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Die Klimabilanz von Haustieren

| C. Bertram
Der Kohlendioxid Ausstoß von Haustieren © Andrew S

Ich liebe Tiere! Schon immer und ich kann mich auch für fast jedes Tier begeistern. Groß, klein, haarig, fedrig, schuppig; jedes hat seinen ganz eigenen Charme. Und wenn mich mein Kater verliebt anschaut, schmelze ich dahin und das tut meiner Seele so gut.

Meine Tierliebe geht so weit, dass ich jetzt schon seit Jahrzehnten vegetarisch lebe und mir der Unterschied, den die Gesellschaft zwischen Haus- und Nutztier macht - gepflegt ausgedrückt - nicht gefällt. Die vermeidlich so hoch entwickelte Spezies Mensch verursacht noch immer so viel Tierleid bei der Lebensmittelgewinnung, dass ich es einfach nur als unmenschlich bezeichnen kann.

Gerade wenn man kein Unterschied zwischen den Tierarten macht, fällt einem auf, dass man zwar seine Freigängerkatze heiß und innig liebt, die jedoch keine Gnade mit den im heimischen Garten lebenden Vögeln und Mäusen hat. Vereinzelt sicherlich kein Problem, jedoch geht es uns als Gesellschaft inzwischen so gut, dass sich nahezu jeder ein Haustier leisten kann.

So berichtet eine Leserin, dass sie ein 3.000 m² großes Grundstück hat und hier bis zu 20! Nachbarkatzen durchstreifen. Vögel und Amphibien haben hier kaum Chancen, denn jetzt kommt zum Artensterben von heimischen Vögeln durch die fehlenden Mücken, heimischen Raubtiere wie Marder und Wildvögeln und zu Umweltbelastungen und Versiegelung der Lebensräume auch noch die eingebürgerten Raubtiere hinzu.

Es gehört fast zum guten Ton als Familie, einen Hund zu halten. Klein, groß, Spezialzüchtungen und immer exklusiver. Diese Tierliebe geht so weit, dass eine kurze Nase gewollt ist inkl. der lebenslangen Atemnot des Vierbeiners. Vernünftige Tierliebe? Ich meine nein und eine Schande, so etwas einem Lebewesen anzutun!

Der Kohlendioxid Ausstoß von Haustieren

Wenn viele Menschen viele Tiere halten, kommt es zu mehr Müll wie z.B. die farbigen Kotbeutel auf dem Spazierweg und natürlich der benötigten Futtermenge und deren Verpackung. Hier sprechen wir nicht nur von Abfallprodukten aus der Fleischindustrie, sondern Fleisch der 1. Güteklasse für den Vierbeiner; barfen wird das genannt und soll für Tiere ja voll gut sein.
So kommt es, dass ein durchschnittlicher Hund im Laufe von seinem 13-jährigen Leben gut 8,2 Tonnen CO₂ verursacht (ein großer Hund 32,5 Tonnen Kohlendioxid). Auch hier wieder ein einzelner Hund ist nicht das Problem. Es ist die Masse und in Deutschland leben aktuell 10,7 Millionen Hunde. Übrigens, eine Katze verursacht 0,3 Tonnen pro Jahr und in ihrem durchschnittlichen Leben von rund 16 Jahren ca. 4,8 Tonnen CO₂.

Das Pferd eine CO₂ schleuder?

Ein Pferd kann dagegen ja nicht so schlimm sein! Lebt in einem Stall und frisst Heu. Es sind jedoch 2,4 Tonnen pro Jahr und Pferd! Zum Vergleich: laut Weltklimarat soll jeder Mensch pro Jahr nicht mehr als 2 Tonnen CO₂ verursachen. In Deutschland waren es im Jahr 2019 durchschnittlich 7,9 Tonnen pro Mensch.

Wir halten fest: Für die Fütterung, Behausung, Fäkalien, Anschaffungen für das Tier, Fahrten für Tierarztbesuche usw. verursacht jedes Haustier CO₂. Dabei gilt, ähnlich wie bei PKWs, großer Hund verursacht mehr als ein kleiner Hund. Kaninchen und Meerschweinchen sind besser als Katzen, das 500 l Aquarium schlägt bspw. mit 950 kg CO₂ im Jahr zu Buche, Wellensittiche sind mit 28 kg CO₂ pro Jahr noch am klimafreundlichsten.

Für die Tiere, für die man bereits die Verantwortung übernommen hat, bleibt nur der Weg zu schauen, ob man evtl. im täglichen Tun etwas verbessern kann. Biofleisch ist besser produziert, auf Futterverpackungen achten, Kotbeutel nicht in der Umwelt entsorgen, Fahrten für das Gassigehen vermeiden, Aquarien mit Energiesparlampen ausstatten, Becken abdecken oder auch darüber nachdenken, ob Kaltwasserfische künftig evtl. eine Alternative sein könnten. Gartenhaltung für Meerschweinchen und Kaninchen sorgt dafür, nicht so viel Verpackungsmüll zu produzieren. Beim Reinigen vom Tierzubehör nicht so viel Wasser verbrauchen und einzeln verpackte Futtertütchen nicht mehr zu kaufen.

Haustier vom Züchter oder Tierheim

Züchter verdienen ihr Geld mit dem Verkauf von den Tieren und daher kann hier keine Einsicht erwartet werden. Aber jeder Tierliebhaber kann entscheiden, ob er ein Zuchttier oder ein Haustier von einem Tierheim haben möchte.

Und wenn ich mich ganz bewusst für ein Tier entschieden habe, weil ich persönlich nicht darauf verzichten mag? Vielleicht kann ein Weg sein, an einer anderen Stelle bewusst klimafreundlicher zu handeln. Wie das aussehen könnte? Probieren Sie einmal vegetarische oder vegane Ernährung, das Fahrrad statt dem Auto und genießen Sie körperlich so fit wie nie die Zeit mit ihrem Haustier! Viel Spaß dabei.

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