Man hatte die Hoffnung, dass nach dem warmen und trockenen Sommer der Herbst für eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz sorgen könnte. Doch weit gefehlt. Der September und der November waren teils extrem trocken. Sehr zum Leidwesen aller, die auf den Niederschlag gehofft hatten.
Hochdrucksysteme dominierten das Wetter im Herbst 2020. Mit viel Sonnenschein führte das zu meist warmen - phasenweise auch ungewöhnlich warmen - Temperaturwerten. Lediglich der Oktober zeigte sich überraschend normal und dämpfte das Rekordbestreben des Herbstes.
Die gesamte erste September-Hälfte war von einem sommerlichen Wettercharakter geprägt. Zur Monatsmitte wurden vielerorts noch einmal die +30 Grad überschritten und über Trier-Petrisberg konnten am 15. September hochsommerlich heiße +34,8 Grad registriert werden. Das hohe Temperaturniveau konnte im Oktober nicht gehalten werden und mit einer Tiefdruckdominanz gingen auch die Temperaturen zurück. Die ersten Nachtfröste gab es im Oktober zu vermelden. Anfang November ging es wieder in die andere Richtung und mit einer Südwestwetterlage wurden am 2. November +24 Grad erreicht. Das war äußerst ungewöhnlich und bescherte über zahlreichen Regionen neue Temperaturrekorde.
Die durchschnittliche Temperatur betrug im Herbst 2020 +10,3 Grad und war im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 um +1,5 Grad zu warm. Im Vergleich zum Referenzwert von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,3 Grad. Damit ist der Herbst 2020 nach 2006, 2011 und 1982 der viertwärmste Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881.
Auf die Bundesländer bezogen waren mit einer Abweichung vom vieljährigen Mittelwert von +2,0 Grad Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt die wärmsten Bundesländer. Am kühlsten
war es mit einer Differenz von +1,4 Grad über Bayern.
Im Schnitt gab es einen Hitzetag (>+30 Grad), 6,5 Sommertage (>+25 Grad), 0,3 Eistage (Dauerfrost), 8 Frosttage (Nachtrost) und 15 Bodenfrosttage.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2021 | +0,6 | +1,1 | -0,3 | 78 l/m² - zu nass |
Februar 2021 | +1,8 | +1,4 | +0,3 | 48 l/m² - leicht zu trocken |
März 2021 | +4,8 | +1,3 | +0,2 | 46 l/m² - zu trocken |
April 2020 | +10,4 | +3,0 | +2,0 | 17 l/m² - zu trocken |
Mai 2020 | +11,9 | -0,2 | -1,2 | 40 l/m² - zu trocken |
Juni 2020 | +16,8 | +1,4 | +0,4 | 90 l/m² - etwas zu nass |
Juli 2020 | +17,7 | +0,74 | -0,7 | 53 l/m² - zu trocken |
August 2020 | +19,9 | +3,4 | +2,0 | 90 l/m² - etwas zu nass |
September 2020 | +14,8 | +1,5 | +1,0 | 50 l/m² - zu trocken |
Oktober 2020 | +10,2 | +1,2 | +0,8 | 79 l/m² - zu nass |
November 2020 | +6,0 | +2,0 | +1,1 | 18,7 l/m² - zu trocken |
Dezember 2020 | +3,0 | +2,2 | +1,2 | 57 l/m² - zu trocken |
Gesamtjahr 2021 | +2,4 | +1,3 | +0,0 | 172 l/m² - normal |
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