Halbzeitbilanz Winter 2020/21: Zu warm, etwas zu trocken und zu dunkel

Gefühlt hatte der Winter bislang mehr zu bieten als in den Jahren zuvor und im Schwerpunkt ab den mittleren Lagen gab es einige Schneetage zu vermelden. Was aber hatte der Winter abseits des subjektiven Empfindens auf Faktenbasis zu bieten? Eine Bilanz der ersten Winterhälfte.
Richtig warm - ja ungewöhnlich warm - war bislang nur die Zeit vom 11. bis 23. Dezember. Der höchste Wert wurde auch am 23. Dezember mit frühlingshaft milden +16,6 Grad über Müllheim erreicht werden. Um und nach Weihnachten wurde es dann kälter und über einigen Landesteilen gab es weiße Weihnachten, was letztmalig 2010 der Fall war.
Die Temperaturen in der ersten Winter-Hälfte
Zwar konnte der Winter über manchen Regionen im Januar dann doch noch überzeugen, doch der flächendeckende Vollwinter mit Schnee, Eis und Frost bis auf tiefere Lagen herab wollte sich nicht einstellen.
Erste Januar-Hälfte zu mild
Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 war die erste Januar-Hälfte um +0,67 Grad zu mild. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1991 und 2020 betrug die Abweichung -0,7 Grad und war damit zu kühl. Zugleich zeigt das, wie sehr die Temperaturen in den letzten 30 Jahren sich erwärmen konnten und damit ist zugleich die Frage beantwortet, warum sich der Flachlandwinter - trotz nahezu optimalen Bedingungen (Major-Warming, Arctic-Outbreak) - nicht so recht durchsetzen konnte.
Erste Winterhälfte deutlich zu warm
Betrachtet man die erste Winterhälfte, so war der Winter 2020/2021 im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,76 Grad zu warm. Im Vergleich zur neuen Referenzperiode war der Winter um +0,8 Grad zu warm.
Der kälteste Wert der ersten Winterhälfte konnte am 11. Januar mit -19,5 Grad über Oberstdorf registriert werden.