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Welche Rolle spielt der Klimawandel für die Winter in Deutschland? Werden die Winter immer wärmer, oder gibt es Ausnahmen - wie sieht es für den Winter 2018/19 aus?

Wir bekommen sehr viele Emails mit der Frage: wie wird der Winter 2018/19?, wann kommt Schnee und wird der Winter kalt?.

Zum Teil bekommen wir aber auch Emails mit dubiosen Linkangaben wo das globale Klima sich deutlich abkühlen soll. Das ist schlichtweg quatsch, wie die nachfolgende Grafik es sehr eindrucksvoll zeigt. Global betrachtet gab es in den rund letzten 40 Jahren einen durchschnittlichen Temperaturanstieg von +0,4 Grad. Auf Europa bezogen um rund +1,1 Grad.

Ein Meereszyklus beeinflusst ein Strömungssystem vor Alaska, welches nachhaltige Auswirkungen auf das Wetter über Mitteleuropa haben kann.

Etwa alle fünf bis sieben Jahre verändert sich ein Strömungssystem bei Alaska, welches auch als der Beaufort-Wirbel bekannt ist. Im normalen Zustand liegt in den oberen Schichten des Strömungssystems kaltes und salzarmes Wasser und darunter bildet sich eine warme und salzreiche Wasserschicht. Das System selbst ist als instabil zu bewerten und so wundert es auch nicht, dass dieser Wirbel seit Jahren im starken Interesse von Fachleuten steht.

Der Beaufort-Wirbel

Mit Hilfe der kalten - oben liegenden - Wasserlinse, kann sich darüber eine dicke Eisschicht ausbilden, was in dieser Region das Eis dicker und stabiler ausbilden lässt, als anderswo. Durch die Blockierung der Warmwasserlinse ist es über der Arktis trocken und kalt. Der Beaufort-Wirbel selbst dreht sich im Uhrzeigersinn.

Anders sieht es über dem Nordatlantik aus. Dort sorgt der Golfstrom an den oberen Schichten für die Zufuhr warmer Wassermassen, welche nach Norden kälter und salzreicher werden und somit absinken, was den Golfstrom - stark vereinfacht ausgedrückt - in Gang setzt.

Wir wird der Winter 2018/19? Heute wieder mit einem Blick auf die unterschiedlichen Wettertrends der Langfristmodelle.

Entlang eines Hochdruckrückens ziehen in den kommenden Tagen Tiefdrucksysteme von Island in Richtung Skandinavien und streifen dabei den Norden von Deutschland. So ist es dort häufiger stark bewölkt und mit zeitweilig ist dort mit starken und über exponierten Lagen auch stürmischen Windböen zu rechnen. An den Küstenregionen sind auch schwere Sturmböen nicht auszuschließen. Anders die Situation über dem Süden, dort bleibt es bei einem schwachen Wind meist wechselnd bewölkt und ab dem 2. Oktober auch weitgehend trocken. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Oktober 2018.

Stürmisches Wochenende

Der voraussichtliche Höhepunkt der Tiefdruckaktivität könnte aber am kommenden Wochenende erreicht werden. Beide Prognosemodelle berechnen im Ansatz die Ausbildung eines kleinräumigen Tiefdrucksystems, welches über England entsteht und von Samstag auf Sonntag Deutschland überqueren kann. Stürmische Windböen wären bei dieser Zugbahn auch in tieferen Lagen zu erwarten und zusammen mit dem Regen und zurückgehenden Temperaturen wird der Wettercharakter wieder herbstlicher werden können. Details bleiben aber noch abzuwarten.