Skip to main content

Halbzeitbilanz Mai 2020: Zu kalt, zu trocken mit normaler Sonnenscheindauer

| M. Hoffmann
Ein kühler und über dem Süden durchwachsener Mai 2020

Das Wetter im Mai kann zur Halbzeit als zweigeteilt bewertet werden. Bisher gab es deutlich zu warme und auch zu kalte Phasen und Schneefall und Frost waren auch dabei. Vor allem aber beim Niederschlag zeichnet sich ein Süd-Nord-Gefälle ab.

Überraschend ist das nicht, was der Mai bislang für ein Wetter abliefert. Zeigte sich nach einem warmen Winter, sowie März und April ein häufig durchwachsener Mai mit kühleren Tendenzen - Erinnerungen an den Mai 2019 werden wach.

Die Temperaturen

Gemessen am langjährigen Mittelwert war der Mai 2020 mit einer durchschnittlichen Temperatur von +10,06 Grad gegenüber seinem langjährigen Mittelwert von 1961 - 1990 um -2,05 Grad zu kalt. Dabei zeigt sich ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. Betrug über Bayern und Baden-Württemberg das Defizit -1,7 bzw. -1,1 Grad, so war es über Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit einer Abweichung von -2,5 bis -2,7 Grad noch etwas frischer.

Zu verdanken ist der frische Mai einem zu kühlen Monatsauftakt, gefolgt von einer - kurzen - wärmeren Periode, bevor die Eisheiligen am 11. Mai pünktlich zuschlugen. Der tiefste Wert wurde am 8. Mai mit -5,1 Grad über Perl-Nennig registriert, während tags darauf am 9. Mai mit +28,4 Grad über Lingen der Höchstwert erreicht wurde. Somit hatte der Mai 2020 bislang sowohl etwas vom Spätwinter, als auch etwas vom Sommer zu bieten.

Der Mai 2020 war bislang deutlich zu kalt
Der Mai 2020 war bislang deutlich zu kalt
© www.mtwetter.de

Ungleiche Niederschlagsverteilung

Über dem Süden gab es bislang ausreichend Niederschlag. Besonders entlang eines Streifens vom Saarland bis nach Sachsen wurde der vieljährige Sollwert des gesamten Monats schon nahezu erfüllt. Weiter nach Norden aber bleibt die seit Mitte März anhaltende Trockenheit präsent, was die Sorgenfalten vieler tiefer werden lässt. Dort wurden gerade einmal zu 10 bis 20 Prozent des Monatssolls erfüllt. Aber auch über dem Süden gibt es noch ein paar trockene Lücken.

In Summe aber erfüllt der Mai zur Halbzeit sein Soll etwa zu 35 Prozent und ist damit zu trocken. Den meisten Niederschlag gab es mit 107 l/m² über Mespelbrunn (Bayern), während es über List auf Sylt mit 3,1 l/m² nahezu trocken blieb. Den höchsten Tagesniederschlag gab es am 11. Mai mit 77,2 l/m² ebenfalls über Mespelbrunn zu vermelden.

Die Eisheiligen hatten am 12. Mai aber auch etwas Schnee zu bieten. So konnte sich in Lagen ab ca. 600 Meter eine dünne Schneedecke von 1 bis 4 cm ausbilden.

Der Mai 2020 war bislang zu trocken
Der Mai 2020 war bislang zu trocken
© www.mtwetter.de

Ausgeglichene Sonnenscheindauer

Der Mai konnte bislang seinen vieljährigen Sollwert an Sonnenschein zu 48 Prozent erfüllen. Das ist in der Fläche ein normaler Wert, doch gibt es bei genauerer Betrachtung deutliche Unterschiede. Über dem Osten und Süden wurde die Sonnenscheindauer zu etwa 40 Prozent und über dem Westen und Norden zu 56 Prozent erfüllt.

Den meisten Sonnenschein gab es mit 143,6 Stunden am Leuchtturm Alte Weser, während mit 60,3 Stunden über Oberstdorf die Sonne verhältnismäßig seltener zum Vorschein kann.

Im Flächenmittel eine normale Sonnenscheindauer
Im Flächenmittel eine normale Sonnenscheindauer
© www.mtwetter.de

Wie sich das Wetter im Mai weiterentwickelt, können Sie in den täglichen Wetterprognosen zum Wetter Mai, zum Wetter Pfingsten und Sommer 2020 nachlesen.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)