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Wetter im Sommer 2014 - Wettertrend vom 29. Juli

| M. Hoffmann
Stabiles oder "stabil-instabiles" Wetter im August - das war die Frage der letzten Tage. Immer wieder zeigten sich in den Simulationen der Wettermodelle Ansätze, das bisherige - zumeist meridional ausgerichtete - Zirkulationsmuster zu ändern. Teilweise mag das in den letzten Tagen auch schon gelungen sein, jedoch die Erhaltungsneigung zeigt sich als äußerst beständig. Vereinfacht ausgedrückt ist ein eingeschwungenes System auch nicht so einfach zu verändern und in etwa vergleichbar mit einem Kreisel - einmal "anschucken" genügt nicht, um ihn aus der "Fassung" zu bringen. Auch beim Wetter müssen oftmals mehrere Systemanläufe unternommen werden, um das Zirkulationsmuster verändern zu können (steter Tropfen höhlt den Stein). Auch heute sind diese Signale in den Simulationen der Wettermodelle im Zeitraum zwischen dem 4./10. August vorhanden und das Grundmuster gleicht einer Südwestwetterlage, bei der das Wetter im Nordwesten generell wechselhafter und kühler als im Südosten sein kann. Das europäische Wettermodell hat im Detail aber noch einen anderen Ansatz, bei der die Südwestwetterlage steiler aufgestellt werden kann und zum 5. August in eine erneute Südlage enden kann. Der Grund ist hier ein wieder zu Kräften gekommenes Skandinavienhoch, welches bis zum 6. August den Brückenschlag nach Grönland vollziehen könnte. Somit steigt die Gefahr einer neuerlichen Unterwanderung des Hochdrucksystems auf der südwestlichen Seite und alles bleibt wie gehabt: warmes bis heißes Vorderseitenwetter, Übergangsphase mit unwetterartigen Wettererscheinungen, nachfolgend mäßig warmes bis kühles Rückseitenwetter. Das amerikanische Wettermodell geht da in eine andere Richtung und manifestiert das Hoch über dem östlichen bis zentralen Skandinavien, welches eine halbwegs stabile Hochdruckverbindung zum Azorenhoch - über Polen, Süddeutschland, Spanien und Portugal - aufbauen kann. Entscheidend ist nach den Simulationen der Wettermodelle der Zeitraum zwischen dem 3./4. August - gelingt es dem Tiefdrucksystem von Westen her sich erneut durchzusetzen, so ist die Wahrscheinlichkeit für ein weiteres Auf und Ab bei den Temperaturen im ersten August-Drittel höher einzustufen. Setzt sich das Hoch durch, so muss sich zeigen ob dieser "Stubser" ausreichend ist, um das Zirkulationsmuster nachhaltig zu verändern. Das Langfristmodell reagiert kaum und bleibt seiner Wetterprognose der letzten Tage weiterhin treu: gegenüber dem langjährigen Mittelwert ist der Temperaturverlauf als normal einzustufen und im Niederschlagsverhalten gibt es in den südlichen Landesteilen eine leicht positive Tendenz, sonst weitgehend normal. Dem Sommer selbst bleibt bis Ende August nicht mehr viel Zeit, um für klassisch stabiles Hochdruckwetter über Mitteleuropa zu sorgen.

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