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Filmtipp: Seaspiracy

| C. Bertram
Eigentlich wollte er eine Dokumentation über die Schönheit der Meere gedreht werden ©  Frank Mckenna

Seaspiracy von Ali Tabrizi und Kip Andersen ist ein besonderer Film. Warum? Er zeigt auf, wie alles voneinander abhängig ist und jede Änderung Auswirkungen auf alles hat. So macht die Dokumentation auch klar, welche Auswirkung der Zustand der Meere auf unser Klima hat. Aber Achtung: Der Film ist nichts für schwache Nerven und - Spoiler - ein fröhliches Gefühl bleibt leider auch nicht zurück.

Vom Meer Fasziniert

Eigentlich wollte Ali Tabrizi, der seit Kindesbeinen an von Meeren fasziniert ist, einen Film über die Schönheit der Unterwasserwelt drehen. Er beginnt mit seiner Arbeit und sieht die Verschmutzung der Meere und Strände. So fängt er an selbst Müll am Strand einzusammeln und merkt, welch unbefriedigende Endlosaufgabe das ist. So begibt er sich auf Ursachensuche. Raus kommt, dass es tatsächlich riesige Müllstrudel im Meer gibt, die zu 46 % aus Fischfangzubehör wie bspw. Fischernetze besteht. Normalen Verbrauchern wird ja gern das Wattestäbchen oder Plastikröhrchen vorgehalten, dass jedoch nur 0,03 % des Plastikmülls der Meere ausmacht. Diese vermeidliche Verbraucherschuld gibt es ja in sämtlichen Bereichen; beim Fischfangmüll von 46 % trägt jedoch die Schuld sicherlich die Fischfangindustrie.

Der Schrecken nimmt kein Ende

So nimmt er und seine Frau Lucy den Zuschauer mit zum jährlichen Delphinfang nach Japan, anschließend nach Hongkong, wo Unmengen an Haifischflossen angeboten werden. Er und seine Frau gehen der Frage nach, ob es nachhaltigen Fisch geben kann und schauen sich Aquakulturen und ihre Auswirkungen an. Ein Besuch bei einem Anbieter, der ein Label für delphinfreundliche Fischerei anbietet, macht klar, wer die Geldgeber des Labels sind und dass die delphinfreundliche Fangpraxis praktisch nicht kontrolliert wird. Dumm nur, wenn man als Verbraucher mit dem Kauf eines solch zertifizierten Produktes ein gutes Gewissen gewinnt.

Die Größenordnung und Zerstörungskraft von den heutigen Fischfangmethoden sind unfassbar. Aber nicht nur die Meeresbewohner leiden; wo Profitgier herrscht, lassen sich meist auch keine guten Arbeitsbedingungen für Menschen finden. Mafiöse Strukturen herrschen und es ist gefährlich genauer hinzuschauen.

Ali Tabrizi fragt sich als Laie durch, wie die Zusammenhänge mit dem maritimen Ökosystem, mit dem Klima zusammenhängen, warum Haie wichtig sind. Absolut authentisch ist seine Fassungslosigkeit, wie bekannte Zertifikate nur gekaufte und gänzlich unnütze Siegel sind, die wieder Geld in verschiedene Taschen spülen. Fassungslos auch, wie mit Tieren und Menschen umgegangen wird.

Hoffnung

Er zeigt auf, wie gewaltige Schleppnetze - die den Kölner Dom einfangen könnten - riesige Gebiete der Unterwasserwelt zerstören und diese in Unterwasserwüsten verwandeln können. Er zeigt aber auch Lösungen auf, wie der Mensch all das verhindern kann - und diese Lösung ist sehr einfach, aber unglaublich effizient.

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