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Wetter Herbst Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 22. Oktober

| M. Hoffmann
Kommt es Anfang November zu einem Kaltlufteinbruch? Die Frage ist letztlich noch nicht geklärt und hängt im Wesentlichen von der Position eines Hochdrucksystems über dem westlichen Europa ab. Liegt das Hochdrucksystem etwas westlicher, so können aus nördlichen Richtungen im Verbund mit einem Tiefdrucksystem über dem westlichen Russland kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden geführt werden (s. Wetter November 2016).

Geht es nach den aktuellen Berechnungen des amerikanischen Wettermodells von heute Nachmittag, so verschiebt das Hochdrucksystem seine Position noch etwas weiter nach Westen in Richtung Island, so dass der Kaltluftzustrom über Skandinavien bis nach Deutschland, Österreich und der Schweiz initialisiert werden und gleichzeitig über der Mittelmeerregion - aufgrund der Temperaturgegensätze - ein Tiefdrucksystem als weiterer Antriebsmotor für die kalten Luftmassen entstehen kann. Wie kalt könnte es werden? Simuliert werden bspw. am 2. November Tageshöchstwerte zwischen -2/+7 Grad - also eher im nasskalten Bereich, wobei bei einem tatsächlichen Eintreten dieser Wetterlage die Schneefallgrenze auf mittlere bis tiefere Lagen absinken könnte.

Wie Eingangs aber erwähnt hängt ein winterlicher, bzw. nasskalter Abschnitt stark damit zusammen, wie sich das Hochdrucksystem positionieren mag - liegt es bspw. etwas weiter östlich, so passiert gar nichts. Vielmehr ist mit neblig-trüben Wetter bei mäßig milden Temperaturen zwischen +7/+13 Grad zu rechnen.

Nichtsdestotrotz bleibt die Simulation des amerikanischen Wettermodells interessant, vor allem mit seiner seit Tagen konstanten Berechnung eines sich meridionalisierenden (Nord-Süd, Süd-Nord) Zirkulationsmusters. Betrachtet man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+6) / normal (+7/+13) / zu warm (>+14), so liegen diese am 1. November bei 50/40/10 und am 6. November bei 75/20/5 und die Wahrscheinlichkeiten für zu kalte Varianten liegen bspw. am 6. November bei 25 Prozent. Das ist - wenn man so will - ein deutlicher Temperaturtrend und macht einen zu warmen Start in den November weniger wahrscheinlich, wenngleich ein zu kalter Start als noch nicht gesichert gilt und in den kommenden Tagen weiter beobachtet werden muss.

Womit hängt das zusammen? Der Polarwirbel selbst ist noch nicht als stabil zu bezeichnen, so dass das nördlich verlagerte Hochdrucksystem bei einer generell schwachen Höhenströmung bis zum Polarkreis in Keilform vordringen kann. So könnte sich zwischen dem 4./6. November der hohe Luftdruck im Bereich des europäischen Nordmeers weit nördlich Positionieren und die atlantische Frontalzone blockieren, während gleichzeitig mit Hilfe des Tiefdrucksystems über dem westlichen Russland weitere Kaltluftmassen nach Süden transportiert werden können.

Nun hat aber bereits das Skandinavienhoch von Anfang Oktober bis zum letzten Oktober-Drittel schon für eine weitgehende Störung des "normalen" West-Ost Zirkulationsmusters gesorgt - kann das Auswirkungen auf den Winter haben? Sicherlich kann, muss aber nicht. Rein statistisch betrachtet kommen Hochdruckwetterlagen zwischen dem 1./7. November häufiger vor und können im Zeitraum vom 7./11. November auch schon für die eine oder andere Schneeflocke sorgen.

Das Langfristmodell berechnet für den November eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5/+0,5 Grad im normalen, im Dezember 2016 mit +0,5/+1 Grad im normalen bis leicht zu milden, im Januar 2017 mit +0,5/+2 Grad im leicht zu milden bis zu warmen und im Februar 2017 mit +1/+3 Grad im dann doch deutlich zu warmen Bereich.

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