siebenschläferzeitraum und die Großwetterlage, die sich in diesem Zeitraum wird einstellen können, hat gute Chancen auch den weiteren Verlauf des Sommers beeinflussen zu können. Ein Lostag könnte mit dem 7. Juli bevorstehen. Nicht nur die Kontrollläufe berechnen eine Stabilisierung, auch die Vorhersage-Modelle berechnen zum 7. Juli den Aufbau eines Hochdrucksystems über Mitteleuropa. Weitere Informationen hierzu: Wetterprognose Sommer 2020.

Stabiles Sommerwetter?

Doch das Hochdrucksystem ist in seiner Struktur als schwach zu bewerten, doch sollte es dem Hoch gelingen sich zum einen über Mitteleuropa zu festigen und sich im weiteren Verlauf über Skandinavien ausdehnen können, so wäre das die Großwetterlage, die den Sommer weitgehend beeinflussen könnte.

Der durchwachsense Sommer

Gelingt aber im Gegenzug den atlantischen Frontensystemen der Durchbruch nach Skandinavien, so wird der wechselhafte, unbeständige und in Teilen auch unwetterartige Sommer geradewegs so weitergehen, wie wir ihn bisher erleben konnten. Die Natur wird sich freuen!

Beide Varianten sind möglich und der 7. Juli kristallisiert sich dabei als Lostag heraus.

Noch ist nichts entschieden: Der Siebenschläferzeitraum zwischen einer kühlen und warmen Großwetterlage
Wetterprognose nach Kontrollläufen - Noch ist nichts entschieden: Der Siebenschläferzeitraum zwischen einer kühlen (li.) und warmen (re.) Großwetterlage
© www.meteociel.fr

Das Wetter im Juni

Der Juli ist weitgehend abgehakt. Die Niederschlagsausbeute wird im Vergleich zum vieljährigen Sollwert am Ende leicht zu nass ausfallen können, während die Temperaturen mit einer Abweichung vom vieljährigen Mittelwert von +1,4 bis +1,6 Grad zu warm ausfallen werden. Im Fazit ist der Juni 2020 zu warm und durchwachsen.

Das Wetter im Juli

Im Trend wird der Juli 2020 von allen Langfristmodellen zu warm berechnet. Das europäischen Wettermodells ist mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad konservativer, als das CFSv2 Modell und der NASA, die den Juli mit einer Differenz zum vieljährigen Mittelwert mit +1 bis +2 Grad zu warm simulieren.

Als durchwachsen ist die Niederschlagsprognose zu bewerten. Das europäische Prognosemodell lässt die Möglichkeit eines zu nassen Sommermonats bestehen, während die NASA in die leicht zu trockene und das CFSv2 Model den Juli deutlich zu trocken berechnet.

Zusammenfassung Juli:

Im Trend soll auch der Juli 2020 zu warm ausfallen können. In Sachen Niederschlagsprognosen gibt es eine breite Streuung, was u.a. auch im Lostag um den 7. Juli herum liegen kann (setzt sich das Hoch durch?).

Das Wetter im August

Alle Langfristmodelle stimmen darin überein, dass der August 2020 im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert um +1 bis +2 Grad zu warm wird ausfallen können. Unterschiede zeigen sich in der Niederschlagsprognose. Einen zu trockenen August berechnet das CFSv2 und das europäische Modell, während die NASA den August etwas zu nass berechnet.

Zusammenfassung August:

Der Wettertrend für den August wird von den Langfristmodellen in der Temperaturfrage einheitlich zu warm simuliert. Die Niederschlagsprognose aber ist nicht einheitlich und hat mit der NASA eine zu nasse Variante. Sollte sich das Hoch im Juli aber durchsetzen können, so wäre auch der August davon noch betroffen.

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2020 +1,4 bis +1,6 Grad Trend: normal bis etwas zu nass
Juli 2020 +1 bis +2 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
August 2020 +1 bis +2 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2020
Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2020

Zusammenfassung: Ein abwechslungsreicher und zu warmer Sommer 2020

Der Juni könnte schon typisch für den ganzen Sommer sein. Immer wieder kommt es zu Niederschlagsereignissen, die auch kühlere Phasen hervorbringen können. Am Ende aber überwiegt ein etwas zu trockener und zu warmer Sommer 2020.

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