Das Wetter im Frühling 2025 war extrem trocken, warm und sonnig
Eine ausgeprägte Trockenheit machte sich bereits im Februar über Deutschland bemerkbar und prägte auch bis in die letzte Mai-Dekade hinein den Frühling. Schnell war klar, dass der Frühling 2025 im Hinblick auf Trockenheit und eine außergewöhnliche Dürre auf Rekordkurs war. Erst die Niederschläge in den letzten Mai-Tagen konnten Schlimmeres verhindern, wenn auch nicht über ganz Deutschland.

Eigentlich ist das Wetter im Frühling eher turbulent, teils auch chaotisch, da der abschwächende Polarwirbel entlang seiner Polarfront für eine hohe Wellenbewegung und somit für einen abwechslungsreichen Wettercharakter sorgt. Das war in diesem Frühling anders. Ein Hochdrucksystem dominierte die Großwetterlage von März bis weit in den Mai hinein, doch sorgte die Positionierung des Hochdrucksystems neben ungewöhnlich warmen auch für frische Wetterphasen.
Gestörtes Zirkulationsmuster – Keine Westwetterlage
Auch das ist untypisch. Häufiger wird das Wetter im Frühling von einer reaktiv zonal geführten Großwetterlage dominiert (Westwetterlage). Diese sind aber seit 2012 und besonders auffällig seit 2018 nur noch sehr selten. In diesem Frühjahr beschränkte sich eine zonale Windaktivität auf ein paar Tage. Vielmehr zeigte sich ein gestörtes Zirkulationsmuster, welches mit einer Süd-Nord-Strömung mal ungewöhnlich warme und mit einer Nord-Süd-Strömung auch gemäßigt warme Luftmassen nach Deutschland führen konnte.
Daten und Fakten Wetter Frühling 2025
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +9,8 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +2,1 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +0,9 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
94 l/m² - Sollwert: 185 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 51,8 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 701 Stunden
- Sollwert: 459 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 151 Prozent
Hochdruckdominiertes Frühlingswetter
Eine meridionale Grundströmung sorgt aber nicht grundsätzlich für kaltes Wetter, sondern ist auch für warme und trockene Wetterlagen verantwortlich. Entscheidend ist die Position des Hochdrucksystems, und in der Reanalyse bis Ende April (Mai liegt noch nicht vor) befand sich dieses im Bereich zwischen England, Südskandinavien und Deutschland. Der Süden Deutschlands wurde häufiger von Tiefdruckausläufern gestreift – wobei „Tiefdruckausläufer“ zu viel des Guten ist; „Störimpulse“ trifft es besser.
Und so begann der Frühling mit einem März, der mit einer durchschnittlichen Temperatur von +6,1 Grad um +2,6 Grad erheblich zu warm war (91/20: +1,45 Grad), gefolgt von einem April, der mit einer Anomalie von +3,1 Grad ungewöhnlich warm war (91/20: +1,5 Grad), und einem Mai, der es am Ende auf eine gemäßigte Anomalie von +0,7 Grad brachte (91/20: -0,3 Grad).

Der März scheiterte mit einem Höchstwert von +24 Grad am 21. März über Rheinstetten (Baden-Württemberg) noch am ersten Sommertag des Jahres. Doch sind solch hohe Temperaturen für einen Monat, der eigentlich noch von spätwinterlichen Wetterereignissen geprägt sein soll, ungewöhnlich. Die tiefste Temperatur wurde drei Tage zuvor – am 18. März – mit -11,2 Grad über Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) gemessen.
Der erste Sommertag des Jahres wurde dann mit rund +26 Grad am 15. April nachgeholt, wobei die höchste Temperatur mit +28,4 Grad am 17. April über Cottbus (Brandenburg) schon nah am ersten Hochsommertag des Jahres lag. Die tiefste Temperatur wurde abseits der Gebirge am 7. April mit -8,2 Grad über Bad Königshofen (Bayern) registriert.
Und dann kam der Mai – gleich zu Beginn mit hochsommerlichen Temperaturen von mehr als +30 Grad. Das hohe Temperaturniveau konnte nicht gehalten werden, doch mit +32,5 Grad am letzten Mai-Tag über Waghäusel-Kirrlach (Baden-Württemberg) wurde ein weiterer Hitzetag vermeldet. Die tiefste Maitemperatur wurde mit -3,7 Grad am 9. Mai über Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) gemessen.
Sommer-, Frost- und Eistage
Im Frühling 2025 gab es über Deutschland insgesamt 0,1 Eistage (normal: 1,9 Tage), 20,1 Frosttage (normal: 20,6 Tage) und 39,9 Bodenfrosttage (normal: 30,4 Tage). An 3,5 Tagen gab es Sommertage (normal: 2,4 Tage).
Saison | Eistage | Frosttage | Bodenfrosttage | Sommertage |
---|---|---|---|---|
Frühling 2025 | 0,1 (1,9) Tage | 20,1 (20,6) Tage | 39,9 (30,4) Tage | 3,5 (2,4) Tage |
Das Wetter im Frühling 2025 - Zu warm
Am Ende schaffte es der Frühling 2025 auf eine durchschnittliche Temperatur von +9,8 Grad und lag mit +2,1 Grad über dem Durchschnittswert von 1961 und 1990. Übrigens – der Frühling 2024 war mit einer durchschnittlichen Temperatur von +10,87 Grad der wärmste Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Anders sieht es aus, wenn man den – wärmeren – Bezugszeitraum von 1991 bis 2020 heranzieht. In diesem Fall war das Frühjahr 2025 mit einer Differenz von +0,9 Grad aber noch immer zu warm.
Im Verhältnis zueinander waren im Vergleich zu 1961 und 1990 in den vergangenen 20 Jahren die Frühlingsmonate in 80 Prozent der Fälle zu warm, in 15 Prozent normal und in 5 Prozent zu kalt.
Die wärmsten Bundesländer hinsichtlich ihrer Anomalie waren mit +2,5 Grad das Saarland und Rheinland-Pfalz. Frischer war es mit einer Abweichung von +1,8 Grad über Sachsen. Also ja, keines der Bundesländer war auch nur annähernd normal oder gar zu kalt.
Monat | Temperatur | Temperatur-Abweichung (1961/1990) | Temperatur-Abweichung (1991/2020) |
---|---|---|---|
März 2025 | +6,1 Grad | +2,55 Grad | +1,45 Grad |
April 2025 | +10,5 Grad | +3,1 Grad | +1,5 Grad |
Mai 2025 | +12,8 Grad | +0,7 Grad | -0,3 Grad |

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Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961–1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +2,0 Grad |
Baden-Württemberg | +2,1 Grad |
Bayern | +2,1 Grad |
Hessen | +2,2 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +2,3 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +2,1 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +2,2 Grad |
Rheinland-Pfalz | +2,5 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,1 Grad |
Saarland | +2,5 Grad |
Sachsen | +1,8 Grad |
Sachsen-Anhalt | +2,0 Grad |
Thüringen | +2,1 Grad |
Knapp am Rekord vorbei – dritttrockenster Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
Kommen wir zum Niederschlag: War der letztjährige Frühling ein rekordwarmer Frühling, so hatte er auch sehr nasse Phasen, die mancherorts zu Jahrhundert- und andernorts zu Jahrtausendhochwasser führten. Dieses Frühjahr war es mit der Hochdruckdominanz ganz anders und zeigt, worin die Herausforderungen der fortschreitenden Klimaerhitzung liegen. Unwetterartige Regensummen und ausgeprägte Dürrephasen liegen eng beieinander. Das wird sich in Zukunft weiter verschärfen, da das aktuell ausgestoßene CO₂ erst in 10,1 Jahren wetterwirksam wird.
Der meiste Niederschlag wurde mit 398 l/m² über Obere Firstalm / Schlierseer Berge (Bayern) gemessen, während sich mit gerade einmal 21,3 l/m² über Kuhbier (Brandenburg) eine extreme Dürre bemerkbar machte. Den meisten Niederschlag binnen 24 Stunden gab es mit 86 l/m² am 28. Mai über Wilhelmsfeld (Baden-Württemberg).
Das nasseste Bundesland war mit einer Regensumme von 115 l/m² Nordrhein-Westfalen (57,3 Prozent), während über Mecklenburg-Vorpommern gerade einmal 57 l/m² erzielt wurden (42,9 Prozent).
In Summe erzielte der Frühling 2025 sein Soll nur zu 51,8 Prozent und war somit extrem zu trocken. Aber ja, die Niederschläge waren ungleich verteilt, wie man unschwer aus der unten stehenden Bilanz entnehmen kann.
Monat | Niederschlag | Sollerfüllung Niederschlag |
---|---|---|
März 2025 | 16,8 l/m² | 30,9 % |
April 2025 | 29,6 l/m² | 53,5 % |
Mai 2025 | 47,9 l/m² | 69,5 % |
Niederschlagsbilanz
Im Flächenschnitt gibt es im Frühling normalerweise an 7,3 Tagen eine Schneedecke zu bestaunen. In diesem Frühling gab es an 0,07 Tagen eine Schneedecke.
Im Schnitt gibt es im Frühling an 1,4 Tagen Dauerregen mit mehr als 10 l/m². An 7,5 Tagen fällt Niederschlag mit mehr als 1 l/m².

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Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961–1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 46,0 Prozent |
Baden-Württemberg | 49,9 Prozent |
Bayern | 48,5 Prozent |
Hessen | 54,5 Prozent |
Mecklenburg-Vorpommern | 42,9 Prozent |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 47,5 Prozent |
Nordrhein-Westfalen | 57,3 Prozent |
Rheinland-Pfalz | 51,1 Prozent |
Schleswig-Holstein | 57,3 Prozent |
Saarland | 42,6 Prozent |
Sachsen | 64,2 Prozent |
Sachsen-Anhalt | 59,9 Prozent |
Thüringen | 64,9 Prozent |
Drittsonnigster Frühling seit 1951
Die hochdruckdominierte Wetterlage spiegelt sich auch in der Sonnenscheinbilanz wider, welche über dem östlichen Mittelgebirgsraum und rund um die Alpen geringer ausfiel als über dem Rest von Deutschland. Am Ende gab es 701 Sonnenstunden, was einer Sollerfüllung von 151 Prozent entspricht.
Vergleichsweise wenig Sonnenschein gab es mit 416 Stunden über dem Mittenwald (Bayern). Den meisten Sonnenschein gab es mit 787 Stunden über Borkum (Niedersachsen). Für den Norden waren das verbreitet neue Rekordwerte. Wäre der Süden vergleichsweise sonnig gewesen, dann wäre das der sonnenscheinreichste Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen von 1951 gewesen. So aber wurde es der dritte Platz.

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961–1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 139,6 % |
Baden-Württemberg | 145,6 % |
Bayern | 142,1 % |
Hessen | 159,6 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 139,1 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 160,9 % |
Nordrhein-Westfalen | 163,9 % |
Rheinland-Pfalz | 159,6 % |
Schleswig-Holstein | 144,9 % |
Saarland | 158,7 % |
Sachsen | 146,8 % |
Sachsen-Anhalt | 156,6 % |
Thüringen | 159,0 % |
Ein weiterer Frühling der Extreme
Der Frühling war deutlich zu warm, extrem trocken und ungewöhnlich sonnig. Zum Ende hin neigte er zu unwetterartigen Wetterphasen, die im Juni aktuell ihre Fortsetzung finden. Die Dürre ist somit vorübergehend beendet. Dennoch zeigt der Rückblick, dass die Wetterextreme zunehmen und in immer kürzeren Abständen auftreten.
Auf der nachfolgenden Seite erfahren Sie, wie sich das Wetter im Sommer 2025 entwickeln kann.