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Wetter Pfingsten 2016 - Wettertrend vom 2. Mai

| M. Hoffmann
Im Zeitraum zwischen dem 5./8. Mai zeigt der Temperaturtrend klar in die positive Richtung und wird es wohl bis vor Pfingsten auch bleiben. So liegt die Mitteltemperatur etwa um 3/5 Grad über dem langjährigen Mittelwert im zu warmen Bereich. Passend vor Pfingsten simuliert insbesondere das amerikanische Wettermodell einen sich normalisierenden Temperaturtrend. Anders ausgedrückt gehen die Temperatur vor Pfingsten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit etwas zurück (s. Wetter Frühling).

Bereits in den letzten Tagen zeigte sich eine fast durchweg warme Temperaturtendenz bis Pfingsten, wenngleich die Wahrscheinlichkeit einer kälteren Temperaturphase Pfingsten weniger wahrscheinlich gewesen ist. Der Grund hierfür lag in der Berechnung der Position eine Hochdrucksystem über dem skandinavischen Bereich, welches für stabile Wetterverhältnisse sorgen könnte. Das amerikanische Wettermodell simuliert heute jedoch im Zeitraum vom 9./13. Mai einen Abbau des hohen Luftdrucks über dem skandinavischen Raum, was der atlantischen Frontalzone mehr Spielraum ermöglicht, sich bis über Skandinavien zu positionieren.

Was hätte das für Folgen? Gelingt der Durchbruch bis über Skandinavien, so folgt der Frontalzone eine Tiefdruckrinne nach, welche häufig von Neufundland über England/Island bis nach Skandinavien verlaufen kann. Das Azorenhoch flacht sich zunehmend ab und das Strömungsmuster richtet sich von West nach Ost aus, was auch typischerweise als Westwetterlage bezeichnet werden kann. Im Ergebnis einer Westwetterlage wäre der Wettercharakter über Pfingsten windig, unbeständig und mild bis mäßig mild. Gelingt es dem Tiefdrucksystem über Skandinavien noch weiter nach Osten in Richtung Karasee/Barentssee voranzukommen, so könnte Deutschland, Österreich und die Schweiz auch auf die kühle Rückseite des Tiefdrucksystems gelangen. Eine weitere Abwandlung der Variante "Tief über Skandinavien" wäre ein Hochdruckkeil des Azorenhochs über die Mittelmeerregion bis über das östliche Europa, so dass das Strömungsmuster der einer milden bis warmen Südwestwetterlage entspräche. Dabei wäre die Niederschlagserwartung über dem Nordwesten höher als über dem Südosten einzustufen.

Gelingt es der atlantischen Frontalzone nicht sich bis über Skandinavien zu positionieren, so wird mit höherer Wahrscheinlichkeit hoher Luftdruck das Wetter im Bereich zwischen Skandinavien, Deutschland, Österreich und der Schweiz dominieren.

Wie wahrscheinlich wäre eine kühle Wetterlage an Pfingsten, welche der Wettersingularität der Eisheiligen entspräche? Der Temperaturtrend der Kontrollläufe geht über Pfingsten in eine normalisierende Richtung. Varianten, welche deutlich zu kalt sind, bleiben in den heutigen Simulationen weiterhin in der Minderheit. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 15. Mai (Pfingstsonntag) zwischen +10/+25 Grad bei einem Mittelwert von +18 Grad (was dem Jahreszeit-typischen Temperaturniveau entspricht). Noch etwas deutlicher zeigt sich das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+14) / normal (+15/+20) / zu warm (>+20), welche am 12. Mai bei 5/40/55 und am 16. Mai (Pfingstmontag) bei 10/60/30 liegen. Die Wahrscheinlichkeit für Temperaturen jenseits der +22 Grad Marke liegen am Pfingstmontag bei rund 20 Prozent. Sind damit zu kalte Varianten an Pfingsten vom "Tisch"? Nein, denn gerade die Eisheiligen (häufig im Zeitraum 12./18. Mai auftretend) sind bekannt für einen plötzlichen Wetterumschwung - völlig egal, wie warm es vorher war.

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