So war das Wetter im Frühling 2018: zu warm, zu trocken und viel Sonnenschein
Ein Wetterphänomen, dass sog. Major-Warming in Stratosphärenhöhe sorgte schon im Februar 2018 für deutlich zu kalte Temperaturen, aber mit der nachhaltigen Störung des Polarwirbels konnte eine Wetterkonstellation hervorgerufen werden, welche sich im Frühling 2018 durch eine außerordentliche Erhaltungsneigung bemerkbar machte.
Vom Winter in den Frühling
Temperaturen nahe der -10 Grad und Schneefall sorgten im März für außergewöhnliches Wetter und selbst Anfang April gab es nochmals Schneefall und Frost bis in tiefere Lagen. Verantwortlich für das zu kalte Wetter im März war ein Hochdrucksystem über Skandinavien, welches auch im April und Mai noch wetterbestimmend war. Doch mit ansteigenden Sonnenstand konnten die Temperaturen im April in den deutlich zu warmen Bereich gedreht werden und das Wetter im April war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Der Frühling war kurz, der Sommer hielt Einzug
Auch Anfang Mai 2018 waren die Temperaturen relativ kühl, doch dann war es wieder da - das Skandinavienhoch - und sorgte über der Norden für ein fast ununterbrochenes Sommerwetter im Mai und so wurde der nächste Rekord eingestellt und der Mai 2018 war der wärmste Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Der Frühling der Rekorde
Im Schnitt brachte es der Frühling auf eine durchschnittliche Temperatur von +10,3 Grad und war gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990 um +2,6 Grad zu warm. Gegenüber der Vergleichsperiode von 1981-2010 betrug die Abweichung noch +1,8 Grad. Nur ein Frühling war noch wärmer und der stammte aus dem Jahre 2007. Zwei Rekorde haben nicht ausgereicht, um den Rekord aus dem Jahre 2007 einzustellen, das ist dem zu kalten März zu verdanken.
Die kälteste Temperatur des Frühlings wurde am 2. März mit -19,2 Grad westlich von Stralsund registriert. Am 17. und 18. März lagen die Tagesmaxima über der Mitte von Deutschland bei rund -4 Grad und am 1. April gab es über Mecklenburg-Vorpommern kaum mehr als +1 Grad zu bestaunen. Schon am 7. April gab es Tageswerte von +25,2 Grad über Kaiserslautern und am 22. April gab es südöstlich von Offenbach mit +30,4 Grad schon den ersten Hitzetag. Im Emsland gab es im Mai 20 Sommertage mit Werten um, bzw. über der +25 Grad Marke. Am 29. Mai wurde über Lingen (Emsland) mit +34,2 Grad die wärmste Temperatur des Frühlings registriert.
Ein Frühlingshoch über Skandinavien heizte Deutschland ordentlich ein - gleich zwei Rekorde wurde eingestellt.
Niederschlag im Frühling 2018: Gebietsweise viel zu trocken
Die Frühlingsmonate werden zunehmend trockener und das Hochdrucksystem sorgte im Frühjahr 2018 für den fünften aufeinanderfolgenden Frühling, welcher zu trocken ausfiel. Insgesamt gab es 140 l/m² an Niederschlag zu messen und der Sollwert von 180 l/m² wurde nur zu 74 Prozent erfüllt.
Besonders trocken zeigten sich die Regionen Sachsen-Anhalts und der Oberpfalz, wo örtlich kaum mehr als 70 l/m² an Niederschlag zusammen kamen. Kräftige Schauer und Gewitter sorgen für regional sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen. So wurden bspw. am 24. Mai in Bad Elster-Sohl 151,8 l/m² und am 27. Mai über dem Hunsrück Niederschlagssummen von 146,6 l/m² registriert - wohlgemerkt binnen 24 Stunden!
Schnee und Schneefall hatte der Frühling 2018 ebenfalls zu bieten - vor allem im März und auch Anfang April gab es im Schwerpunkt über dem Norden ordentliche Neuschneemengen, während im Mai Unwetter in manchen Teilen von Deutschland für eine Hageldecke von bis zu 50 cm sorgten.
Überdurchschnittlich viel Sonnenschein im Frühling 2018
Über zu viel Sonnenschein braucht man sich mit hohem Luftdruck über Skandinavien nicht zu wundern. Interessant aber ist, dass der Frühling mit einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 610 Stunden zu 133 Prozent sein Sollwert von 459 Sonnenstunden übertroffen hat. Somit gehört der Frühling 2018 zu den vier sonnenscheinreichsten Frühjahrsmonaten seit Beginn der Aufzeichnungen aus dem Jahre 1951.
Den meisten Sonnenschein gab es mit bis zu 750 Stunden über Brandenburg und Berlin zu vermelden. Relativ wenig Sonnenschein gab es mit 500 Stunden hingegen über dem Südwesten von Deutschland.
Alles in allem ein außergewöhnlicher Frühling, welcher alles zu bieten hatte. Frost, Schneefall bis hin zu unwetterartigen Wettererscheinungen und hochsommerlich warmen Temperaturen. Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Wie sich das Wetter im Sommer 2018 weiterentwickelt, klären wir in den jeweiligen Rubriken Wetter Juni 2018, Wetter Juli und August.