Halbzeitbilanz Juni 2020: Überraschend normal
Der Juni war bislang geprägt durch markante Temperatursprünge und teil unwetterartigen Wettererscheinungen. In Summe aber präsentiert sich der Juni zur seiner Halbzeit aber anders als gedacht.
Nach einem zu trockenen März und einem deutlich zu trockenen April und Mai legt sich der Juni nun ins Zeug um das Niederschlagsdefizit der letzten Monate auszugleichen, doch sind die vorläufigen Zahlen eher ernüchternd.
Die Temperaturen
Der Juni begann sommerlich, doch dann kam es mit einem regelrechten Temperatursturz zur Wettersingularität der Schafskälte. Aus einem Temperaturüberschuss wurde ein Temperaturdefizit, das sich mit den teils sommerliche warmen Temperaturen aber zwischenzeitlich ausgeglichen hat und so ist der Juni zur Monatsmitte mit einer Abweichung von +0,03 Grad als normal zu bewerten.
Mit +0,5 Grad war es am 1. Juni über dem Oberharz am kältesten (mal abgesehen von der Zugspitze mit -5,9 Grad am 8. Juni), aber auch sonst gab es rund um die Schafskälte verbreitet Nächte, bei denen die Werte unter die +5 Grad Marke absanken.
Das ist insofern bemerkenswert, da am 2. Juni noch verbreitet Werte von +26 bis +30 Grad (Trier) registriert wurden. Sommerlich warm begann dann die zweite Juni-Dekade mit dem bisherigen Höchstwert, der am 13. Juni mit +34 Grad über Coschen aufgestellt wurde. Aber auch sonst wurden am 13. Juni verbreitet die hochsommerliche Marke von +30 Grad überschritten.
Eine normale, aber regional sehr ungleiche Niederschlagsverteilung
In einem breiten Streifen von Rostock, Thüringen, Bayerischer Wald bis zur Zugspitze konnte der Juni sein Niederschlagssoll von 85 l/m² (Weitere Daten und Fakten zum Wetter Juni) schon erfüllen, bzw. übererfüllen. Weiter nach Westen und Osten aber war der Juni bislang zu trocken. In Summe gleicht sich das wieder aus und der Juni hat zur Halbzeit sein Niederschlagssoll zu rund 54 Prozent erfüllen können.
Den wenigsten Niederschlag gab es bislang mit 2,3 l/m² (3,6 Prozent) über Golßen-Mahlsdorf (Brandenburg), während über Westdeutschland bei Hörstel-Riesenbeck (Nordrhein-Westfalen) es mit 3,2 l/m² (4,4 Prozent) ebenfalls nur sehr wenig Regen zu verzeichnen gab.
Den meisten Niederschlag gab es mit 206,1 l/m² über Oberstdorf-Birsgau am bayerischen Alpenrand und entlang von Rostock bis zur Zugspitze wurden verbreitet die 100 l/m² Marke erreicht, bzw. überschritten.
Etwas zu wenig Sonnenschein
Der Juni konnte bislang seinen Sonnenscheinsollwert nur zu 42 Prozent erfüllen. Vor allem über dem Südwesten und Nordwesten, sowie über dem Bayerischen Wald und dem südlichen Mittelgebirgsrand schien die Sonne vergleichsweise wenig. Den niedrigsten Wert konnte mit 51,2 Sonnenstunden über dem Schwarzwald registriert werden, während über Arkona mit 140,3 Stunden die Sonne vergleichsweise häufig schien. Im Schnitt bringt es der Juni auf 198 Stunden (aktuell: 85,2 Stunden)
Wie sich das Wetter im Juni weiterentwickelt, können Sie in den täglichen Wetterprognosen zum Wetter Juni, zum Wetter Juli und Sommer 2020 nachlesen.