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Wetter im Mai 2015 - Wettertrend vom 17. April

| M. Hoffmann
Weiterhin komplex zeigt sich die Wetterentwicklung in den letzten April-Tagen in den Simulationen der Wettermodelle. Die entscheidende Rolle für eine frühlingshaft milde oder wechselhaft kühle Entwicklung spielt die Verlagerung der Hochdruckposition des bei England befindlichen Hochdrucksystems. In den gängigsten Varianten der Wettermodelle zeigt sich im Zeitraum zwischen dem 24./27. April die Initialisierung einer relativ milden Südwestwetterlage über Deutschland bei einer gleichzeitig ansteigenden Niederschlagserwartung. Im Zeitraum 27. April bis zum 1. Mai simuliert das amerikanische Wettermodell über dem grönländischen Raum ein nach Süden weitreichendes Hochdrucksystem, welches die atlantische Frontalzone weit nach Süden verschieben kann. In Folge dessen kann die Tiefdruckrinne nicht mehr zwischen Neufundland, Island, Skandinavien verlaufen, sondern verlagert sich zwischen Neufundland, England, Deutschland bis über das östliche Skandinavien. Welche Folgen hätte das für das Wetter 1. Mai? So eine südlich verlaufende Frontalzone bringt drei wesentliche Eigenschaften mit sich - teils sehr warmes Vorderseitenwetter, niederschlagsreiches Wetter bei Überquerung und nachfolgend kühleres Rückseitenwetter. Welche der drei Eigenschaften nach der aktuellen Simulation am 1. Mai eintreten mag, steht im Detail noch nicht fest. Welche Varianten sind noch möglich? Das Hochdrucksystem bei England könnte sich in den kommenden Tagen weiter stabilisieren und bis zum 1. Mai eine dominierende Rolle in der Wetterentwicklung spielen - Deutschland würde jedoch zumeist auf der östlichen und damit einer weitgehend trockenen aber mäßig milden Seite der Hochdruckgradienten liegen. In einer weiteren Variante zeigt sich über dem Atlantik eine aufbauende Hochdruckblockade gegenüber der atlantischen Frontalzone, so dass auf der Rückseite des Hochdrucksystems sich tiefer Luftdruck über Mitteleuropa (TM - Tief Mitteleuropa) etablieren kann, was nachfolgend zu einem regnerischen und eher kühlen Wettercharakter führen kann. Das Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten bleibt für das Wetter am 1. Mai noch hoch - wie sieht jedoch der Trend aus? Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+10) / normal (+10/+15) / zu warm (>+15) liegen am 1. Mai bei 40/35/25 und tendiert gegenüber den vergangenen Tagen - zumindest für den Augenblick - in eine normale bis kühlere Richtung. Wie kühl? Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt am 1. Mai zwischen +4/+20 Grad bei einem Mittelwert von +10/+11 Grad. Das Langfristmodell simuliert in seiner Wetterprognose für das Wetter im Mai gegenüber den letzten Tagen kaum eine Veränderung. So zeigt die Temperaturabweichung mit -0,5/+0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert einen überwiegend normalen Temperaturverlauf bei einer leicht positiven Niederschlagstendenz über den südlichen Landesteilen. Das Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes simuliert mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent einen zu kühlen, mit 33 Prozent normalen und 22 Prozent zu warmen Frühlingsverlauf (März-Mai). Blickt man auf den Temperaturdurchschnitt im März 2015, so war dieser mit durchschnittlich +1,7 Grad zu warm, der April zeigt sich aktuell mit einer Abweichung von +0,3 Grad weitgehend durchschnittlich, so dass in Anlehnung der Langfristprognose des Deutschen Wetterdienstes ein normaler bis zu kühler Temperaturverlauf im Mai 2015 zu erwarten ist.

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