Skip to main content

Wetter im Sommer 2014 - Wettertrend vom 27. Juli

| M. Hoffmann
Beide Wettermodelle zeigen Anfang August eine Tiefdruckwelle zwischen Grönland, Island, England und dem westl. Skandinavien, welche teils kühle Luftmassen bis nach Portugal/Spanien hinunter transportieren können. Auf der Vorderseite dieser Welle können erneut warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland geführt werden, was das Wechselspiel der letzten Wochen wiederholen kann: warm/heißes Vorderseitenwetter, Übergangsphase mit Unwetterpotential, anschließend mäßig warmes bis kühles Rückseitenwetter. Mit dem regen Tiefdruckaustausch auf dem Atlantik, einem Hoch über dem westl. Russland und einem nach Westen verlagerten Azorenhoch könnte sich noch in den ersten fünf August-Tagen die Grundströmung auf südwestliche Richtungen festlegen, was im Nordwesten generell wechselhafteres und kühleres Wetter als im Südosten zur Folge hat. Das Zirkulationsmuster bleibt darüber hinaus komplex und wird von den Wettermodellen unterschiedlich simuliert. Das europäische Wettermodell simuliert im Zeitraum zwischen dem 4./6. August ein schwaches Hochdrucksystem auf dem Atlantik zwischen den Azoren und Grönland, ein weiter nach Norden verschobenes Tiefdrucksystem über England und eine beginnende Hochdruckverbindung zwischen dem Hoch über dem östl. Skandinavien und dem Azorenhoch quer über Mitteleuropa. Warmes und teils trockenes Wetter wäre in weiten Teilen von Deutschland demnach nicht ausgeschlossen. Das amerikanische Wettermodell simuliert diese Entwicklung ähnlich, jedoch ist hier die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik stärker ausgeprägt, was - vereinfacht ausgedrückt - eine Gegenreaktion des Hochdrucksystems östlich davon auslöst, so dass ein autarkes Hochdruckgebiet Mitteleuropa seit Wochen erstmalig in den Simulationen in Erscheinung tritt. Zusammenfassend wird in den Simulationen weiterhin eine teils wechselhafte aber überwiegend warme Südwestwetterlage für das erste August-Drittel favorisiert. Die Kontrollläufe stützen den leicht positiven Temperaturtrend zwischen dem 1./4. August - so liegt das Temperaturspektrum bspw. am 3. August in seinem jeweiligen Mittelwert im Süden, Westen und Norden bei +24 Grad und im Osten bei +27 Grad, was ein signifikanter Hinweis auf ein neuerliches "Vorderseitenwetter" sein kann. Im weiteren Verlauf normalisiert sich der Temperaturtrend wieder, was aber nicht auf kühles Rückseitenwetter schließen lässt. So liegt der Mittelwert dem Spektrums am 7. August zwischen +23/+24 Grad. Mal abgesehen von der Südwestwetterlage, was wäre noch möglich? Auch in den letzten Tagen wurde des Öfteren eine Möglichkeit simuliert, welches die Tiefdruckaktivität über Skandinavien festigt und somit ein deutlich kühlerer und wechselhafterer Abschnitt über Mitteleuropa die Folge daraus wäre. Eine weitere Variante wäre die Ausbildung eines neuerlichen Skandinavienhochs, bei dem eine relativ trockene Ostwetterlage, eine stabile Hochdruckverbindung zum Azorenhoch, als auch eine neuerliche Unterwanderung an der südwestlichen Seite des Hochs möglich sind. Anders ausgedrückt - und wie eingangs erwähnt - eine komplexe Wetterlage, welche sich im Wesentlichen im schwachgradientigen und weitgehend "gestörten" Zirkulationsmuster bewegt. Entsprechend differenziert sind die Niederschlagsprognosen der Kontrollläufe im Zeitraum zwischen dem 4./8. August, welche durchaus auch trockene Simulationen abliefern, im Mittel aber eine höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit im Westen und Süden ausweisen, als das im Norden und Osten der Fall ist. Die Wetterprognose des Langfristmodells für August bleibt bei einem gegenüber dem Langjährigen Temperaturmittel normalen Temperaturverlauf und einer normalen Niederschlagsneigung, wobei im Trend im Süden auch leicht zu nass ausfallen könnte.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)